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Wolfgang Gerhardt fordert vor badischen Unternehmern eine Abkehr vom "deutschen Mäuse-Kino"

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(firmenpresse) - Baden-Baden, www.ne-na.de - "Das war ein mutloser Wahlkampf", bescheinigte der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt den Parteien in der Gesprächsreihe "Prominente hautnah" der Deukap - Deutsche Kapitalanlagen Holding AG http://www.deukap.de im Kurhaus in Baden-Baden. Der Wahlausgang zeige, dass die Deutschen mehrheitlich schlichtweg Angst vor Reformen hätten, die allerdings notwendig seien, um Deutschland für die anstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen fit zu machen. "Mit einer relativ einfach gestrickten Anti-Flat-Tax-Kampagne konnte man den Wahlausgang entscheidend zuungunsten einer Steuerreform, die den Namen verdient hätte, beeinflussen", meinte Gerhardt in dem überfüllten Saal vor überwiegend badischen Unternehmern und Freiberuflern.

Für den FDP-Frontmann ist klar: Die sicherste Besitzstandswahrung zum Erhalt des Wohlstandes in Deutschland sei immer noch ein Arbeitplatz. "Aber dazu müssen die Politiker den Menschen endlich sagen, was auf sie zukommen wird, angesichts einer globalisierten Wirtschaft. Ich komme mir manchmal vor, als ob wir uns im deutschen Mäuse-Kino befinden." Der Blick über den Tellerrand sei gefragt. Ähnlich bildhaft verglich er den Irrgarten im jüngsten Treffpunkt des EU-Gipfels, das Schloss Hampton Court bei London, mit der momentanen Situation der EU. Ein "europäischer Irrgarten" bestehe momentan als Situationsbeschreibung. Nach Ablehnung einer gemeinsamen Verfassung sei das Erfolgsmodell Europäische Union in einer grossen Krise. "Die Menschen wurden emotional nicht mitgenommen", stellte Gerhardt fest. Erste Tendenzen einer wirtschaftspolitischen Abschottung zeichneten sich ab. Dabei kritisierte Gerhardt ausdrücklich das jüngste Verhalten der Franzosen in bezug auf Pläne, ausländische Beteiligungen an französischen Unternehmen politisch verhindern zu wollen. "Dies darf nicht zum Regelfall werden", forderte der FDP-Fraktionschef. Dagegen sei es wichtiger, die neuen Chancen aller EU-Partner angesichts einer globalisierten Wirtschaft zu erkennen. Wolfgang Gerhardt erinnerte dabei an die Möglichkeiten für europäische Unternehmen vor allem in Lateinamerika, aber auch in Indien und Afrika. In China könne man dagegen noch gar nicht absehen, welche sozialpolitischen Umbrüche sich durch die Öffnung der Märkte ergäben, und vor allem, mit welchen Konsequenzen von seiten der immer noch kommunistischen Staatsführung.





Zuvor hatte Mario Ohoven überaus deutliche Worte zur aktuellen Politik in Berlin gefunden: "Nun ist sie da, die grosse Koalition. Und SPD und die Union müssen die Suppe gemeinsam auslöffeln, die sie in den Jahren der Regierungen Kohl und Schröder mit den gegenseitigen Blockaden von Bundestag und Bundesrat dem Land eingebrockt haben." Jetzt hätten die Deutschen die Sicherheit, dass es mit der Grossen Koalition eben keine grundlegenden Reformen geben werde, kritisierte Ohoven als Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). Dabei sei die eigentliche Katastrophe nicht in erster Linie die hohe Arbeitlosigkeit, sondern die Tatsache, dass seit 1990 über 6 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland verloren gegangen seien. "Diese Zahl steigt stärker als die Arbeitslosigkeit, jeden Tag."

Mario Ohovens Lösungsansätze zur Bewältigung der Krise folgten auf dem Fuss: Eine grundlegende "Gehirnwäsche" der Deutschen sei nötig, keine Angst vor Wettbewerb, sondern Freude darauf und mehr Wachstum für die gesamte Wirtschaft. Die Beschäftigung müsse erhöht werden, es bedürfe einer gezielten Strategie für den Niedriglohnsektor. Beschäftigungshürden müssten von der Politik endlich beseitigt werden. Ohoven forderte zudem mehr Freiheit bei der Mitbestimmung und einen effizienten Abbau der Bürokratie. Ohovens Fazit: "Das wichtigste ist mir aber, dass die Globalisierung endlich als Riesen-Chance für Deutschland begriffen wird und nicht als Bedrohung".

Zu Beginn des Abends hatte der Zukunftsforscher Karlheinz Steinmüller einen Ausblick darauf gegeben, wie Leben und Arbeit in Deutschland im Jahre 2020 aus heutiger Sicht aussehen könnte. Dabei erläuterte er zunächst, dass sich aus dem Wechsel "von der Industriegesellschaft zur Demographiegesellschaft" vielerlei Konsequenzen für die Zukunft ergeben würden. Nicht die Alterspyramide, sondern die, wie Steinmüller es definierte, "Unterjüngung" der deutschen Gesellschaft werde dabei die Herausforderung sein. Die fehlenden Kinder seien das Grundproblem der Zukunft für alle Fragen der sozialen Sicherung. Immer weniger werde auf Familie, sondern auf Netzwerke gesetzt. Die Wirkungen der Kommunikationstechnologien spürte man in den nächsten Jahren schon stärker als bislang. Dadurch verändere sich auch das Arbeitsleben und die dafür notwendige Flexibilität der Arbeitnehmer. Der Arbeitnehmer mit zuerst Ausbildung und dann 30 Jahre Arbeit in ein und demselben Betrieb am selben Standort sei definitiv ein Auslaufmodell, prognostiziert Steinmüller. Die Auswirkungen der Infotechnik auf die Unternehmen würden grundlegend sein. Immer mehr müssten Netzwerke auf gleicher Ebene gebildet und alte Hierarchien von oben nach unten abgebaut werden, um im Wettbewerb zu bestehen. Schnelle Reaktionen der Unternehmen auf immer mehr Veränderungen seien dadurch besser zu schultern. Der Grundsatz der Zukunft aus Sicht Steinmüllers: "Sei innovativ oder gehe!"

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Datum: 02.11.2005 - 12:16 Uhr
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