PresseKat - Dienstleistungswirtschaft als Jobmotor der Zukunft

Dienstleistungswirtschaft als Jobmotor der Zukunft

ID: 17022

(firmenpresse) - Gelsenkirchen/Bonn, www.ne-na.de - In allen EU-Ländern liefert der Dienstleistungssektor den grössten Beitrag zum Wirtschaftswachstum. Länder wie Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland kommen einem vom Institut für Arbeit und Technik (IAT) http://www.iatge.de durchgeführten EU-Forschungsprojekt zufolge sogar auf höhere Dienstleistungs-Beschäftigungswachstumsraten als die USA. Steffen Lehndorff, Arbeitsmarktexperte vom IAT, kommt angesichts des europäischen Vergleichs zu dem Schluss, dass für den weiteren Dienstleistungswachstum nicht die so genannten einfachen Dienstleistungen entscheidend sind: "Neben IT-Dienstleistungen im Industrie- und Finanzbereich haben sich vor allem hochwertige Dienstleistungen im Erziehungswesen, der Altenpflege und in der Kinderbetreuung als wahre Jobmotoren erwiesen". Deutschland habe in den angesprochenen Bereichen noch Defizite, so Lehndorff weiter. Die Nachfrage nach hochwertigen sozialen Dienstleistungen sei aber in jedem Fall gegeben. Daher müsse in Zukunft verstärkt in eine verbesserte Schul- und Berufsausbildung investiert werden, so der Experte: "Qualifikation lautet das Stichwort für die Dienstleistungsgesellschaft von morgen."

Ähnlich sieht es auch der Zukunftsforscher Matthias Horx in seinem Buch "Wie wir leben werden - Unsere Zukunft beginnt jetzt" (Campus Verlag): Die menschenleere Fabrik benötigt nicht nur Putzfrauen, die sie in der Nacht reinigen, oder mehr Sicherheitsdienste. Sie verlangt nach einer ausgefuchsten Logistik: Techniker, Prozessingenieure, Software-Leute und Service-Proivider. Die Zulieferersysteme, just in time, müssen von schlauesten Logistikern im ganzen Lande betrieben werden, die für ihre Lieferkaskaden ständig neue Leistungen nachfragen."

Deutschland hat, so ein Bericht in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins NeueNachricht http://www.ne-na.de (Beitrag: "Das deutsche Papiertüten-Syndrom"), in diesem Sektor allerdings den Anschluss verloren. "Die gesamte Gesellschaft - Steuersysteme, Wertsysteme, Zeitrhythmen, soziale Hierarchien - wird immer noch nach grossindustriellen Massstäben getaktet in einer Welt der Lohnabhängigen." Und genau in diesem Wirtschaftsektor brechen die Dämme. Richard W. Fisher, Vize-Chef der Kissinger McLarty Associates, hatte in einer Rede bei der Mitgliederversammlung der "Atlantik-Brücke" in Berlin kritisch bemerkt, dass der Niedergang der deutschen Wirtschaft eher untertrieben als übertrieben sei. "Das deutsche Wirtschaftswachstum ist blutleer. Seit 1980 liegt es fast andauernd unter dem der Partnerländer in der Euro-Zone". Deutschland müsse sich umkrempeln. Neues und mutiges Denken sei angesagt. Fishers Aussagen stehen in einem starken Kontrast zu der stereotypen Rhetorik deutscher Politiker und Funktionäre nach dem Motto: "Wir sollten nicht alles so schlecht reden." Fisher bezieht sich auf einen Bericht, der vom American Institute for Contemporary German Studies (AICGS) in Washington ausgearbeitet wurde, einer Einrichtung, die mit der Johns Hopkins Universität assoziiert ist.





"Deutschland ist immer weniger in der Lage, Arbeitsplätze zu schaffen und die Erwerbstätigkeit zu erhöhen. Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ging von 1980 bis 1990 jährlich um 0,3 Prozent zurück, in den 90er Jahren dann jährlich um 0,7 Prozent pro Jahr und ist auch heute unverändert rückläufig. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands erodiert seit zwei Jahrzehnten. Die deutschen Löhne und sozialen Abgaben zusammen sind die höchsten der Welt. Das ist in Ordnung, solange es durch hohe Produktivität kompensiert wurde, wie es in den ersten drei Jahrzehnten nach 1945 der Fall war. Aber die hohe Produktivität wurde nicht beibehalten, sie wuchs seit 1990 pro Jahr nur noch um ein Prozent. Der deutsche Arbeitnehmer ist weniger produktiv, als er selbst annimmt und er arbeitet im internationalen Vergleich zu wenig", berichtet die Zeitschrift NeueNachricht. Es existierten zahllose Behinderungen für neues Unternehmertum: Prüfungsrichtlinien für komplizierte Produkt-Zulassungsprozesse, Restriktionen für Marketing und Preisgestaltung, viele Regeln und Gesetze, die einen "Saustall" von Komplikationen schaffen, EU-Vorgaben sogar übertreffen und jedem Innovator und kreativem Unternehmer Handschellen anlegen.

"Die Behördenvorschriften für Unternehmen sind undurchsichtig und veraltet. Mitbestimmung, Betriebsverfassungsgesetz, die geradezu einmalige Existenz kollektiver Tarifabschlüsse, all das, was Deutschland in der Zeit des Wirtschaftswunders auf Drehzahl brachte, sind jetzt Hindernisse in einer Zeit, in der das Land die Wertschöpfungsleiter hochklettern muss, in einem Zeitalter der Info-, Bio-, Nano- und Finanzdienstleistungswelt. Die Voraussetzungen für den Erfolg kommen nicht mehr aus der Körperkraft der Arbeiter, sondern sie sind Ergebnis von Kopfarbeit", so NeueNachricht. Wenn jemand sich an grosser Wirtschaftsliteratur laben möchte, dem empfiehlt Fisher die Reden von Winston Churchill von 1905 und 1906. Churchill spricht dort von "Veredelungsprozessen" und stellt sich gegen alle, die Englands Wirtschaft durch Handelsgesetze vor internationalem Wettbewerb schützen wollten. Statt dessen schlug er vor, andere Länder günstigere Produkte ruhig produzieren zu lassen, auf dass diese dann durch englische Unternehmen veredelt werden, um anschliessend höhere Preise und bessere Profite zu erzielen. Um in der Wertschöpfungskette nach oben zu steigen, braucht man allerdings Intelligenz und ein leistungsfähiges Bildungssystem.


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Datum: 03.11.2005 - 16:05 Uhr
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