(ots) - Welche Daten von Verbrauchern müssen in 
intelligenten Stromnetzen erhoben werden? Auf welche Daten können 
intelligente Netze gerade wegen ihrer Intelligenz verzichten? Wie 
können Sicherheit und Schutz der sensiblen Daten sowie 
Verfahrenstransparenz sichergestellt werden? Wo werden die Daten 
gespeichert und wie lange? Welche IT-Sicherheitsverfahren für das 
Smart Grid sind wünschenswert und praktikabel? Diese Fragen wurden 
gestern in Berlin auf der Konferenz 'Nutzerschutz im 
Energieinformationsnetz - Daten- und Verbraucherschutz in Smart 
Grids' im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von
Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erörtert.
   "Nur wenn es gelingt, daten- und verbraucherschutzkonforme 
Lösungen für die Beziehungen zwischen Kunden und 
Energiedienstleistungsunternehmen zu entwickeln und umzusetzen, kann 
das 'Internet der Energie' schon bald Realität werden. Erst das 
Internet der Energie macht aus einem Stromnetz ein intelligentes 
Netz, ein so genanntes Smart Grid", so Dr. Katharina Boesche von der 
Begleitforschung des Förderprojekts E-Energy. "Auf der Veranstaltung 
haben Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und 
Gesellschaft intensiv über die zentralen Fragen des Verbraucher- und 
des Datenschutzes in intelligenten Stromnetzen und über konkrete 
Empfehlungen diskutiert. Die gemeinsam erarbeiteten Antworten und 
Leitlinien bringen uns einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zum
IKT-basierten Energiesystem der Zukunft."
   Vertreter vom Karlsruher Institut für Technologie 
(Konsortialpartner in der Modellregion MeRegio) haben unter Beachtung
der Hinweise aus den anderen fünf E-Energy Modellregionen als 
Diskussionsgrundlage und Ausgangspunkt einen Entwurf von Empfehlungen
zum Datenschutz in Smart Grids formuliert, der sich an 
Referenzszenarien der beitragenden Modellregionen orientiert. Die 
Teilnehmer der Konferenz haben verabredet, bis zum Jahresende 2010 
einen beispielhaften Lösungsansatz zu formulieren, der Unternehmen, 
die Energiedienstleistungen anbieten, einen rechtskonformen Weg zur 
Realisierung ihrer Geschäftsprozesse aufzeigen kann. Die Prinzipien 
"Datensparsamkeit" und "Datensicherheit" werden bei der Architektur 
der zukünftigen IT-Infrastrukturen und der Konzeption der 
Geschäftsmodelle im Fokus der Entwickler stehen.
   Smart Grids sind die Zukunft unserer Energieversorgung: Das 
'Internet der Energie' stimmt Stromerzeugung, -verteilung, 
-speicherung und -verbrauch auf intelligente Art und Weise 
aufeinander ab und trägt so den zunehmend dezentralen und volatilen 
Erzeugungsstrukturen Rechnung, um ein Höchstmaß an 
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit 
sicherzustellen. Möglich wird dies mit Hilfe von Informations- und 
Kommunikationstechnologien (IKT), über die Erzeugungsanlagen - 
zunehmend auch solche erneuerbarer Energien - mit den Einrichtungen 
der Stromnetze und den Millionen Stromverbrauchern in Kommunikation 
treten.
   Die Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar und seine 
Länderkollegen Dr. Alexander Dix aus Berlin und Dagmar Hartge aus 
Brandenburg sowie Experten von Verbraucherschutz- und IT-Verbänden 
diskutierten mit Vertretern der IT- und der Energiewirtschaft, um 
gemeinsame Standards zum Datenschutz in Smart Grids zu entwickeln. 
Ausgerichtet wurde die Konferenz vom BMWi in Zusammenarbeit mit der 
Alcatel-Lucent Stiftung für Kommunikationsforschung (die 
Veranstaltung war Teil des Projektes NEWISE). Weitere Partner waren 
der Deutsche Städte- und Gemeindebund, die Informationstechnische 
Gesellschaft im VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik 
Informationstechnik e.V.) und die Begleitforschung der 
BMWi-Förderprojekte "E-Energy" und "IKT für Elektromobilität".
   Das Förderprogramm "E-Energy - Smart Grids made in Germany" ist 
zentraler Bestandteil der Hightech-Strategie und des Programms 
"Informationsgesellschaft Deutschland 2010" der Bundesregierung und 
wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum nationalen 
Leuchtturmprojekt erklärt. Die sechs Modellregionen werden in einer 
ressortübergreifenden Partnerschaft mit dem Bundesministerium für 
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit insgesamt 60 Mio.
EUR gefördert. Darüber hinaus steuert die Wirtschaft innerhalb der 
Modellprojekte weitere 80 Mio. EUR für die Erforschung und Erprobung 
neuer IKT-gestützter Energiesysteme bei.
   Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter: 
www.e-energy.de
Pressekontakt:
Jan Liepold 
E-Energy-Begleitforschung
c/o LoeschHundLiepold Kommunikation
Lindwurmstr.124
80 337 München
Tel.: +49 (089) 7201 87-12 
E-Mail: e-energy(at)lhlk.de
      
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