PresseKat - Merkel, Schröder und das vermeintlich antiquierte Familienbild von Kirchhof

Merkel, Schröder und das vermeintlich antiquierte Familienbild von Kirchhof

ID: 16235

(firmenpresse) - Berlin/Bonn, www.ne-na.de - Die SPD-Kampagne gegen den ehemaligen Verfassungsrichter Paul Kirchhof wegen seiner angeblich rückwärtsgewandten Einstellung zu Frauen erweist sich zunehmend als Flop. Im TV-Duell mit Kanzler Gerhard Schröder verteidigte die CDU-Chefin Angela Merkel das Familienbild von Kirchhof. Seine vier Töchter seien berufstätig und hätten Kinder, "wie sich das Millionen von Frauen in Deutschland vorstellen." Der Sozialrichter und Rentenexperte Jürgen Borchert hatte sich in einem Brief an die Redaktion des ARD-Magazins Monitor schon Ende August über die verzerrenden Kirchhof-Berichte beschwert, die sich auf Sekundärquellen stützen. Das berichtet das Onlinemagazin NeueNachricht http://www.ne-na.de/. Borchert schreibt: "Wie ich bereits gegenüber Ihrem Redaktionsmitglied vermutete, ist das ihm in den Mund gelegte Zitat einer Berliner Zeitung aus dem Zusammenhang gerissen: Als Richter bin ich ja von Beruf aus skeptisch, wenn Dinge einseitig behauptet werden, ohne die andere Seite zu hören", so Borchert. Die verkürzt dargestellte Kirchhof-Aussage stamme aus dem Vorwort für das Buch von Jürgen und Martine Liminski, das unter dem Titel "Abenteuer Familie" erschienen ist. "Die Paul Kirchhof zur Last gelegten Sätze, mit denen suggeriert werden soll, er habe ein antiquiertes Familienbild, beschreiben nichts anders als eine Zusammenfassung dessen, was die Liminskis in ihrem Buch selbst beschreiben. Wenn man statt des manipulierten Zitats einmal in die Urteile des Bundesverfassungsgerichts schaut, von denen wir wissen, dass sie seine Handschrift tragen, - also Taten statt Worte nimmt (insbesondere den sog. ‚Kindergeldbeschluss’ vom 10.11.98), dann sieht man dort ein ‚entschiedenes’ Plädoyer für Wahlfreiheit und damit das Gegenteil einer Fixierung auf überholte Rollenbilder", führte Borchert weiter aus.

Im Vorwort für das Liminski-Buch, das vor drei Jahren im Sankt Ulrich Verlag erschienen ist, bezieht sich Kirchhof ausdrücklich auf die Lebenssituation der Familie Liminski: "Das ‚Abenteuer Familie’ wird von den zehn Kindern herausgefordert und bestanden, gesucht, ertragen und genossen. Vater und Mutter beschreiben dieses Abenteuer und stellen sich dabei immer wieder die Frage, ob sie eher Lenker des Geschehens oder Gelenkte sind, Erzieher oder Erzogene, Handelnde oder Betroffene. Jedenfalls nehmen sie den Leser vorübergehend in ihre Familie auf, lassen ihn die Gemeinschaft der Geschwister, die wechselseitige Zuwendung von Eltern und Kindern erleben, gewähren auch ihm den Reichtum der Augenblicke und des in familiärer Spontaneität richtigen Wortes, beteiligen ihn an den Bewährungsproben schulischer Bedrängnis, finanzieller Enge, pubertärer Absonderung und alltäglichen Kinderstreits, erzählen ihm in fast freundschaftlichem Gespräch von Kinderdank, Elternstolz und verallgemeinerungsfähiger Erziehungserfahrung", führt Kirchhof aus.





