(firmenpresse) - Düsseldorf - Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006 könnte den WM-Sponsor Oddset http://www.oddset.de um ein Riesengeschäft bringen: Ausgerechnet zum Fussball-Event im eigenen Land muss der Anbieter von Sportwetten ein Werbeverbot einhalten. Fussballwetten sind wie alle Sportwetten in Deutschland nur dem Staat erlaubt. Dessen Lottogesellschaften gründeten daher den Monopolisten Oddset, um am lukrativen Wettmarkt teilzuhaben. Im August 2004 erkaufte sich der Staatsmonopolist den Titel "Nationaler Förderer". "Rund 80 Prozent unseres Umsatzes machen wir mit Fussballwetten. Da war es eine logische Überlegung, das grösste Fussballereignis der Welt zu begleiten", sagte Oddsets Marketing-Chef Wolfgang Feldner zum Handelsblatt http://www.handelsblatt.de.
Nach Informationen des Spiegel http://www.spiegel.de waren die finanziellen Konditionen für Oddset deutlich günstiger als für andere WM-Förderer. Dahinter stand die Intention, private Anbieter aus den Stadien zu verbannen. Denn diese - so die Überlegung - könnten die Oddset-Umsätze schmälern. Und das sei nicht gut für die WM, deren Rahmenprogramm laut eines Staatsvertrages aus dem Jahr 2002 mitfinanziert werden solle durch Oddset-Gewinne, so das Handelsblatt. Nun seien die Aufsteller in den Annahmestellen überklebt und die Ticket-Verlosung eingestellt worden. Ausserdem gebe es keine Banden und Verkaufsstellen in Stadien mehr; neue Tippscheine würden mit Warnungen vor Spielsucht versehen. Derweil wirbt die private Konkurrenz kräftig weiter. Der österreichische Anbieter Betandwin http://www.betandwin.de ist jüngst für 60 Millionen Euro Trikotsponsor des AC Mailand geworden und landete damit wohl den grössten Sponsoring-Deal einer österreichischen Firma.
Helmut Sürtenich, Vorstandschef der Düsseldorfer Stratega Ost Beteiligungen AG http://www.stratega-ost.de, die in Zukunft unter dem Namen Top Wetten AG im Sportwettengeschäft tätig sein wird, hat Verständnis für das Werbeverbot für Oddset. "Es ist für den Staatsmonopolisten natürlich bitter, dass er wenige Wochen vor der Fussball-WM auf allzu aggressive Werbeformen verzichten muss", so Sürtenich. "Doch mein Mitleid hält sich in Grenzen. Mittlerweile wissen laut einer Studie 51 Prozent der Deutschen, dass Oddset WM-Sponsor ist. Vor zwei Jahren gaben das erst 36 Prozent der Befragten an. Die bisherige Werbekampagne kann also nicht gerade erfolglos gewesen sein." Sürtenich zufolge schreibt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts das Werbeverbot für den staatlichen Wettanbieter zwingend vor. Bis zum 28. März sei dieser in unverhältnismässiger Weise bevorteilt worden. Wenn Oddset jetzt bei Marketingaktionen einen Gang zurückschalten müsse, liesse dies den Bekanntheitsgrad des Monopolisten höchstens stagnieren.