Virtuelle Ausstellung "Theorie der Architektur"
Donau-Universität Krems präsentiert mehr als 400 Grafiken aus der Graphischen Sammlung Stift Göttweig in virtueller Ausstellung
(pressrelations) - Krems (kpr). Die neue virtuelle Ausstellung "Theorie der Architektur" des Departments für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems präsentiert reiche Bestände visualisierter Baukunst aus der Graphischen Sammlung des Stifts Göttweig, die unter anderem als Vorbilder für den Neubau des Stifts im 18. Jahrhundert herangezogen wurden. Darunter finden sich Drucke von Scamozzi, Villalpandus, Fischer von Erlach und anderen bekannten Künstlern. Die Ausstellung kann unter www.gssg.atjederzeit besucht werden, der Eintritt ist kostenlos.
Auf Schritt und Tritt begegnen uns in der barocken Baukunst und Ausstattung architektonische Elemente und Ornamente, die bei aller Variation eindeutig als Ableger bekannter Vorbilder erkennbar sind. Auch bedeutende Künstler scheuten sich nicht, auf Vorlagen zurückzugreifen, um ihre Verankerung in einer großen Tradition unter Beweis zu stellen und den mitunter sehr detaillierten Wünschen ihrer Auftraggeber nachzukommen.
Im Zuge des Wiederaufbaus des Stifts im 18. Jahrhundert wurde in Göttweig ein breiter Bestand aus architekturtheoretischen Werken und grafischen Vorlagen zusammengetragen, die unter anderem als Vorbilder für die Ausstattung des Neubaus herangezogen wurden. Neben Theoriewerken von Serlio, Vitruv und Palladio umfasst die Ausstellung Drucke weltbekannter Künstler wie Scamozzi, Villalpandus, Langlois, Fèlibien, Ruggieri, Kleiner, Sandrart, Vouet, Poussin und Fischer von Erlach. Diese Kunstwerke präsentiert das Department für Bildwissenschaften durch neuartige Digitalisierungsverfahren in "ungeahnter Auflösung", so schrieb kürzlich die Frankfurter Allgemeine Zeitung (Nr. 22, 27. Januar 2010). "Die feinsten Details alter Graphiken kommen in hochwertigen Digitalisierungen genauer zum Ausdruck als im Original."
Die Graphische Sammlung im Stift Göttweig ist mit über 30.000 Blättern Österreichs größte Privatsammlung historischer Grafiken. Der Bestand der Graphischen Sammlung des 1083 gegründeten Benediktinerstifts basiert auf Erwerbungen durch verschiedene Konventsmitglieder seit dem 15. Jahrhundert. Die digitale Erschließung der Graphischen Sammlung ist ein Projekt des Departments für Bildwissenschaften der Donau-Universität Krems unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Grau in Kooperation mit dem Stift Göttweig. Im Digitalisierungs-Center des Departments werden die Gemälde und Grafiken mit neuer Technik in sehr hoch aufgelöster Form (bis zu 72 Millionen Pixel) eingescannt. Die Bestände können im Internet über eine Suchfunktion recherchiert und per E-Mail in Forschergruppen kommuniziert werden.
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Univ.- Prof. Dr.habil. Oliver Grau
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