PresseKat - Konzernvorstände sind keine Unternehmer

Konzernvorstände sind keine Unternehmer

ID: 17345

(firmenpresse) - Bonn/Leipzig - Auch durch ständige Wiederholungen wird man ein Vorurteil wohl nicht so schnell aus der Welt schaffen, dass viele Bürger den Unterschied von Unternehmern und angestellten Managern und mittelständischen Unternehmen und grossen Konzernen nicht kennen. Ein Grund für dieses Unwissen liegt darin, dass Massenmedien, aber sehr intensiv über Grossunternehmen berichten. Helfried Schmidt, verantwortlicher Redakteur des P.T. Magazins für Wirtschaft, Politik und Kultur http://www.oppt.de, rückt im aktuellen Heft seiner Mittelstandszeitschrift die Fakten zurecht.

"Was verbindet die Grossunternehmen Lufthansa, BASF, Deutsche Bank, MAN und TUI", fragt Schmidt. Sie zählten im Jahr 2004 zusammen 357.020 Mitarbeiter. Ein Jahr zuvor seien es noch fast 20.000 mehr gewesen. Und obwohl ihre Umsätze fast unverändert blieben, seien ihre Gewinne um bis zu 140 Prozent gewachsen. Den Nachrichtensendungen in Fernsehen und Radio sowie den grossen Printmedien waren das mehr als 3.000 redaktionelle Erwähnungen wert. Die Internet-Suchmaschine Google findet fast 50 Millionen deutsche Webseiten, die sich mit diesen Unternehmen beschäftigen, schreibt Schmidt. Der Mittelstand sei diesen Medien allenfalls eine Randglosse wert. An den Leistungen dieses Standes könne dies aber nicht liegen.

Der P.T.-Chefredakteur zieht die 2.992 Unternehmen heran, die in den letzten beiden Jahren deutschlandweit für die Auszeichnung mit dem "Grossen Preis des Mittelstandes" nominiert wurden: "Gemeinsam beschäftigen diese 2.992 kleinen und mittleren Unternehmen 356.364 Mitarbeiter, nur unwesentlich weniger als die oben genannten fünf Grossunternehmen. Im Gegensatz zu diesen haben sie aber allein im letzten Jahr 24.839 neue Arbeitsplätze geschaffen. Sie verzeichnen ein Fünf-Jahres-Wachstum von 31 Prozent bei Arbeitsplätzen, 37 Prozent bei Ausbildungsplätzen und 42 Prozent beim Umsatz."

Kleine und mittelständische Unternehmen leisten etwas für das Gemeinwesen, obwohl ihre Medienpräsenz oft nur lokal begrenzt ist: "Mit rund vier Milliarden Euro jährlich tragen sie zur Finanzierung des Gemeinwesens bei: Sie führen etwas 1,4 Milliarden Euro Umsatzsteuern, ca. 1,8 Milliarden Euro Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie Lohnsteuern ihrer Beschäftigten und rund 800 Millionen Euro Einkommens- und Körperschaftssteuern ab. Durchschnittlich haben sie in den letzten fünf Jahren 43.300 Euro je Arbeitsplatz investiert und sichern eine Ausbildungsquote von 7,3 Prozent." Die Erfolgserfahrungen dieser Frauen und Männer würden oft gering geschätzt, meint Schmidt; dabei müssten gerade diese Unternehmer gefragt werden, wie es in Deutschland vorangehen kann.





