Wirken Studienbeiträge an nordrhein-westfälischen Universitäten und Fachhochschulen abschreckend?
(pressrelations) -
Zahl der Studienanfänger steigt stärker als Zahl der Studienberechtigten
Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat SPD und Grüne aufgefordert, nicht länger zu behaupten, Studienbeiträge wirkten abschreckend. "Die Zahl der Studienanfänger steigt stärker als die Zahl der Schulabgänger mit Hochschulreife. Es gibt keinerlei Belege für abschreckende Wirkungen in Nordrhein-Westfalen", sagte Pinkwart und verwies auf die amtlichen Statistiken und Ergebnisse unabhängiger Studien.
Demnach stieg die Zahl der Studienanfänger an nordrhein-westfälischen Hochschulen von 80.365 im Studienjahr 2005 auf 90.794 im Studienjahr 2009. Dies ist eine Steigerung von 12,97 Prozent.
Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Schulabgänger mit Abitur oder Fachhochschulreife von 108.997 auf 117.800 geklettert. Dies entspricht einer Steigerung von 8,08 Prozent.
Eine Untersuchung der Hochschul-Informations-Systems (HIS) bestätigt, dass es keine Hinweise auf eine abschreckende Wirkung von Studienbeiträgen gebe. Prof. Dr. Martin Leitner (Geschäftsführer HIS) gab im März während einer Anhörung im Landtag zu Protokoll: "Studienanfängerzahlen haben sich in den Gebührenländern nicht anders entwickelt als in Nichtgebührenländern." Weiter sagte Leitner: "Speziell in NRW konnte bislang von HIS keine Verstärkung der sozialen Selektion durch Studiengebühren festgestellt werden." Dies liege auch an der sozialverträglichen Gestaltung des Studienbeitragsdarlehens in NRW, das zwei Drittel der Bafög-Empfänger faktisch von der Rückzahlung der Studienbeiträge befreit.
Zuletzt hatte auch die 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks eine so genannte "Gebührenflucht" von Studienfängern aus Ländern mit Studienbeiträgen in Bundesländer mit gebührenfreien Hochschulen verneint.
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