PresseKat - Beim südlichen Nachbarn wird angepackt und nicht nur diskutiert

Beim südlichen Nachbarn wird angepackt und nicht nur diskutiert

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(firmenpresse) - Bonn/Wien - Die grosse Koalition in Berlin wird sich an ihren arbeitsmarktpolitischen Erfolgen messen lassen müssen. Deshalb hiess es ja auch im Unions-Wahlkampf "Arbeit hat Vorfahrt". "Aber wie soll man den Arbeitsmarkt reformieren ohne die heilige Kuh der SPD namens Kündigungsschutz anzufassen? Man wird über kurz oder lang auch hier ansetzen müssen, aber vorher vermutlich wieder mal ins Ausland schauen - und dort sogar fündig werden. Der Blick in die Schweiz oder nach Österreich mit seiner Arbeitslosenquote von 5, 2 (halb so viel wie in Deutschland) lässt Neid und Neugierde aufkommen", schreibt der Journalist Jürgen Liminski in der Winterausgabe des Magazins NeueNachricht http://www.ne-na.de. Liminski war Ressortleiter Aussenpolitik beim Rheinischen Merkur http://www.merkur.de und bei der Welt http://www.welt.de und moderiert derzeit aktuelle politische Sendungen im Deutschlandfunk http://www.dradio.de.

In der Tat hat Österreich eine deutlich effektivere Arbeitslosenvermittlung. Es ist dem österreichischen Arbeitsmarktservice (AMS) gelungen, die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit von 126 Tagen auf knapp hundert Tage zu verkürzen und den Anteil der grossen Problemgruppe Langzeitarbeitslose von 18, 4 auf 7, 9 Prozent zu verringern. Offene Stellen bleiben nur noch 30 Tage unbesetzt, früher waren es 45. Im Vergleich zu Deutschland sind das Traumzahlen. Hier muss ein Arbeitsloser zum Beispiel im Durchschnitt dreimal so lange warten, bis er vermittelt ist, nämlich 38 Wochen. Und das, obwohl die Bundesagentur für Arbeit rund 15.000 reine Vermittler beschäftigt. Zu Beginn der rot-grünen Herrschaft 1998 waren es 11.000 Vermittler, die allerdings dreimal so viel Arbeitslose vermittelten. Heute sind die gewerblichen Zeitarbeitsunternehmen im Aufwind, sie haben fast 400.000 Arbeitskräfte beschäftigt

"Private arbeiten offenbar effektiver als die beamtenähnlichen BA-Leute", so Liminski. "Eine Verlagerung auf private Stellenvermittlung wäre eine Lösung, die Österreicher und die Schweizer haben das getan. Aber auch die staatlichen Stellen können effektiv arbeiten. Es ist eine Frage der persönlichen Betreuung, dezentralisierter Strukturen (sprich Kommunen) und konsequenter Kundenorientierung. Gute Ergebnisse wie bei den Nachbarn fallen nicht vom Himmel, erst recht nicht, wenn die Arbeitszeiten länger sind als in Deutschland. Die Arbeitnehmer in der Alpenrepublik arbeiten jeden Tag 50 Minuten länger als bei uns."





Ein berühmter Österreicher, Karl Kraus, hat sein Land einmal als "Versuchslabor des Weltuntergangs" bezeichnet. Das war gemünzt auf das Ende der Monarchie, ist aber durchaus anwendbar auf die heutige Umbruchsituation, weil auch heute die gesellschaftlichen Strukturen erschüttert sind. "Vielleicht ist das das Geheimnis des Erfolgs in Österreich und übrigens auch in den angelsächsischen Ländern: Man versucht es, man geht das Problem schon praktisch an, wenn erst 70 Prozent durchdacht sind und verbessert dann auf dem Weg. Reformversuch statt Diskussion bis zum Untergang. Von diesem Pragmatismus der Nachbarn könnten die Berliner Koalitionäre viel lernen", meint der Journalist, der auch für zahlreiche Zeitschriften und Tageszeitungen tätig ist.

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Datum: 22.12.2005 - 09:53 Uhr
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