(ots) - Die Immobilienpreise in Düsseldorf koppeln sich von 
denen der angrenzenden Region ab. Der Postbank Wohnatlas 2017 zeigt 
ein reales Wachstum von 28,8 Prozent für den Zeitraum von 2012 bis 
2016. Der Quadratmeter kostet inzwischen durchschnittlich 3.116 Euro.
In den kommenden Jahren wird sich der Preisanstieg voraussichtlich 
fortsetzen.
   Erheblich günstiger ist das Wohnen in den umliegenden Städten und 
Landkreisen, obwohl deren Infrastruktur kaum schlechter ist. Am 
billigsten ist die Nachbarstadt Duisburg mit 1.062 Euro pro 
Quadratmeter, am teuersten der Landkreis Mettmann mit 1.725 Euro. 
Doch Vorsicht: Die Immobilienpreise haben hier wahrscheinlich bereits
ihren Höchststand erreicht. Wer in diesen Städten oder Kreisen kauft,
riskiert einen Wertverlust. Das sind Ergebnisse der aktuellen Studie 
Wohnatlas 2017, die das Hamburger WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) im 
Auftrag der Postbank erstellt hat.
   Einkommen können nicht Schritt halten
   Mit höherem Nachfragedruck durch Zuzug ist der Preisanstieg in 
Düsseldorf nicht zu erklären: Die Einwohnerzahl stagniert. Bis 2030 
wird nur ein jährliches Wachstum von 0,05 Prozent pro Jahr 
vorausgesagt. Dennoch wird es für Düsseldorfer immer teurer, 
Wohneigentum zu erwerben. Wer den Schritt getan hat, darf sich über 
Wertsteigerung von 0,88 Prozent pro Jahr freuen, so die 
Kaufpreisprognose** bis 2030.
   Andererseits liegt das Einkommensniveau in der 
nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vergleichsweise hoch. Seit 
2012 sind die real verfügbaren Einkommen um sieben Prozent gestiegen.
Die Immobilienpreise haben sich jedoch viermal so schnell nach oben 
entwickelt. Mittlerweile müssen für eine 100-Quadratmeter-Wohnung 
11,9 Pro-Kopf-Netto-Jahreseinkommen* auf den Tisch gelegt werden. 
Damit ist Düsseldorf aber immer noch günstiger als andere deutsche 
Großstädte. In München werden 21 Jahreseinkommen fällig, in Hamburg 
15,9, in Berlin sind es 15,8.
   Kaufpreise steigen schneller als Mieten
   Die Kaufpreise haben auch die Mieten abgehängt: Der Erwerb einer 
Immobilie kostet in Düsseldorf umgerechnet 26,5 
Jahresnettokaltmieten. Im Umland liegt der Kaufpreis-Miet-Quotient 
zwischen 15 und 20. Hier rechnet sich eine selbstgenutzte Immobilie 
also sieben bis zwölf Jahre früher - allerdings mit unterschiedlichen
Perspektiven bei der Wertentwicklung.
   Preisverfall im Umland
   In den Kreisen und Städten in Düsseldorfs Umgebung schrumpft die 
Bevölkerung und die Immobilienpreise sinken. Der Preisboom der 
vergangenen Jahre hat sich hier spürbar schwächer niedergeschlagen: 
In Krefeld stiegen die Preise seit 2012 nur um 18,1 Prozent, also 
mehr als zehn Prozentpunkte weniger als im benachbarten Düsseldorf. 
In den beiden nördlichen Nachbarstädten Mülheim an der Ruhr und 
Duisburg haben die Preise mit 3,7 beziehungsweise 0,8 Prozent 
Steigerung seit 2012 sogar fast stagniert. Duisburgs Einwohnerzahl 
wird bis 2030 voraussichtlich um 0,49 Prozent pro Jahr schrumpfen. 
Wer hier Eigentum erwirbt, muss einen Wertverlust von 1,31 Prozent 
pro Jahr einkalkulieren. Auch in den anderen Umland-Kreisen und 
-Städten fällt die Prognose negativ aus. "Allerdings muss das nicht 
zwangsläufig auf jedes Objekt zutreffen. Wer an Wohneigentum in 
diesen Regionen interessiert ist, sollte dieses Investment sorgfältig
prüfen. Denn es gibt auch hier die Chance, Häuser und Wohnungen mit 
Potenzial zu entdecken", sagt Ron Stolle, Vertriebsdirektor der 
Finanzierungsspezialisten von der Postbank in Düsseldorf.
