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Bilderwelten im Kopf

ID: 17054

(firmenpresse) - Bilderwelten im Kopf

Ob wir uns unterhalten lassen oder uns informieren, ob wir lernen oder arbeiten - Bilder sind in unserem Medienalltag vielfach und allseits präsent. Die von JFF, BLM und bpb veranstaltete und vom BMFSFJ geförderte Fachtagung "Bilderwelten im Kopf" beschäftigte sich mit der Medienaneignung von Kindern und Jugendlichen aus interdisziplinärer Perspektive.

München, 4. November 2005. Fernsehen, Internet und Computerspiele - Tag für Tag erreicht uns ein breites und vielfältiges Medienangebot, das besonders auf Kinder und Jugendliche eine grosse Faszination ausübt. Wie aber reagieren Heranwachsende auf mediale Bilderwelten? Wie verarbeiten sie Fernsehbilder von Katastrophen und Kriegen? Beeinflussen die Medienbilder tatsächlich die Lernfähigkeit? Macht das Spielen von Ego-Shootern aggressiver?

Fragen wie diese versuchte die wissenschaftliche Fachtagung "Bilderwelten im Kopf" aus einer inter-disziplinären Betrachtungsweise zu klären. Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Be-reichen Wissenschaft, Jugendschutz und Medien waren der Einladung der Veranstalter in die Räumlichkeiten der BLM nach München gefolgt. Angeregt von hochkarätigen Referentinnen und Referen-ten aus Medienpädagogik, Neurowissenschaft, Entwicklungspsychologie und Lernforschung wurde über die Bedeutung von Bilderwelten im Leben von Kindern und Jugendlichen diskutiert.

Nach der Begrüssung durch Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der BLM, Ingrid Barbara Simon, Unterabteilungsleiterin Kinder und Jugend im BMFSFJ, bpb-Präsident Thomas Krüger und JFF-Vorsitzenden Prof. Dr. Bernd Schorb thematisierte Dr. Helga Theunert, wissenschaftliche Direktorin des JFF, in ihrem Vortrag die Sichtweise der Medienpädagogik zur Aneignung von Bilderwelten. Sowohl die Medienpädagogik als auch die Lernforschung - Vortrag von Prof. Dr. Andreas Krapp - gehen von der beständigen Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt aus. Medienaneignung definiert sich hier als aktiver und lebensbegleitender Prozess der Auseinandersetzung mit den Medien, eingebunden in den sozialen Kontext.





Demgegenüber verwies der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Klaus Mathiak darauf, dass das Gehirn kaum zwischen Simulation und Wirklichkeit unterscheiden kann. Er stellte unter anderem fest, dass bei gewalthaltigen Computerspielen dieselben Regionen im Gehirn aktiv sind wie bei aggressiven Verhaltensweisen. Die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Lieselotte Ahnert beschäftigte sich ausführlich mit den Auswirkungen des Fernsehkonsums auf die mentale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und wies auf den Bezug von medialen Bilderwelten zu Emotionsverarbeitung und Identifikationsbildung hin.

Der zweite Veranstaltungsteil stand im Zeichen der Reflexion. Die Psychologin und Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Gudula List leitete das Podium ein und zeigte Grenzen und Übereinstimmungen der verschiedenen Disziplinen auf. Moderiert von der Journalistin Ingrid Scheithauer versuchten die Referentinnen und Referenten gemeinsam mit Verena Weigand (Jugendmedienschutz), Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki (Schule) und Thomas Krüger (Politische Bildung) aus den interdisziplinären Perspektiven Anregungen für medienpädagogisches Handeln abzuleiten.

Prof. Dr. Hans-Dieter Kübler forderte zum Abschluss der Tagung, dass die beteiligten Wissenschaftsdisziplinen wechselseitig ihre Erkenntnisse kennen und respektieren sollten. Ein solches interdisziplinäres Zusammenspiel könnte auch helfen, unsachliche öffentliche Debatten zu vermeiden.


Über das JFF: Das JFF - Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis befasst sich seit 1949 mit der Medienaneignung der heranwachsenden Generation. Träger des JFF ist der gemeinnützige Verein "JFF e.V.". Ein Spezifikum des JFF ist die Verknüpfung von Forschung und Praxis: Die Ergebnisse der Forschung bilden die Grundlage für pädagogische Modelle zur Förderung von Medienkompetenz in der Erziehungs-, Bildungs- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Aus der pädagogischen Praxis resultieren wichtige Impulse für neue Forschungsfragen.

Über die BLM: Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) ist für die Entwicklung, Förderung und Veranstaltung privater Rundfunkangebote in Bayern zuständig sowie für die Weiterverbrei-tung ausserbayerischer Programme. Im Rahmen der Programmaufsicht achtet sie auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen, der Werberegelungen und der Programmgrundsätze. Die BLM unterstützt zahlreiche Aus- und Fortbildungsinstitutionen im Bereich der elektronischen Medien und veranstaltet Fortbildungs-Workshops für Volontäre, Redakteure und Moderatoren. Im Bereich der Medienpädagogik fördert die Landeszentrale einen verantwortungsvollen Gebrauch der Medien.

Über die bpb: Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) unterstützt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger dabei, sich mit Politik zu befassen. Sie hat es sich zu ihrer Aufgabe gemacht, Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken. Gemeinsam mit einem bundes-weiten Netzwerk aus Landeszentralen, Bildungseinrichtungen und -trägern engagiert sich die bpb seit über 50 Jahren für politische Bildung und Kultur - überparteilich und wissenschaftlich ausgewogen.

Über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ): Die Abteilung Kinder und Jugend im BMFSFJ ist federführend für das Kinder- und Jugendhilfegesetz und das Ju-gendschutzgesetz. Sie nimmt als Querschnittsaufgabe in engem Kontakt zur anderen Bundesressorts, den Ländern und Gemeinden sowie der öffentlichen Jugendhilfe die Interessen von Kindern und Jugendlichen in allen Politikbereichen, vor allem im Bildungs-, Gesundheits- und Arbeitsmarktbe-reich, wahr und unterstützt und fördert überregionale und bundeszentrale freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe.


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Datum: 07.11.2005 - 12:09 Uhr
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