PresseKat - Holz wird unter dem Schleier der „Biomasse“ entwertet

Holz wird unter dem Schleier der „Biomasse“ entwertet

ID: 208014

„Marktanreizprogramm“ ist für Holzindustrie ein „Marktabwürgprogramm“

(firmenpresse) - 08.06.2010, Gießen. Der Streit um das „Marktanreizprogramm“ (MAP) für erneuerbare Energien geht weiter. Der Bundesrat verurteilte am Freitag die Kürzung um 19,5 Mio. € und die Sperrung von 115 Mio. €, die der Haushaltsauschuss des Bundestages im März beschlossen hatte. Die Länder drängen die Bundesregierung, die Förderungen aus dem MAP wieder in Gang zu setzen. Der Haushaltsausschuss tagt am Mittwoch.

In diesem Kontext warnt die Holzwerkstoffindustrie vor einer Wiederaufnahme der Gießkannen-Förderung von „Biomasse“. Die Förderrichtlinien entsprechen nicht mehr den Marktgegebenheiten, sondern sie verzerren den Wettbewerb. Dr. Peter Sauerwein, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Holzwerkstoffindustrie (VHI) erklärt: „Hinter dem Sammelbegriff verbirgt sich der wertvolle Rohstoff Holz. Zu Biomasse deklariert, wird er zum bedenkenlosen Verfeuern freigegeben – ein Irrsinn, der Tausende von Arbeitsplätzen in der Holzindustrie gefährdet.“ Indem die Bundesregierung einseitig das Verheizen von Holz fördert, bringe sie mehr als 69.000 Holzbetriebe in Schieflage. „Die Holzversorgung stockt und die Preise steigen über das Verkraftbare; die Folge sind Produktions-, Umsatz- und Gewinneinbrüche, Verluste, Werksstilllegungen und Entlassungen“, so der VHI.

Während die Bioenergiebranche 109.000 Arbeitsplätze im Cluster zählt (davon nur 65.000 im Zusammenhang mit fester Biomasse), zählt die Holzindustrie rund 500.000 Beschäftigte. Einem Bioenergie-Branchenumsatz von 11,4 Mrd. € stehen seitens der stofflichen Nutzung von Holz rund 70 Mrd. € zu Buche.

Ähnliche „Kräfteverhältnisse“ gibt es beim Klimaschutz. Während die Bioenergie 2009 58,4 Mio. Tonnen CO2-Emissionen vermied, sind aktuell in Holzprodukten 1,28 Mrd. Tonnen CO2-Äquivalente unschädlich abgespeichert; dazu kommt die CO2-Ersparnis durch das Vermeiden von klimaschädlichen Bau- und Werkstoffen.

Diese Relationen machen aus Sicht des VHI deutlich, dass der inzwischen knappe Rohstoff zunächst in der Bau- und Möbelindustrie genutzt werden muss und er erst später lediglich als ausgedientes Altholz in die Verbrennung gehen darf. Aufgrund der zunehmenden Rohstoffverknappung müsse die Förderung der Verbrennung von Holzsortimenten, die zuvor stofflich genutzt werden können, sofort beendet werden.






Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V. (VHI): Als Teil des Clusters Holz, der in Deutschland mehr als 1 Mio. Arbeitsplätze stellt und 2008 168 Mrd. Euro umsetzte, vertritt der VHI als Industrieverband die fachli-chen, wirtschaftlichen und technischen Interessen der Hersteller von Span-, MDF- und OSB-Platten, Holz-Polymer-Werkstoffen sowie von Sperrholz und Innentüren auf nationaler und internationaler Ebene. Deutschland ist der bedeutendste Holzwerkstoffproduzent in Europa.



Leseranfragen:

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V.
Dr. Peter Sauerwein
Ursulum 18, 35396 Gießen
Fon: +49 (0) 641 97547-0
Fax: +49 (0) 641 97547-99
vhimail(at)vhi.de
www.vhi.de



PresseKontakt / Agentur:

Kienbaum Communications
Lars Langhans
Ahlefelder Straße 47, 51645 Gummersbach
Fon: +49 (0) 2261 703-643
Fax: +49 (0) 2261 703-9643
lars.langhans(at)kienbaum.de
www.kienbaum-communications.de



drucken  als PDF  an Freund senden  Genversagen der Landesregierung StromCheck express: Schnellbewertung für persönliche Kosten und Verbrauch
Bereitgestellt von Benutzer: VHI
Datum: 08.06.2010 - 15:55 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 208014
Anzahl Zeichen: 2427

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Dr. Peter Sauerwein
Stadt:

Ursulum 18, 35396 Gießen


Telefon: +49 (0) 641 97547-99

Kategorie:

Energie & Umwelt


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 08.06.2010

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Holz wird unter dem Schleier der „Biomasse“ entwertet"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Köpfe sollen rauchen, nicht nur Schornsteine! ...

Hannover. Welche Perspektiven hat die Holzwirtschaft in Deutschland? Was sind die Risiken der energetischen Holznutzung durch Großkraftwerke? Welche Anreize oder Sanktionen sind politisch richtig oder falsch, um das Versor-gungsdilemma zu beenden? 9 ...

Holzverknappung gefährdet etablierte Industriebereiche ...

09.04.2010, Gießen. Der Rohstoff Holz wird in Deutschland so knapp, dass die Energieversorgung durch Biomasse überdacht werden muss. Denn schon 2020 wird sich eine Deckungslücke von rund 30 Millionen Kubikmetern auftun. In Europa werden es sogar c ...

Zu viel deutscher Wald wird verbrannt ...

22.03.2010, Gießen. Mit Holz zu heizen hat Konjunktur – und das nicht erst seit diesem Extremwinter. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik haben die Deutschen in den vergangenen Monaten mehr Holz verbrannt als stofflich für Pro-dukte vera ...

Alle Meldungen von Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V.