   Tabelle: Region Düsseldorf in Zahlen
A Preis/qm 2016 
B Kaufpreis/Einkommen* 2016 
C Preiswachstum real 2012-2016 
D Vervielfältiger** 2016 
E Bevölkerungswachstum p.a. 2016-2030 
F Kaufpreisprognose p.a. real 2016-2030
                          A        B      C      D      E      F 
Düsseldorf, Stadt       3116 EUR  11,9  28,8 %  26,5  0,05 %  0,88 % 
Duisburg, Stadt         1062 EUR   5,8   0,8 %  15,7 -0,49 % -1,31 % 
Krefeld, Stadt          1422 EUR   6,6  18,1 %  18,2 -0,28 % -0,97 % 
Mülheim an der Ruhr     1520 EUR   6,4   3,7 %  19,6 -0,35 % -0,88 % 
(Stadt) Solingen, Stadt 1533 EUR   6,9  10,9 %  19,9 -0,33 % -0,83 % 
Mettmann, Landkreis     1725 EUR   6,9  14,3 %  19,8 -0,20 % -0,99 %
   * Kaufpreis einer 100-Quadratmeter-Wohnung in Relation zum 
verfügbaren Einkommen pro Kopf, 
   ** Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete. Quellen: 
Empirica (2017); MB Research (2016); BBSR (2015); Berechnungen des 
HWWI.
   Großraum Düsseldorf punktet bei der Infrastruktur
   Wem eine gute Infrastruktur wichtig ist, der kann in dieser Region
kaum etwas falsch machen. Die Anbindung an Autobahn, Fernbahnhof und 
Flughafen, die Gesundheitsversorgung und Auswahl an Schulen sind im 
Großraum Düsseldorf im Vergleich zum bundesweiten Standard 
überdurchschnittlich gut. Die Verkehrsanbindung(1) ist sogar überall 
herausragend, außer im etwas weiter von der Hauptstadt entfernten 
Solingen. Hier und in Krefeld werden dafür Spitzenwerte bei der 
Gesundheitsversorgung(2) erreicht. In punkto Schulauswahl(3) sind 
Solingen, Duisburg und der Landkreis Mettmann exzellent aufgestellt. 
Die Landeshauptstadt selbst liegt in allen drei Aspekten weit über 
dem Bundesdurchschnitt.
   "Die Infrastruktur kann ein wichtiger Faktor für eine 
Kaufentscheidung sein. Allerdings ist auch hier eine genaue Prüfung 
wichtig: Je nach Lage kann die Versorgung und Verkehrsanbindung 
besser ausfallen als die Gesamtbewertung des betreffenden Kreises 
vermuten lässt - und damit auch die Chancen auf Wertsteigerungen in 
der Zukunft. Denn auch die können je nach Objekt individuell 
unterschiedlich ausfallen", erläutert Postbank Experte Ron Stolle.
   Hintergrundinformationen zur Postbank Studie Wohnatlas 2017
   Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von 
Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte 
und Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) 
durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte 
(darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November 
2016 Teil des Landkreises Göttingen wurde). Im Fokus der vorliegenden
Analyse steht die Region München.
   * Definition verfügbares Jahreseinkommen pro Kopf:
   Netto-Gesamteinkommen der privaten Haushalte einer Stadt, 
umgerechnet auf ihre Einwohner; Kinder und Rentner eingeschlossen. 
Das Netto-Jahreseinkommen setzt sich zusammen aus Löhnen und 
Gehältern, Einkommen aus selbstständiger Arbeit, Vermögenseinkommen 
in Form von Zinsen und anderen Kapitalerträgen, Mieteinnahmen sowie 
Sozialleistungen (Renten, Kindergeld, Arbeitslosengeld und 
Sozialleistungen) - abzüglich Steuern und Sozialabgaben. Das 
verfügbare Einkommen pro Kopf ist ein Indikator für die finanziellen 
Verhältnisse der Bevölkerung in einer Region oder Stadt.
   ** Prognose reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent bis 2030 nach
dem HWWI-Wohnungsmarktmodell:
   Anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und 
Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und 
Wohnausgaben wurde die Nachfrageentwicklung berechnet. Die 
Entwicklung des Angebots bleibt davon nicht unberührt. In das 
HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der Nachfrage
als auch die des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lässt 
sich nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig 
beeinflussen. Am Ende steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 
2016-2030.
Untersuchte Indikatoren der Infrastruktur auf Kreisebene: 
(1) Verkehrsanbindung: Minuten Autofahrt zur nächsten Autobahn, 
Fernbahn, Flughafen mit dem Automobil im Jahr 2015. 
(2) Gesundheitsangebot: Ärzte pro Einwohner und Krankenhäuser im 
Verhältnis zum Kreisgebiet 2015. 
(3) Schulangebot: Zahl der Grundschulen und weiterführenden Schulen 
im Verhältnis zur Siedlungsfläche 2014.
Pressekontakt:
Postbank
Ralf Palm
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