(firmenpresse) - Prognose zum Bevölkerungswandel: Schwarzwald, Donautal und Heuberg vor grossen Veränderungen
Villingen-Schwenningen, 06.11.2006.
Erstmals legt eine baden-württembergische IHK-Region langfristige und ortsbezogene Prognosen zum Bevölkerungswandel vor. Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg präsentierte jetzt in Villingen-Schwenningen eine Demographiestudie der Universität Mannheim, die sie gemeinsam mit dem Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. (WBO), Böblingen, und der SüdbadenBus GmbH (SBG), Freiburg, in Auftrag gegeben hatte. Die Studie zeigt, wie sich Überalterung und Nachwuchsmangel in den nächsten 15 Jahren in jeder einzelnen Kommune der Region auswirken. In Teilen des mittleren Schwarzwalds, Donautals und auf dem Heuberg wird die Zahl der Schulkinder um 40 und mehr Prozent zurückgehen. In anderen Gemeinden steigt der Anteil hoch betagter Menschen um mehrere hundert Prozent. Zur IHK-Region Schwarzwald-Baar-Heuberg gehören die drei Landkreise Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis mit zusammen 76 Gemeinden und knapp 490.000 Einwohnern. Das entspricht 4,6 Prozent der baden-württembergischen Bevölkerung.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez sagte: "Wir wollen die Region fit machen für den demographischen Wandel. Deshalb war es notwendig, detailliert und langfristig vorauszuschauen." Sorgen der Busunternehmen über die Zukunft des Schülerverkehrs gaben den Anstoss zur Studie, denn aufgrund finanzieller und gesetzlicher Rahmenbedingungen müssen sie ihre Investitionen langfristig planen. Drei Verkehrsverbünde und zwei Dutzend mittelständische Unternehmen verantworten in der Region den öffentlichen Nahverkehr. Der Schülerverkehr macht rund zwei Drittel des Verkehrsaufkommens aus. "Der demographische Wandel betrifft aber auch das Schul- und Ausbildungswesen, Einzelhandel, Gewerbe, die Bau- und Immobilienbranche und öffentliche Infrastrukturen", sagte Thomas Albiez. Die IHK werde Handlungsempfehlungen aus der Studie ableiten und zu Beratungen einladen.
Unter Leitung von Prof. Dr. Paul Gans, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographie der Universität Mannheim, untersuchte ein dreiköpfiges Forschungsteam über sechs Monate hinweg alle relevanten Daten der Region am Neckar- und Donauursprung. Die Mannheimer Experten führten Informationen aus mehreren amtlichen Statistiken zusammen. Daraus entwickelten sie Prognosen und Szenarien für den Zeitraum bis 2020. Prof. Paul Gans verweist auf die Konsequenzen des demographischen Wandels für Buslinien, Kindergärten, Schulen, Neubaugebiete und vieles mehr. Er sieht deutliche Alarmzeichen und betont: "Unsere Studie eröffnet die Chance, schon heute Reformen einzuleiten und die Bevölkerung auf Veränderungen vorzubereiten." Beispielsweise sollte einem Konkurrenzkampf der Gemeinden um junge Familien und Bauherren vorgebeugt werden.
Die Entwicklung in der Region ist derzeit durch ein leichtes Geburtendefizit bei anhaltenden Wanderungsgewinnen gekennzeichnet. Nach Einschätzung der IHK bestehen gute Chancen, die Vitalität und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu erhalten. Wegen der traditionell hohen Industriedichte und Technologiestärke zum Beispiel im Bereich der Medizintechnik sei die Region auch künftig für junge Familien und Arbeitskräfte interessant. Hinzu kommen ein hoher Freizeitwert und die zentrale Lage zwischen Stuttgart und Zürich sowie zwischen Schwarzwald, Alb und Bodensee.
Ansprechpartner: Christian Beck, Pressereferent IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Telefon +49 (0)7721 922174, Fax +49 (0)7721 922198, E-Mail beck(at)villingen-schwenningen.ihk.de.