(firmenpresse) - Bonn/Berlin - Familienunternehmen haben auf dem europäischen Kontinent eine wichtige Rolle gespielt. Harold James, Professor für Geschichte an der renommierten Princeton University in den USA, hat jüngst eine Buchveröffentlichung vorgelegt, die erstmals die prägende Rolle dieser Unternehmensform in Europa untersucht. Die Haniels, die de Wendels und die Falcks waren klassische Industrieunternehmen in Deutschland, Frankreich und Italien. Am Beispiel dieser bedeutenden Familien illustriert James seine These, dass es einen spezifischen kontinentaleuropäischen Typus von Kapitalismus gibt, der sich vom anglo-amerikanischen Modell unterscheidet.
Auch in Deutschland ist der Mittelstand die Stärke der deutschen Wirtschaft. Doch immer weniger Menschen sind bereit, unternehmerische Verantwortung zu tragen. "Mehr als 350.000 Familienunternehmen suchen einen Nachfolger. Daran hängen immerhin 700.000 Arbeitsplätze", schreibt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de in der aktuellen Ausgabe des Fachdienstes Erfolg. Erfahrungsgemäss gingen rund zehn Prozent der Betriebsübergaben schief. "Doch schlimmer noch: Immer mehr Menschen verlieren die Lust am Unternehmertum", so Ohoven.
Dabei sind deutsche Familienunternehmen innovativ, flexibel und erfolgreich - vor allem aber wachsen sie schneller als manche börsennotierte Konzerne. "Familienbande besser als Börse" titelte sogar die linke Tageszeitung http://www.taz.de, nicht gerade als Zentralorgan des Kapitalismus bekannt. Unternehmen wie Lidl oder Oetker konnten ihren Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr im Schnitt um 12,6 Prozent steigern. Die namhaften 30 grössten Unternehmen, deren Kurse den Aktienindex Dax bilden, kamen im gleichen Zeitraum dagegen nur auf 4,7 Prozent. Die wissenschaftliche Begründung für den herausragenden Erfolg der Familienunternehmen lieferte Fritz Simon, Professor am Institut für Familienunternehmen der Privatuniversität Witten/Herdecke http://www.uni-wh.de: "Familienunternehmen verknüpfen das Überleben des Unternehmens eng mit dem Überleben der Familie als Eigentümergesellschaft."