PresseKat - EUROFACTOR Wirtschaftsbarometer 2006: Europäische Unternehmen zeigen sich reserviert

EUROFACTOR Wirtschaftsbarometer 2006: Europäische Unternehmen zeigen sich reserviert

ID: 18665

(firmenpresse) - München, 21. Februar 2006

Mehr als 3.000 europäische Unternehmen zu den grossen Trends für dieses Jahr befragt


Die Erwartungen mittelständischer Unternehmen an die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2006 variieren von Land zu Land teilweise erheblich. Dies zeigt das EUROFACTOR 2006 Barometer, das auf einer Befragung klein- und mittelständischer Betriebe zwischen 6 und 500 Beschäftigen in Belgien, Spanien, Frankreich, Italien, Portugal und Grossbritannien sowie von Betrieben zwischen 6 und 1000 Beschäftigten in Deutschland basiert.

Die Studie wurde gemeinsam vom CSA-Institut und der AFDCC (Association Française Des Credit managers et Conseils) durchgeführt.


Geschäftstätigkeiten, Beschäftigung, Umsatzerwartungen: grosse Schwankungen zwischen den Ländern

Belgische, spanische und britische Unternehmen sind im Allgemeinen optimistisch: Mehr als die Hälfte rechnen für die nächsten zwölf Monate mit steigenden Umsätzen. Dieses Umsatzwachstum sollte sich auch günstig auf die Beschäftigung auswirken. Am besten sind die Aussichten auf zusätzliche Beschäftigung in Belgien (hier planen 31 Prozent der Unternehmen Neueinstellungen), Spanien (29 Prozent) und Grossbritannien (25 Prozent). Insbesondere in Spanien haben sich die Erwartungen deutlich verbessert. Hatten bei der letzten Umfrage nur etwa 30 Prozent aller spanischen Unternehmen wachsende Umsätze erwartet, sind es jetzt 55 Prozent.


Deutsche Unternehmen mit mageren Erwartungen
Die deutschen Unternehmen weisen ein eher pessimistisches Profil auf und liegen in Europa auf gleicher Höhe mit ihren französischen Kollegen. Ausschlaggebend für diese Situation sind Unternehmen unter 50 Beschäftigten: Nur jedes fünfte dieser Unternehmen rechnet 2006 mit einer Umsatzsteigerung. Bei den Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten sind es immerhin über 40 Prozent. Am optimistischsten sind die Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor (34 Prozent), während in der Industrie 31 und im Handel lediglich 27 Prozent der Unternehmen Umsatzzuwächse erwarten.





Was die Rentabilität angeht, steigen die Erwartungen mit zunehmender Grösse des Unternehmens, wobei 38 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 49 Beschäftigten eine Zunahme ihrer Rentabilität voraussehen. Bei den Unternehmen mit 501 bis 1000 Beschäftigten gehen 50 Prozent davon aus (Durchschnitt insgesamt 41 Prozent). Dabei zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren: Im Handel rechnen lediglich 31 Prozent mit einer Steigerung ihrer Rentabilität, in der Industrie sind es 42 und im Dienstleistungssektor 49 Prozent.

Die unterschiedlichen Umsatz- und Renditeerwartungen spiegeln sich auch im Arbeitsmarkt wider. Während die eher pessimistischen Kleinunternehmen praktisch keine Neueinstellungen planen, wollen sich etwa 9 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 500 Beschäftigen personell verstärken. Bei den grösseren Mittelständlern mit 501 bis 1000 Beschäftigten liegt dieser Wert sogar bei 20 Prozent. Insgesamt rechnen etwa 8 Prozent der befragten deutschen Unternehmen mit einer wachsenden Beschäftigtenzahl, während 10 Prozent von einer Reduzierung ausgehen. Damit sind die Erwartungen an die Entwicklung des Arbeitsmarktes deutlich schlechter als vor einem Jahr, als noch 23 Prozent davon ausgingen, innerhalb der nächsten 12 Monate zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.

Auch im internationalen Vergleich liegen die deutschen Unternehmen mit diesem Wert ganz hinten. In Grossbritannien plant jedes vierte Unternehmen Neueinstellungen; noch besser sieht es in Spanien (29 Prozent) und Belgien (31) aus. Mit 17 Prozent liegen Frankreich und Italien in diesem Punkt ebenfalls deutlich vor Deutschland, und selbst in Portugal glauben 11 Prozent der Unternehmen an eine Steigerung ihrer Mitarbeiterzahl. Zudem liegt in all diesen Ländern mit Ausnahme Portugals die Zahl der Unternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen wollen, höher als die der Unternehmen, die hier Redzierungen planen.


Investitionen werden 2006 steigen

Etwas günstiger erscheint die Situation, wenn man das Investitionsklima betrachtet, das von den Geschäftsführern europäischer Unternehmen als recht günstig bewertet wird. Obwohl die Erwartungen in Frankreich und in den Ländern Südeuropas geringer sind als noch 2004, ist die Anzahl der Unternehmen, die 2006 mehr investieren wollen als 2005, entschieden höher als die Anzahl derer, die eine Abschwächung erwarten.

Am investitionsfreudigsten geben sich die Unternehmen in Deutschland, Belgien und Spanien. In Deutschland planen 88 Prozent der Unternehmen für die nächsten 12 Monate Investitionen, 61 Prozent von ihnen erwarten eine Zunahme der Investitionen im Vergleich zum Vorjahr. Dies trifft vor allem auf die Industrie zu (63 Prozent), während im Handel lediglich 40 Prozent von zunehmenden Investitionsvolumen ausgehen. Allerdings handelt es sich bei der Mehrheit der Investitionsvorhaben um Ersatz- und Modernisierungsinvestitionen. Die kann nach Jahren einer schwächelnden Konjunktur auch nicht verwundern, sind doch vielerorts die Produktionskapazitäten nicht ausgelastet. So wird auch ein grosser Teil der Investitionen in Marketing und Werbung (67 Prozent der befragten Unternehmen) sowie in die EDV-Ausstattung (54 Prozent) fliessen, während lediglich 38 Prozent planen, in ihre Produktionsanlagen zu investieren.

