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Bonner Zeitschrift NeueNachricht über die "Gaukler und Hype-Artisten" unter den Familienideologen

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(firmenpresse) - Bonn/Hamburg - Deutschland lebt im Demographie-Wahn. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwelche neuen Horrormeldungen über die aussterbenden Germanen publiziert werden. "Wenn es um Demographie geht, sind die Gaukler und Hype-Artisten nicht weit", schreibt Josef Joffe in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung Die Zeit http://www.zeit.de. Deutschland stehe beim Gebärwettbewerb nicht allein schlecht da. Es handele sich um "kein teutonisches Phänomen": Die Geburtenraten nähmen seit 1965 in der gesamten westlichen und östlichen Welt ab. Joffe stimmt der Analyse zu, dass die Geburtenrate langfristige sinken werde. Dieser Trend lasse sich kurzfristig nicht umdrehen, schon gar nicht vom Staat: "Denn dieses Land liegt bei der Kindersubventionierung international an der Spitze. Die Familienzuschüsse sind laut Finanzministerium allein seit 1992 um 40 auf 100 Milliarden Euro gestiegen - gleich 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung. Das Kieler Weltwirtschaftsinstitut redet gar von 170 Milliarden, was 7,6 Prozent wären. Fürs Militär gibt Deutschland 1,5 Prozent aus."

Leider sei das Gebärverhalten von "homo sapiens occidentalis viel komplizierter, als die gängigen ‚Vater Staat’-Theorien suggerieren". Denn ansonsten hätte vor allem die DDR als "Kindermaschine geglänzt". Joffe setzt sich von den konservativen Kinderpropagandisten dadurch ab, dass er liberale Rezepte anbietet und sich nicht in Panikstimmungen ergeht. Die meisten Menschen bewachten heute Schreibtische und Ladentheken. Nur wenige müssten noch Knochenarbeit machen. Warum sollte es den Bürgern also nicht frei gestellt werden, auch bis 70 oder 75 zu arbeiten. Die pragmatischen Amerikaner hätten eine Pensionsgrenze nach der anderen im Kampf gegen "age discrimination" aufgehoben. Ausserdem müsste die Erwerbstätigenquote erhöht werden. Denn je mehr Menschen arbeiten, desto weniger müssen von der Allgemeinheit alimentiert werden. "Diese Botschaft wird bei denjenigen Familienideologen, die die Frau am liebsten wieder an Heim und Herd fest schweissen wollen, nicht gut ankommen", kommentiert NeueNachricht-Chefredakteur http://www.ne-na.de Ansgar Lange. "Es ist verwunderlich, dass selbst diejenigen Experten, die eigentlich konservativ-liberal gestrickt sind, bei der Familienthematik immer nur nach dem Staat schreien. Ein liberalisierter Arbeitsmarkt könnte auch beim Thema Rentensicherheit Wunder wirken."





Mit Verweis auf Zahlen und historische Beispiele macht der Zeit-Autor deutlich, dass die Entvölkerungs-Phobien, die derzeit kursieren, nicht stichhaltig sind: "Als 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, lebten dort 41 Millionen Deutsche. Als es 1890 zur stärksten Macht Europas avancierte, gab es 50 Millionen. Als das ‚Dritte Reich’ 1942 fast ganz Europa kassiert hatte, waren es 70 Millionen - immer noch zwölf Millionen weniger als heute." Joffe kann mit dem statischen Denken der Familienideologen nichts anfangen: "Man muss sich nur von der in Beton gegossenen Vorstellung lösen, dass alles immer so sein muss, wie es ist." Zudem zeige ein Vergleich mit den USA, Island, Irland, Neuseeland, Frankreich, Finnland oder Schweden, dass in nicht so stark besiedelten Ländern mehr Kinder geboren werden als in Deutschland, wo sich quasi alle auf der Pelle hocken.

"Eine liberale Gesellschaft schreibt den Menschen nicht vor, wie sie zu leben haben", schreibt Ansgar Lange in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift NeueNachricht. "Liberale Politiker - nicht im parteipolitischen Sinn - richten ihr Handeln nicht danach aus, was vielleicht wünschenswert wäre. Sie nehmen zur Kenntnis, dass die ‚Reproduktionsrate’ von 2,1 Kindern pro Frau in Deutschland gravierend unterschritten wird. Sie werden alles tun, damit die Rahmenbedingungen, die sie beeinflussen können, kinder- und familienfreundlich ausfallen. Doch sie werden sich dafür hüten, Menschen dafür zu bestrafen, dass sie gewollt oder ungewollt kinderlos oder ohne Partner leben. Denn dies ist reine Privatsphäre. Sie werden sich nicht zum Richter aufschwingen über Menschen, die anders leben als sie es selbst tun."

Es sei aber zu befürchten, dass es ihnen an Mut mangeln werde, den Bürgern reinen Wein einzuschenken. Und dieser "reine Wein" bestehe darin, dass mehr Geld nicht automatisch mehr Kinder bedeute. Und zur Wahrheit gehöre auch, dass ein radikaler Systemwechsel in der Renten-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik vonnöten ist. Denn wer immer mehr Geld in marode und unzeitgemässe Systeme schiesse, handele verantwortungslos. "Vielleicht sehen dann auch diejenigen, die so gern auf dem hohen Ross der Moral sitzen, ein, dass man Kinder bekommt, weil man sie liebt und einen natürlichen Wunsch danach verspürt. Wer sich den eigenen Kinderwunsch nur auf dem Taschenrechner ausrechnet und ein paar mehr oder weniger Euro Staatsknete für entscheidend hält, der bleibt vielleicht sowieso besser kinderlos", so Lange.

Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 - 620 44 75 oder E-Mail: baerbel.goddon(at)sohn.de. Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.

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Datum: 27.03.2006 - 14:32 Uhr
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