(firmenpresse) - Nürnberg, 01.12.2006. - Mit dem Ziel, die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu verbessern, verabschiedete die EU Ende 2002 die so genannte Gebäuderichtlinie. Diese sieht vor, dass alle Mitgliedsstaaten die Energieeffizienz von Gebäuden nach einheitlichen Kriterien bewerten und Energieausweise einführen.
Mit der neuen DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“ existiert europaweit zum ersten Mal ein umfassendes Regelwerk und Bewertungsschema, mit dem Nichtwohngebäude wie Krankenhäuser, Schulen und Gewerbeimmobilien künftig in Energieklassen unterteilt werden können. Berücksichtigt werden bei der Bewertung auch Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme sowie Klima- und Beleuchtungstechnik.
Die Umsetzung der Richtlinie stellt Planer vor neue Herausforderungen, da sowohl energetisches Know-how als auch Manage-mentfähigkeiten gefragt sind. Gerade im Hinblick auf energieeffizientes Bauen ist ein Umdenken in der Planungsphilosophie unerlässlich, in der ein fachrichtungsübergreifendes Planungsteam die komplexen Prozesse von Anfang an gemeinsam begleitet. Projektsteuerern und Planern kommt hierbei verstärkt die Aufgabe zu, solche Prozesse zu moderieren.
Diese Anforderungen berücksichtigt die Weiterbildung "Koordinator(in) für Energetische Klassifizierung und Realisierung von Nichtwohngebäuden", die Q.Punkt ab 19. Januar 2007 berufs-begleitend anbietet. In den jeweils freitags und samstags stattfindenden zweitägigen Workshops werden u.a. folgende Kenntnisse vermittelt: die Inhalte und Anforderungen der DIN V 18599, Haus- und Gebäudetechnik mit den Schwerpunkten Beleuchtung und Klimatisierung, Umgang mit einer Energieberater-Software, Aus-stellen von Energiepässen, das Themenfeld Erneuerbare Energien, Fördermöglichkeiten und Projektmanagement. Der Lehrgang richtet sich an Energieberater, Architekten, Bauingenieure, Bauleiter, Haustechnikspezialisten und Projektmanager.
Die Weiterbildung wird abgerundet durch Exkursionen, Analysen von Nichtwohngebäuden und eine betriebliche Projektarbeit im Unternehmen. Dabei werden die Teilnehmer(innen) von einer Lernbegleiterin und über eine Learning Community im Internet unterstützt.
Inhalte und Ablauf der Weiterbildung sowie berufliche Perspektiven stellt Q.Punkt am 15. Dezember 2006 bei einer Infoveranstal-tung von 16 bis 18 Uhr vor. Interessenten finden die Anmeldeformulare unter www.qpunkt.de. Mehr Infos unter Tel.: 0911/28 77 880
Die DIN V 18599
Die Norm ermöglicht eine sachgerechte energetische Bewertung von Fertigungsgebäuden, Schulen, Krankenhäusern und sonstigen Gewerbeimmobilien. Durch die Aufteilung in Nutzungszonen wird der unterschiedliche Energiebedarf in verschiedenen Gebäudeteilen erkennbar. Zusätzlich zum Heizwärme- und Warmwasserbedarf wird hier auch der Energiebedarf für Beleuchtung und Klimatisierung ermittelt. Gerade in Büro- und Fertigungsgebäuden sowie öffentlichen Einrichtungen spielt dieser eine große Rolle.
Im Zuge der Energieeinsparverordnung (EnEV) wird die Norm zum verbindlichen Planungsinstrument für den Neubau. Sie dient auch als Grundlage für die Ausstellung von Energieausweisen für Nichtwohngebäude.
Um die Umsetzung zu erproben, wurden 2005 in einem ersten Feldversuch der Deutschen Energieagentur fünfzig repräsentativ ausgewählte Gebäude untersucht, darunter auch das Alte Rathaus der Stadt Nürnberg. Somit liegen erste praktische Erfahrungen vor, die auch in die endgültige Fassung der Norm einfließen.