PresseKat - Mittelstand ist den grossen Medien nur eine Randglosse wert

Mittelstand ist den grossen Medien nur eine Randglosse wert

ID: 17334

(firmenpresse) - Bonn/Leipzig - Auch durch ständige Wiederholungen wird man ein Vorurteil wohl nicht so schnell aus der Welt schaffen, dass viele Bürger den Unterschied von Unternehmern und angestellten Managern und mittelständischen Unternehmen und grossen Konzernen nicht kennen. Ein Grund für dieses Unwissen liegt darin, dass überregionale Zeitungen wie FAZ, Süddeutsche Zeitung oder Die Welt kaum über Mittelständler, aber sehr intensiv über Grossunternehmen berichten. Helfried Schmidt, verantwortlicher Redakteur des P.T. Magazins für Wirtschaft, Politik und Kultur http://www.oppt.de, rückt im aktuellen Heft seiner Mittelstandszeitschrift die Fakten zurecht.

"Was verbindet die Grossunternehmen Lufthansa, BASF, Deutsche Bank, MAN und TUI?", fragt Schmidt. Sie zählten im Jahr 2004 zusammen 357.020 Mitarbeiter. Ein Jahr zuvor seien es noch fast 20.000 mehr gewesen. Und obwohl ihre Umsätze fast unverändert blieben, seien ihre Gewinne um bis zu 140 Prozent gewachsen. Den Nachrichtensendungen in Fernsehen und Radio sowie den grossen Printmedien waren das mehr als 3.000 redaktionelle Erwähnungen wert. Die Internet-Suchmaschine Google findet fast 50 Millionen deutsche Webseiten, die sich mit diesen Unternehmen beschäftigen, schreibt Schmidt. Der Mittelstand sei diesen Medien allenfalls eine Randglosse wert. An den Leistungen dieses Standes könne dies aber nicht liegen.

Der P.T.-Chefredakteur zieht die 2.992 Unternehmen heran, die in den letzten beiden Jahren deutschlandweit für die Auszeichnung mit dem "Grossen Preis des Mittelstandes" nominiert wurden: "Gemeinsam beschäftigen diese 2.992 kleinen und mittleren Unternehmen 356.364 Mitarbeiter, nur unwesentlich weniger als die oben genannten fünf Grossunternehmen. Im Gegensatz zu diesen haben sie aber allein im letzten Jahr 24.839 neue Arbeitsplätze geschaffen. Sie verzeichnen ein Fünf-Jahres-Wachstum von 31 Prozent bei Arbeitsplätzen, 37 Prozent bei Ausbildungsplätzen und 42 Prozent beim Umsatz."





Kleine und mittelständische Unternehmen leisten etwas für das Gemeinwesen, obwohl ihre Medienpräsenz oft nur lokal begrenzt ist: "Mit rund vier Milliarden Euro jährlich tragen sie zur Finanzierung des Gemeinwesens bei: Sie führen etwas 1,4 Milliarden Euro Umsatzsteuern, ca. 1,8 Milliarden Euro Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherungsbeiträge sowie Lohnsteuern ihrer Beschäftigten und rund 800 Millionen Euro Einkommens- und Körperschaftssteuern ab. Durchschnittlich haben sie in den letzten fünf Jahren 43.300 Euro je Arbeitsplatz investiert und sichern eine Ausbildungsquote von 7,3 Prozent." Die Erfolgserfahrungen dieser Frauen und Männer würden oft gering geschätzt, meint Schmidt; dabei müssten gerade diese Unternehmer gefragt werden, wie es in Deutschland vorangehen kann.

"Zurzeit kommt es ja sogar noch schlimmer", sagt Ansgar Lange, Chefredakteur des Bonner Wirtschaftsmagazins NeueNachricht http://www.neuenachricht.de. "In seltener Eintracht und Einfalt von Steinbrück bis Stoiber ergehen sich die Berliner Grosskoalitionäre im Unternehmer-Beschimpfen. Die neue Kanzlerin verlangt sogar nach mehr Ehrfurcht, nur weil die Politiker von SPD und Union seit dem 18. September ein paar Nachtschichten einlegen mussten. Die Larmoyanz einiger Politiker ist unerträglich. Und Unternehmer können dann schnell als Feindbild herhalten, um von eigenen Versäumnissen abzulenken. Leider unterscheiden einige Politiker nicht mit der nötigen Sorgfalt zwischen der unternehmerischen Verantwortung von Mittelständlern und der Hire-and-fire-Mentalität einiger Konzerne. Doch war es in der Bundesrepublik eigentlich schon immer so. Im 20. Jahrhundert war dies nur in den fünfziger Jahren anders, als die Zigarre schmauchenden Firmenkapitäne ein Symbol waren für die Dynamik der Wiederaufbau- und Wirtschaftswundergesellschaft. Bei einer Umfrage vor fünf Jahren gaben 59 Prozent der Westdeutschen und 76 Prozent der Ostdeutschen an, dass Unternehmer Ausbeuter seien. Dass der Kapitalismus in Deutschland keine Lobby hat, ist keine selbstgerechte Klage von Interessengruppen, die nie zufrieden sind. Studien belegen die These, dass Unternehmer häufig als Feindbild herhalten müssen."

Für Zeitungen mit überregionalem Anspruch sind Mittelständler nicht interessant, weil sie als Anzeigenkunden nicht in Frage kommen. Und in die Lokalpresse kommen sie fast nur, wenn ein neues Werk eröffnet wird, ein Jubiläum ansteht oder eine Firma im Sauerland schliesst, um hinter der tschechischen Grenze neu aufzumachen. "Mittelständler haben aber mehr zu sagen. Ihr Know-how ist gefragt, wenn es mit Deutschland wirtschaftlich wieder aufwärts gehen soll. Mit der Quartalszeitschrift NeueNachricht versuchen wir, dem Mittelstand und seinem Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das ist zwar nur ein kleiner Schritt; darauf ganz zu verzichten, wäre jedoch ein Ausdruck von Mutlosigkeit und Resignation", betont Lange.

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Ex-BDI-Chef Henkel findet Talkshows ARGON Consulting steigt bei
Bereitgestellt von Benutzer: cklemp
Datum: 23.11.2005 - 15:09 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 17334
Anzahl Zeichen: 0

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Jörg Löbker

Kategorie:

Medien und Unterhaltung


Meldungsart: Unternehmensinformationen
Versandart: bitte
Freigabedatum: 23.11.05

Diese Pressemitteilung wurde bisher 418 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Mittelstand ist den grossen Medien nur eine Randglosse wert"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

medienbüro.sohn (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Sascha Lobo und die halbautomatische Netzkommunikation ...

Facebook-Browser könnte soziale Netzwerke umpflügen Berlin/München, 27. Februar 2009, www.ne-na.de - Millionen Deutsche sind mittlerweile in sozialen Netzwerken wie XING, Wer-kennt-wen, Facebook oder StudiVZ organisiert, haben ein Profil und p ...

Alle Meldungen von medienbüro.sohn