Die Mutter Martine Liminski mache in ihrer Familie Karriere, "die nicht Macht, sondern Freundschaft verheisst, nicht Geld sondern Glück bringt. Ihr Beruf als Familienmanager fordert - jenseits des zweiten, des eher handwerklichen Auftrags - eine Präsenz des Herzens, einen Raum der Bedingungslosigkeit und des Humanum, eine Intimität als Grundmuster der Familie, ohne die eine Frau zwischenmenschliche Beziehungen nicht gestalten, Menschlichkeit nicht schenken kann. Die Mutter widmet ihren Kindern vor allem Zeit, gibt ihnen auf dieser Grundlage Zärtlichkeit, Zuwendung und ein Zuhause. Dieses Selbstbewusstsein eines Berufs, der unsere Kultur trägt und weitergibt, einen Schatz an Erfahrung, Wissen und sozialer Kompetenz hervorbringt, macht unempfindlich gegen gesellschaftliche Vorurteile und staatliche Ungerechtigkeit. Wenn die Mutter auf Gesellschaften und Empfängen nach ihrem Beruf gefragt wird, vermeidet sie anfangs die Antwort Hausfrau und Mutter, um nicht ‚wie eine Leprakranke’ ausgegrenzt zu werden, antwortet vielmehr, dass sie mittelständische Unternehmerin sei. Bei dieser Antwort entwickelt sich leichter Hand ein Gespräch über Personal, Unternehmensführung, Motivationskraft, Mitbestimmung und Entscheidungsstrukturen", so Kirchhof und schreibt weiter:

"Auch der Vater sieht seine erste Verantwortung in seinem Familienberuf und erst dann in seinem Erwerbsberuf. Wenn Erziehungspflichten vernachlässigt werden, wirkt sich das auf Menschen aus; wenn Pflichten im Erwerbsberuf vernachlässigt werden, hat das meist nur Folgen für die Produktion. Diese Perspektive ist entwaffnend unökonomisch und rückt unsere fast ausschliesslich vom Erwerbsstreben verrückte Welt wieder zurecht". Das Buch sei somit auch eine Kampfschrift gegen ökonomische Enge, ein Plädoyer für die Wiederentdeckung von Humanität, Menschenwürde und einer Kultur der Freiheit. "Wir lesen eine Familienerzählung, die unterhaltsam und heiter in eine Kultur des Menschlichen und der Humanität führt, die als Streitschrift aber auch energisch ökonomische Gerechtigkeit verlangt. Ein erstes Besserungssignal wäre ein Erziehungsgehalt, das den Familienberuf - ebenso wie den des Lehrers, der Kindergärtnerin oder Sozialpädagogin - als besondere Leistung erkennt und durch Honorierung anerkennt. Schauen wir noch weiter in die Zukunft, so dürfen wir vielleicht hoffen, dass wir eines Tages von Funk und Zeitungen nicht nur über die Entwicklung der Aktienkurse unterrichtet werden, sondern ebenso täglich die Zahl der Geburten in Deutschland erfahren", schreibt Kirchhof in seinem Vorwort.

Auch der Co-Autor des Buches Jürgen Liminski ist empört über die Angriffe von Schröder. "Merkel stellte das beim Duell richtig, verwies darauf, dass das Vorwort drei Jahre alt sei, aber der Kanzler log weiter und behauptete frech: ‚Er hat das jetzt in einem Interview gesagt’. Dann begann er wieder, das Schreckensszenario von sozialen Unruhen wegen der Visionen von Kirchhof an die Studiowand zu malen. Das ganze ist ein rotgrünes Lügengebäude besonderer Art", kritisiert Liminski. Kirchhof habe sein Familienbild in vielen Vorträgen dargestellt, einer trägt bezeichnenderweise den Titel: "Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als ein Fundament für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft".
"Abgesehen davon, dass auch die Buch-Autoren das Prinzip der Wahlfreiheit hochhalten, sich wie Kirchhof für eine Anerkennung der Familienarbeit als gesellschaftlich notwendige Leistung aussprechen und für ihre eigene Lebensgestaltung sich auf eine Arbeitsteilung - Vater arbeitet ausser Haus, Mutter im Haus - entschieden haben, zeigt die kampagnenartige Hetze gegen Kirchhof, die andere Journalisten unkritisch und eilfertig übernommen haben, vermutlich weil es in ihr eigenes Weltbild passt, dass die Ideologen im rotgrünen Lager höchst nervös geworden sind und vor nichts mehr zurückschrecken, auch vor der glatten Lüge nicht", sagt der Journalist Liminski.

- Hinweis: Der Borchert-Brief und auch das komplette Kirchhof-Vorwort liegen der NeueNachricht-Redaktion vor.

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Datum: 05.09.2005 - 15:10 Uhr
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