Aber auch bei den Investitionen ergibt sich in Europa ein uneinheitliches Bild. So sind sich die Unternehmer in Frankreich, Portugal und Italien noch sehr unsicher bezüglich ihrer Investitionsentscheidungen - etwa ein Drittel hat hierzu während der Befragung keine Angaben gemacht. Insgesamt ist in Südeuropa eher mit einem gleichbleibenden Niveau als mit zunehmenden Investitionen zu rechnen, und in Frankreich erwartet sogar lediglich ein Viertel der Unternehmen höhere Investitionsausgaben für 2006 als im Vorjahr. Im Übrigen zeigt sich in ganz Europa, dass es bei Investitionen überwiegend um Modernisierung und nicht um Expansion geht, wenngleich dieser Trend in keinem anderen Land so ausgeprägt ist wie in Deutschland.

Die hauptsächlichen Bedenken europäischer Unternehmen

·Konsumgüter und Energie

Der Preisanstieg bei Konsumgütern wird von der Mehrzahl der europäischen Industrieunternehmen als negativer Faktor angesehen. Diese Meinung teilen etwa drei Viertel der Unternehmen in Frankreich, Deutschland, Belgien und Spanien, 66 Prozent in Italien und Portugal sowie die Hälfte in Grossbritannien.

Die steigenden Energiepreise werden ebenfalls als negativ bewertet, insbesondere von deutschen Unternehmen, von denen beinahe 90 Prozent die gegenwärtigen Energiekosten als Hemmnis ansehen. Diese Mehrheit rekrutiert sich hauptsächlich aus der Industrie und dem Handel, weniger im nicht so energiehungrigen Dienstleistungssektor. Ebenfalls 90 Prozent rechnen 2006 mit weiterhin steigenden Energiepreisen. In Frankreich und Grossbritannien gehen die Meinungen auseinander, auch wenn der Eindruck vorherrscht, dass die Preise das Wachstum bremsen.


·Wettbewerb aus den Schwellenländern

Unternehmen in ganz Europa sorgen sich um den zunehmenden Wettbewerb aus den Schwellenländern. Die Konkurrenzdruck dieser Länder beunruhigt 29 Prozent der deutschen Unternehmensleiter, noch vor der Entwicklung des Energiepreises (23 Prozent) und der Entwicklung des Steuerwesens (17 Prozent). Letzteres betrifft vor allem die Unternehmen im Handel und im Dienstleistungssektor, weniger jedoch die Industrie.

Besonders stark fühlen sich die Unternehmen in Italien und Belgien von der wachsenden Konkurrenz aus den Schwellenländern beeinträchtigt. Die grösste Bedeutung wird dabei in allen untersuchten Ökonomien den neuen Mitgliedern der Europäischen Union zugemessen, gefolgt von China und den Nicht-EU-Mitgliedern in Mitteleuropa.



2006 benötigen europäische Unternehmen mehr Kapital

Auch wenn die meisten der befragten Unternehmensleiter Stabilität bei der Kapitalausstattung erwarten, wird der Finanzierungsbedarf bei europäischen Unternehmen tendenziell steigen: Im Durchschnitt erklärt eines von vier europäischen Unternehmen, dass der Kreditbedarf steigen werde. Nur zehn Prozent sind gegenteiliger Ansicht. In Deutschland erklärt fast jedes dritte Unternehmen, dass der Bedarf zunimmt, während 12 Prozent gegenteiliger Ansicht sind. Der Finanzierungsbedarf nimmt mit der Grösse des Unternehmens zu und ist im Industriesektor stärker ausgeprägt als in den anderen Sektoren.

Im Bereich der kurzfristigen Finanzierung setzen die Unternehmen europaweit vor allem auf Lieferantenkredite sowie die Kontenüberziehung. Während durchschnittlich etwa 10 Prozent der befragten Unternehmen auch Factoring zur Finanzierung heranzieht, liegt dieser Wert in Deutschland lediglich bei 2 Prozent: Factoring kommt im deutschen Mittelstand praktisch nicht vor.


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Ãœber EUROFACTOR
Die EUROFACTOR AG ist eine 100 %-ige Tochter der EUROFACTOR S. A., Frankreich, die wiederum zur Gruppe des Credit Agricole S. A. gehört. Das Eigenkapital der EUROFACTOR AG beträgt nach der letzen Kapitalerhöhung in 2005 insgesamt 16,5 Mio. Euro. Im Jahre 2004 erreichte die EUROFACTOR AG einen Jahresumsatz in Höhe von 3,9 Mrd. Euro, das entspricht einer Steigerung von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Marktanteil im Exportgeschäft beträgt 12,8 Prozent und im Importbereich fast 40 Prozent des deutschen Factoring-Marktes. Die EUROFACTOR AG ist Mitglied der Factors Chain International (FCI), der International Factors Group (IFG) und des Deutschen Factoring Verbandes (DFV). Mehr Informationen unter www.eurofactor.de.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
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Eurofactor
Tel.: + 49 95 90 95 900
E-Mail: klaus.taube(at)eurofactor.de

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Datum: 21.02.2006 - 14:41 Uhr
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Freigabedatum: 21.02.2006

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