Fakten aus dem Taschenbuch von Ernst Probst: Mainz und Wiesbaden lagen nicht am Ur-Rhein, Menschenaffen und SĂ€belzahntiger lebten am Ufer
(firmenpresse) - Wiesbaden - In Deutschland wuchsen im MiozĂ€n vor etwa 17 Millionen Jahren noch Palmen und sonnten sich vor rund 15 Millionen Jahren noch Krokodile, doch vor etwa zehn Millionen Jahren war es diesen wĂ€rmeliebenden Pflanzen und Tieren bereits zu kalt geworden. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch "Der Ur-Rhein", das bei "GRIN Verlag fĂŒr akademische Texte" erschienen ist.
Vor ca. zehn Millionen Jahren war es in Deutschland spĂŒrbar wĂ€rmer und feuchter als gegenwĂ€rtig, aber nicht mehr tropisch. Hinweise dafĂŒr lieferten auch BlĂ€tter in Ablagerungen des Ur-Rheins, die von Amber- und ZimtbĂ€umen stammen, die in Mitteleuropa jetzt nicht mehr wachsen. Am Ur-Rhein existierten noch mindestens drei Arten von Menschenaffen, die aber bald danach verschwanden.
UngefĂ€hr vor zehn Millionen Jahren herrschten in Deutschland mittlere Jahrestemperaturen von etwa 11 bis 15 Grad Celsius, heute sind es bloĂ 10 bis 11 Grad. AuĂerdem gab es durchschnittliche JahresniederschlĂ€ge um 1000 bis 1200 Millimeter (heute 500 Millimeter).
Entlang des Ur-Rheins existierte eine exotische Tierwelt, wie man vor allem durch Funde bei Eppelsheim nahe Alzey in Rheinhessen weiĂ. Dort lebten Rhein-Elefanten (auch Hauer-Elefanten, Deinotherien oder Dinotherien genannt) und Ur-Elefanten, löwengroĂe SĂ€belzahnkatzen (SĂ€belzahntiger), BĂ€renhunde, Tapire und Menschenaffen. In Deutschland existierten damals fĂŒnf Elefantenarten, also mehr als heute in Afrika oder Asien. Am bekanntesten davon ist Deinotherium giganteum ("Riesiges Schreckenstier").
Ăber die Funde von Knochen und ZĂ€hnen aus den Ablagerungen des Ur-Rheins informiert seit 2001 das Dinotherium-Museum in Eppelsheim. Eine besondere Attraktion ist der 1835 entdeckte OberschĂ€del eines Rhein-Elefanten, der als "Schreckenstier von Eppelsheim" in die Geschichte der PalĂ€ontologie einging. Das Dinotherium-Museum verdankt seine Existenz der Initiative von AltbĂŒrgermeister Heiner Roos.
Nach Ansicht von Ernst Probst wird bei den gegenwĂ€rtigen Diskussionen ĂŒber den Klimawandel verschwiegen, dass sich das Klima sowie die Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt im Laufe der Erdgeschichte stĂ€ndig verĂ€ndert hat. In den vergangenen zweieinhalb Millionen Jahren beispielsweise folgte auf eine Warmzeit immer wieder eine Kaltzeit und darauf eine Warmzeit usw.. Zeitweise herrschten deswegen in Deutschland klimatische VerhĂ€ltnisse wie in Afrika oder in Sibirien oder es lasteten sogar kilometerdicke Eispanzer auf dem Festland.
Der Wiesbadener Wissenschaftsautor hat bei "GRIN" http://www.grin.de auch vier TaschenbĂŒcher ĂŒber das Eiszeitalter in Deutschland, Höhlenlöwen, SĂ€belzahnkatzen und HöhlenbĂ€ren veröffentlicht, die ebenfalls eindrucksvoll vor Augen fĂŒhren, wie exotisch die Pflanzen- und Tierwelt einst in Deutschland gewesen ist. So schwammen vor rund 100.000 Jahren noch Flusspferde im Rhein und tummelten sich Affen auf dem Festland. Wer weiĂ, ob sich das nicht irgendwann wiederholt?
Der Ur-Rhein in Rheinhessen floss vor etwa zehn Millionen Jahren ab dem Raum Worms - weiter westlich als der Rhein in der Gegenwart - auf die Binger Pforte zu. Der damalige Fluss berĂŒhrte nicht - wie heute - die Gegend von Oppenheim, Nierstein, Nackenheim, Mainz, Wiesbaden und Ingelheim. Dieser Ur-Rhein war nachweislich nicht so lange wie der jetzige Rhein mit 1324 Kilometern, sondern nur ein kurzer Mittelgebirgsfluss mit schĂ€tzungsweise 400 Kilometern LĂ€nge. Somit war jener Ur-Rhein nur ungefĂ€hr ein Drittel so lang wie der gegenwĂ€rtige Rhein. Denn er besaĂ noch keine alpinen ZuflĂŒsse wie jetzt. Seine Quellen lagen wohl sĂŒdlich des Kaiserstuhls, seine MĂŒndung im Niederrheingebiet, wo sich damals noch die MeereskĂŒste erstreckte. In der Gegend von Eppelsheim bei Alzey in Rheinhessen hatte der Ur-Rhein nur eine Breite von etwa 45 bis 60 Metern.
Das Taschenbuch "Der Ur-Rhein" ist drei MĂ€nnern, die sich auf unterschiedliche Art und Weise verdient gemacht haben, gewidmet: Dem PalĂ€ontologen Dr. Jens Lorenz Franzen aus Titisee-Neustadt, dem AltbĂŒrgermeister Heiner Roos aus Eppelsheim und dem bereits im 19. Jahrhundert verstorbenen PalĂ€ontologen und Zoologen Johann Jakob Kaup aus Darmstadt. Dr. Jens Lorenz Franzen (geb. 1937) ist langjĂ€hriger Mitarbeiter des Forschungsinstitutes Senckenberg in Frankfurt am Main, Wiederentdecker der Dinotheriensand-Fundstelle und BegrĂŒnder der ersten wissenschaftlichen Grabungen bei Eppelsheim. Heiner Roos (geb. 1934), der frĂŒhere BĂŒrgermeister von Eppelsheim, ist der "geistige Vater" des Dinotherium-Museums in Eppelsheim. Mit Johann Jakob Kaup (1803-1873) hat die Erforschung der SĂ€ugtierfauna aus den Dinotheriensanden bei Eppelsheim einst angefangen.
Der Wiesbadener Autor Ernst Probst hat mehr als 100 BĂŒcher, TaschenbĂŒcher, BroschĂŒren und E-Books veröffentlicht. Er schrieb vor allem populĂ€rwissenschaftliche Werke aus den Themenbereichen PalĂ€ontologie und ArchĂ€ologie sowie Biografien ĂŒber berĂŒhmte Frauen und MĂ€nner.
Ernst Probst - Autor
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