PresseKat - 2030 braucht der Verkehr in Europa 80 Millionen weniger Autos als heute

2030 braucht der Verkehr in Europa 80 Millionen weniger Autos als heute

ID: 1528684

(ots) - PwC-Studie: Der europäische
Automobilmarkt wird sich 2030 in einem radikalen Wandel befinden /
Aufgrund neuartiger Sharing-Konzepte könnte der Bestand auf 200
Millionen Fahrzeuge sinken / Zugleich müssen die Autos aber wegen der
intensiveren Nutzung sehr viel häufiger ausgetauscht werden / Die
steigende Nachfrage sollte Hersteller und Zulieferer eigentlich
freuen - doch deren Gewinne sind unter Druck

Der europäische Automobilmarkt wird sich bereits in wenigen Jahren
gegenüber heute massiv verändern. Diesen Ausblick skizziert die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in der neuen
Studie "eascy - die fünf Dimensionen der automobilen Transformation",
die zur diesjährigen IAA vorgestellt wird. Die Untersuchung kommt
dabei zu einer ganzen Reihe von vermeintlich widersprüchlichen
Aussagen. Ein Beispiel: Der Fahrzeugbestand könnte bis 2030 um 80
Millionen auf nur noch 200 Millionen Autos sinken - während zugleich
der Verkehr auf den Straßen noch dichter wird. Oder: Obwohl die Zahl
der Neuzulassungen deutlich steigt, werden viele klassische
Hersteller und Zulieferer unter Druck geraten.

2030 wird jeder dritte gefahrene Kilometer im "Sharing" gefahren

"Diese Aussichten sind nur scheinbarer widersprüchlich. Denn im
Zuge der automobilen Revolution werden viele Regeln, an die sich die
Branche über Jahrzehnte gewöhnt hat, in ganz andere Konstellationen
geraten", sagt Felix Kuhnert, Global Automotive Leader von PwC. Von
entscheidender Bedeutung ist dabei das von PwC prognostizierte
Wachstum preiswerter Sharing-Konzepte. Die Folge dieser Entwicklung:
"Der heutige Normalfall, wonach die meisten Menschen selber in ihrem
eigenen Fahrzeug fahren, wird in wenigen Jahren nur noch ein
Mobilitätskonzept unter vielen sein", erläutert Christoph Stürmer,
Global Lead Analyst von PwC Autofacts. So geht die PwC-Studie davon




aus, dass 2030 bereits mehr als jeder dritte auf Europas Straßen
gefahrene Kilometer auf einer der vielen Formen von "Sharing" beruhen
wird.

Elektrische und selbstfahrende Autos beschleunigen den Wandel

Flankiert wird das "Sharing" von zwei technischen automobilen
Megatrends - nämlich von der Elektrifizierung des Antriebs und von
der inzwischen weit fortgeschrittenen Entwicklung selbstfahrender
Autos. Laut PwC-Szenario dürfte es 2030 bei vier von zehn
zurückgelegten Kilometern nicht mehr der Fahrer sein, der das Auto
lenkt, sondern das Auto selbst. Bei 55 Prozent aller Neufahrzeuge
könnte es sich zudem um Elektroautos handeln - während der klassische
Verbrennungsmotor allmählich ausstirbt. "Die verschiedenen Trends
verstärken sich dabei gegenseitig", sagt Stürmer. "Elektrofahrzeuge
zum Beispiel können aufgrund des simpleren Antriebsstrangs weniger
reparaturanfällig als herkömmliche Fahrzeuge werden - was bei einer
intensiven Sharing-Nutzung ein deutlicher Vorteil ist. Selbstfahrende
Autos wiederum könnten, wenn man sie mit Sharing-Konzepten verknüpft,
zu regelrechten 'Robotaxis' werden."

"Der Straßenverkehr insgesamt muss sich radikal verändern"

In Kombination führen die unterschiedlichen Megatrends dazu, "dass
sich der Straßenverkehr als solcher radikal verändern wird", so
Stürmer. Konkret: Dadurch, dass immer mehr Menschen auf
Car-Sharing-Modelle setzen, dürfte es bis 2030 zwar deutlich weniger
Autobesitzer geben. Zugleich wird jedoch der Individualverkehr massiv
zunehmen. Das liegt, abgesehen von der wachsenden Bevölkerung, zum
Beispiel daran, dass autonome Fahrzeuge auch von Menschen genutzt
werden, die heute selbst nicht Autofahren können. Ein weiterer Grund:
Mit der Entwicklung vollautonomer Autos dürfte es auch zu Leerfahrten
kommen, weil die "Robotaxis" ja von A nach B müssen, um neue
Passagiere aufzunehmen. "Die Straßen werden definitiv noch voller
werden", sagt Stürmer. Ein Chaos allerdings erwartet er nicht - im
Gegenteil: "Durch die zunehmende Konnektivität wird sich der
Individualverkehr in Zukunft sehr viel besser organisieren lassen."
Folgerichtig nennt die PwC-Studie "Connected" als vierten Megatrend
neben "Electrified", "Autonom" und "Shared".

Ein Drittel mehr Neuzulassungen bis 2024 - doch wer profitiert?

Doch was bedeutet die Entwicklung nun für die Hersteller und
Zulieferer - gerade in Deutschland? Das PwC-Szenario geht davon aus,
dass die Zahl der jährlichen Neuzulassungen in Europa bis 2030 um ein
Drittel auf mehr als 24 Millionen Autos steigen könnte; nur so würde
sich der höhere Verschleiß durch Car-Sharing-Konzepte kompensieren
lassen. Diese hohen Volumen verlangen von Autoherstellern und
Zulieferern die zusätzliche Investition in neue Produktions- und
Entwicklungskapazitäten - für neue, hochspezialisierte
Fahrzeugkonzepte zu wesentlich niedrigeren Preisen.

"Die Automobilkonzerne und ihre Zulieferer werden in den nächsten
Jahren lebenswichtige Entscheidungen treffen müssen", glaubt
PwC-Experte Stürmer. Denn während sie auf der einen Seite - vor allem
wegen des Drucks der großen Flottenbetreiber - mit sinkenden Margen
zu kämpfen haben, müssen sie auf der anderen Seite ihre Investitionen
in neue Fabriken, Elektromobilität und die übrigen Megatrends
signifikant steigern. Zugleich sehen neue Wettbewerber aus der
Technologiebranche die Chance, in den Markt zu drängen. Dadurch
könnte sich der Anteil klassischer Player an den globalen
Branchengewinnen von derzeit 85 Prozent bis 2030 auf weniger als 50
Prozent verringern, schätzt eine parallel veröffentlichte Studie der
PwC- Strategieberatung Strategy&. Stürmers Prognose lautet daher:
"Dauerhaft überleben kann in diesem Szenario nur, wer sich entweder
auf der Produktseite als klarer Innovationsführer behauptet - oder
wer Mobilität eben nicht mehr nun als Produkt, sondern als Service
versteht und seinen Kunden einfach zu nutzende, bequeme und günstige
Angebote bietet - eben ihr Leben "eascy" macht."

Weitere Informationen finden Sie unter: www.pwc.de/iaa2017

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Datum: 11.09.2017 - 18:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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