"Zurzeit kommt es ja sogar noch schlimmer", schreibt NeueNachricht-Chefredakteur Ansgar Lange http://www.neuenachricht.de in der Winterausgabe des Wirtschaftsmagazins NeueNachricht (Erscheinungstermin 22. Dezember 2005). "In seltener Eintracht und Einfalt von Steinbrück bis Stoiber ergehen sich die Berliner Grosskoalitionäre im Unternehmer-Beschimpfen. Die neue Kanzlerin verlangt sogar nach mehr Ehrfurcht, nur weil die Politiker von SPD und Union seit dem 18. September ein paar Nachtschichten einlegen mussten. Die Larmoyanz einiger Politiker ist unerträglich. Und Unternehmer können dann schnell als Feindbild herhalten, um von eigenen Versäumnissen abzulenken. Leider unterscheiden einige Politiker nicht mit der nötigen Sorgfalt zwischen der unternehmerischen Verantwortung von Mittelständlern und der Hire-and-fire-Mentalität einiger Konzerne. Doch war es in der Bundesrepublik eigentlich schon immer so. Im 20. Jahrhundert war dies nur in den fünfziger Jahren anders, als die Zigarre schmauchenden Firmenkapitäne ein Symbol waren für die Dynamik der Wiederaufbau- und Wirtschaftswundergesellschaft. Bei einer Umfrage vor fünf Jahren gaben 59 Prozent der Westdeutschen und 76 Prozent der Ostdeutschen an, dass Unternehmer Ausbeuter seien. Dass der Kapitalismus in Deutschland keine Lobby hat, ist keine selbstgerechte Klage von Interessengruppen, die nie zufrieden sind. Studien belegen die These, dass Unternehmer häufig als Feindbild herhalten müssen."

Wenn Politiker in Talkshows von egoistischen "Unternehmern" fabulieren, die satte Gewinne erwirtschaften und trotzdem Arbeitsplätze abbauen, meinten sie selten Unternehmer, sondern Konzernmanager der Deutschen Telekom, Deutschen Bank oder von Daimler Chrysler. "Mit diesem semantischen Etikettenschwindel schüren die politischen Meinungsführer die Ressentiments gegen das Unternehmertum", kritisiert Lange. Vorstände von Dax-Konzernen seien keine Unternehmer und auch keine Eigentümer. Davor warnte 1776 schon Adam Smith, der Ur-Vater der Marktwirtschaft, in seinem wichtigsten Werk "Der Wohlstand der Nationen": Man dürfe Führungskräften nicht "das Geld anderer Leute" anvertrauen, weil "Nachlässigkeit und Verschwendung" unabwendbar seien, wenn sich Unternehmen zu Kapitalgesellschaften zusammenschliessen würden. Das Privateigentum sei für Etatisten und Konzernvorstände Spielball ihrer egoistischen Machtinteressen. "Hier greifen dieselben Mechanismen wie bei der umverteilenden Staatsbürokratie. Mit Marktwirtschaft hat das Ganze wenig zu tun. Im aktuellen Kapitalismus-Streit gibt es einige Heucheleien und Wirrungen. Liberale, Sozial- und Christdemokraten, Lobbyisten, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände führen die üblichen Schaukämpfe", kritisiert Gunnar Sohn in der aktuellen Ausgabe von NeueNachricht, die sich mit den Irrlehren im Management beschäftigt. "Wenn es in Deutschland wieder aufwärts gehen soll, muss man den unternehmerischen Mittelstand stärker beachten und klar abgrenzen von den Grosskonzernen", fordert Lange. Als richtungsweisend gelte auch heute noch einer der Väter der Sozialen Marktwirtschaft, der ordoliberale Wissenschaftler Wilhelm Röpke (1899-1966): "Je geringer die Zahl der Selbständigen und je typischer für unsere Zeit der Grossbetrieb und die Massenorganisation wird, um so mehr büsst die Marktwirtschaft ihre Vorteile gegenüber dem Kollektivismus ein, um so bedenklicher wird in ihr das Geflecht der menschlichen Beziehungen, und zwar durch die Konzentration, die sich innerhalb der Marktwirtschaft vollzieht", so Röpke.

Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 - 620 44 75 oder E-Mail: baerbel.goddon(at)sohn.de. Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.

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Datum: 24.11.2005 - 12:11 Uhr
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