PresseKat - Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober / Gefährliche Blutgerinnsel - die stille Gefahr erkennen

Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober / Gefährliche Blutgerinnsel - die stille Gefahr erkennen

ID: 1538562

(ots) - Sie verläuft nahezu unbemerkt, ist aber
lebensbedrohlich. Die Rede ist von einer Thrombose, einer
Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel bildet, das Gefäße in
Venen oder Arterien verstopfen kann. "Besonders gefährlich wird es
dann, wenn sich ein Teil eines solchen Blutgerinnsels löst und über
das Herz mit dem Blutstrom ins Gehirn oder die Lunge gelangt", weiß
Prof. Stavros Konstantinides von der Universitätsmedizin Mainz.

Folgeerkrankung Schlaganfall oder Lungenembolie

Sowohl im Herz als auch in der Lunge können Teile der
Blutgerinnsel die feinen Blutgefäße dieser Organe verschließen. Im
Gehirn kommt es zu einer Minderdurchblutung. Die Sauerstoffversorgung
sinkt und die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall steigt. Auch
in der Lunge wird aufgrund einer Verstopfung durch ein Blutgerinnsel
die Durchblutung eingeschränkt. Schmerzen beim Einatmen oder Luftnot
zusätzlich zu Beinbeschwerden können eine Lungenembolie andeuten. "In
Deutschland gibt es etwa 150.000 neue Fälle von Lungenembolie pro
Jahr. Von diesen Patienten können sogar bis zu zehn Prozent
versterben. In ganz Europa gehen sogar etwa eine halbe Million
Todesfälle auf Lungenembolien zurück. Damit ist das die
dritthäufigste akute Gefäßkrankheit nach dem Herzinfarkt und dem
Schlaganfall", sagt Prof. Konstantinides.

Lungenembolie mit Langzeitfolgen

Melanie Przybyla erinnert sich noch gut an den Tag, an dem sie
plötzlich ohnmächtig wurde. Die junge Frau wäre beinahe an einer
Lungenembolie gestorben, die durch ein Blutgerinnsel in ihrer Lunge
ausgelöst wurde: "Ich konnte nicht atmen und mein Herz versuchte zu
schlagen, aber es konnte nicht." Alles begann damit, dass Melanie
Przybyla ihre Anti-Baby-Pille wechselte. Danach war ihr stets
schwindelig. Beim Gehen hatte sie Probleme mit dem Gleichgewicht und




ihr Herz schlug schnell. Innerhalb von zwei Jahren verschlechterte
sich ihre Situation zunehmend. Sie hatte Atemnot, konnte kaum ihre
Schuhe binden. Als sie schließlich einen Arzt aufsuchte, blieb die
Erkrankung unerkannt. "Als ich aus dem Koma geholt wurde, konnte ich
meinen Kopf nur in eine Richtung drehen. Ich konnte kaum das Telefon
halten oder einen weichen Ball zusammendrücken. Meinen 35. Geburtstag
habe ich im Krankenhaus gefeiert."

Thrombose kann jeden treffen

Weder Alter, Geschlecht noch Abstammung sind entscheidend für die
Erkrankung. Jedoch gibt es einige Risikofaktoren: "Das sind
typischerweise große Operationen oder große Verletzungen, vor allem
in den Beinen. Menschen, die im Krankenhaus sind und operiert werden,
haben ein besonders hohes Risiko für Thrombosen. Aber auch außerhalb
des Krankenhauses kann es Risikofaktoren geben, zum Beispiel
hormonbedingte Situationen, wie die Pille zusammen mit Rauchen oder
Übergewicht. Auch während der Schwangerschaft ist das Risiko erhöht -
und das muss man wissen", erklärt Prof. Konstantinides.

Sensibilisierung notwendig, ambulant und stationär

Gerade weil die Krankheit oftmals ohne Vorwarnung und einschlägige
Symptome auftritt, sollten Ärzte und Patienten sensibilisiert sein,
sagt Prof. Konstantinides. "Es ist wichtig daran zu denken, dass im
Krankenhaus stationäre Patienten besonders für Thrombosen gefährdet
sind. Das gilt nicht nur für frisch operierte Patienten, sondern auch
für jene, die wegen einer schweren Krankheit aufgenommen werden, zum
Beispiel wegen einer Herz- oder Lungenerkrankung oder einer schweren
Infektion. Aber auch ambulante Patienten können Thrombosen entwickeln
und sich in der Notaufnahme vorstellen, zum Beispiel nach längerer
Bettlägerigkeit nach einer Verletzung."

Diagnose mittels Ultraschall und CT

Zudem gibt es heute eine Reihe von technischen Möglichkeiten, die
eine zeitnahe Diagnose und anschließende Behandlung unterstützen:
"Bei Verdacht auf eine Venenthrombose können wir mit
Ultraschallverfahren die Beinvenen darstellen und sehen, ob sie
verstopft oder frei sind. Bei Verdacht auf Lungenembolie können wir
mit einer computertomographischen Untersuchung, dem CT der Lunge,
Gerinnsel in der Lungenstrombahn erkennen." Behandelt wird eine
Thrombose dann mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten. Sie tragen
dazu bei weitere Thrombosen zu verhindern und helfen dem Körper,
bestehende Thromben aktiv abzubauen.

Weitere Informationen zu Thrombose und dem Welt-Thrombose-Tag, der
2014 von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose- und
Hämostaseforschung (ISTH) ins Leben gerufen wurde, finden Sie unter
www.worldthrombosisday.org sowie auf der Webseite der deutschen
Partnerorganisation Aktionsbündnis Thrombose:
http://www.risiko-thrombose.de



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Experten oder Betroffenen haben, wenden Sie sich bitte an:
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