(ots) - 
   - Revierstadt nicht von bundesweiter Preisrallye betroffen
   - Kauf oft günstiger als Miete
   Der langjährige Höhenflug des Immobilienmarktes ist an 
Gelsenkirchen weitgehend vorbeigegangen. Inflationsbereinigt stiegen 
die Preise zwischen 2012 und 2016 nur um 1,9 Prozent. 
Durchschnittlich 974 Euro kostete ein Quadratmeter Wohnraum im 
vergangenen Jahr. Damit ist Gelsenkirchen - neben Chemnitz - die 
einzige deutsche Großstadt, in der ein Quadratmeter noch im 
dreistelligen Bereich zu haben ist. Dies sind Ergebnisse des Postbank
Wohnatlas 2017, der die Immobilienmärkte in 402 deutschen Landkreisen
und kreisfreien Städten unter die Lupe nimmt.
   Um eine 100-Quadratmeter-Wohnung zu erwerben, müssen Käufer in 
Gelsenkirchen im Schnitt 5,5 örtliche Pro-Kopf-Jahreseinkommen* 
investieren. Zum Vergleich: In Deutschlands teuerster Stadt München 
werden 21 Jahreseinkommen fällig, also fast das Vierfache. Auch in 
Relation zu den Mietpreisen steht die Revierstadt gut da. Immobilien 
kosten im Schnitt 15,2 Netto-Jahreskaltmieten. In keiner der 40 
größten Städte Deutschlands kann man sich den Traum von den eigenen 
vier Wänden günstiger erfüllen. "Wer in Gelsenkirchen von der 
Mietwohnung ins Eigenheim wechseln möchte, profitiert gleich doppelt 
von der Marktlage", erläutert Sahand Kiumarssi, 
Baufinanzierungsspezialist der Postbank. "Die Kaufpreise sind seit 
Jahren vergleichsweise niedrig, ebenso wie die Bauzinsen. Ein 
Darlehen ist hier also sehr viel schneller abbezahlt als beim Kauf in
anderen deutschen Großstädten."
   Tabelle: Ruhrgebiet in Zahlen
A Preis/qm 2016 
B Kaufpreis/Einkommen* 2016 
C Preiswachstum real 2012-2016 
D Vervielfältiger** 2016 
E Bevölkerungswachstum p.a. 2016-2030 
F Kaufpreisprognose p.a. real 2016-2030
                       A         B      C      D     E        F 
Gelsenkirchen, Stadt   974 EUR   5,5    1,9 %  15,2  -0,70 %  -2,02 %
Bochum, Stadt         1391 EUR   6,7    8,2 %  18,3  -0,40 %  -1,16 %
Dortmund, Stadt       1417 EUR   7,0   11,6 %   8,2  -0,26 %  -0,64 %
Essen, Stadt          1436 EUR   6,7   13,2 %  18,3  -0,32 %  -1,08 %
Duisburg, Stadt       1062 EUR   5,8    0,8 %  15,7  -0,49 %  -1,31 %
* Kaufpreis einer 100-Quadratmeter-Wohnung in Relation zum 
verfügbaren Einkommen pro Kopf, 
** Kaufpreis als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete. 
Quellen: Empirica (2017); MB Research (2016); BBSR (2015); 
Berechnungen des HWWI.
   Wer in Gelsenkirchen ein Haus oder eine Wohnung als 
Investitionsobjekt erwirbt, sollte allerdings ganz genau hinsehen. 
Die Experten des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), die 
die Studie für die Postbank erstellt haben, prognostizieren einen 
Wertrückgang. Im gesamten Ruhrgebiet sinkt die Bevölkerungsdichte. 
Damit fallen auch die Preise. Gelsenkirchen kann sich diesem Trend 
nicht entziehen. Bis 2030 müssen Eigentümer einen jährlichen Verlust 
von 2,02 Prozent mit einkalkulieren. Neben der künftigen Entwicklung 
der Einwohnerzahlen wurden auch weitere Parameter wie Haushaltsgröße,
Einkommensentwicklung und Wohnausgaben in die Berechnungen 
einbezogen, um eine Prognose für die Kaufpreisentwicklung bis 2030** 
zu erstellen.
   Wechsel ins Eigentum sinnvoll
   Trotz fallender Preise ist der Eigentumserwerb für Mieter oft 
sinnvoll. Sahand Kiumarssi warnt vor einem häufigen Irrtum: 
"Potenzielle Käufer schrecken oft zurück, weil der Wert ihrer 
Immobilie sinken kann. Doch selbst dann kann der Kauf sich rechnen, 
denn unter dem Strich bauen Eigentümer viel mehr Vermögen auf als 
Mieter - gerade bei den derzeit noch sehr günstigen Hypothekenzinsen.
Gelsenkirchen ist mit dem günstigen Preisniveau dafür hervorragend 
geeignet."
   Hintergrundinformationen zur Postbank Studie Wohnatlas 2017
   Die Postbank Studie Wohnatlas 2017 wurde unter der Leitung von 
Prof. Dr. Alkis Henri Otto, Forschungsbereichsleiter Hamburg, Städte 
und Regionen, vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) 
durchgeführt. Analysiert wurden 402 Landkreise und kreisfreie Städte 
(darunter noch der Landkreis Osterode am Harz, der am 1. November 
2016 Teil des Landkreises Göttingen wurde).
   * Definition verfügbares Jahreseinkommen pro Kopf:
   Netto-Gesamteinkommen der privaten Haushalte einer Stadt, 
umgerechnet auf ihre Einwohner, Kinder und Rentner eingeschlossen. 
Das Netto-Jahreseinkommen setzt sich zusammen aus Löhnen und 
Gehältern, Einkommen aus selbstständiger Arbeit, Vermögenseinkommen 
in Form von Zinsen und anderen Kapitalerträgen, Mieteinnahmen sowie 
Sozialleistungen (Renten, Kindergeld, Arbeitslosengeld und 
Sozialleistungen) - abzüglich Steuern und Sozialabgaben. Das 
verfügbare Einkommen pro Kopf ist ein Indikator für die finanziellen 
Verhältnisse der Bevölkerung in einer Region oder Stadt.
   ** Prognose reales Preiswachstum pro Jahr in Prozent bis 2030 nach
dem HWWI-Wohnungsmarktmodell:
   Anhand verschiedener Regionaldaten zur Bevölkerungs- und 
Altersstruktur, Haushaltsgröße, Einkommensentwicklung und 
Wohnausgaben wurde die Nachfrageentwicklung berechnet. Die 
Entwicklung des Angebots bleibt davon nicht unberührt. In das 
HWWI-Wohnungsmarktmodell flossen sowohl die Entwicklung der Nachfrage
als auch die des Angebots ein. Mit diesem Prognose-Instrument lässt 
sich nachzeichnen, wie sich beide Faktoren wechselseitig 
beeinflussen. Am Ende steht die Kaufpreisprognose für den Zeitraum 
2016-2030.
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Postbank
Ralf Palm
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