PresseKat - "Geiz-ist-geil"-Mentalität schlägt sich auf Zahlungsmoral nieder

"Geiz-ist-geil"-Mentalität schlägt sich auf Zahlungsmoral nieder

ID: 15241

(firmenpresse) - Bonn/Berlin - Die "Geiz-ist-geil"-Mentalität greift immer stärker auf das Zahlungsverhalten über. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderumfrage des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) http://www.zdh.de zum Zahlungsverhalten der Handwerkskunden. Der Geiz drehe den Betrieben den Geldhahn ab, so Beobachter. Nach ZDH-Angaben kommt einiges zusammen: Die seit fünf Jahren andauernde Rezession am Binnenmarkt schwäche ihre Ertragskraft. Die Banken seien in ihrer Kreditvergabe zurückhaltender geworden. Und hinzu komme noch die sich seit einigen Jahren spürbar verschlechternde Zahlungsmoral der Kunden, die den Betrieben die für Investitionen und Finanzierung von Aufträgen notwendige Liquidität entziehe und den Gewinn reduziere.

Ausgerechnet die öffentliche Hand gehöre zu den säumigen Zahlern, führte Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks in Berlin, aus. Immerhin fast 22 Prozent der Betriebe halten die Zahlungsmoral dieser Klientel für mangelhaft. Weitere Zahlen der Umfrage: 81,3 Prozent der Betriebe hätten 2004 säumige Zahler unter ihren Kunden gehabt. Hochgerechnet auf den Gesamtjahresumsatz des Handwerks im vergangenen Jahr - der bei rund 462 Milliarden Euro lag - heisst das, dass 66 Milliarden Euro erst mit zeitlicher Verzögerung bezahlt wurden. Etwa 5,2 Milliarden Euro sind nach einer konservativen Schätzung wohl nie auf einem Handwerkerkonto gelandet.

Besonders schlecht schneiden laut ZDH die gewerblichen Kunden ab, deren Zahlungsverhalten von einem Viertel der Befragten als mangelhaft oder ungenügend bezeichnet wird. Dann folgen die öffentlichen Kunden mit 21,8 Prozent und am Schluss die privaten Kunden mit 14,6 Prozent. ZDH-Präsident Kentzler hat wenig Hoffnung auf schnelle Abhilfe: "Und während auf der einen Seite der Staat auf Kosten unserer Betriebe immer unzuverlässiger zahlt, tritt der gleiche Staat in Person der Bundessozialministerin an unsere Betriebe heran und fordert vorgezogene Zahlungen der Sozialbeiträge. Vermutlich wird dieses Vorhaben sehr schnell umgesetzt werden, während das Forderungssicherungsgesetz, das wichtige Elemente zur Verbesserung der Zahlungsmoral enthält, seit einem Jahr im Deutschen Bundestag blockiert wird."





Doch mittlerweile hoffen immer mehr Betriebe nicht mehr auf gesetzliche Regelungen, sondern beauftragen so genannte Inkassodienstleister, die für steigende Zahlungseingänge sorgen. "Die Zahlungsmoral verschlechtert sich weiter. In den ersten Monaten 2005 ging sie beispielsweise im Konsumentenbereich um ungefähr 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Die Unternehmen ziehen aber ihre Konsequenzen aus der Vergangenheit und übergeben ihre offenen Rechnungen inzwischen häufiger und vor allem wesentlich schneller an Inkassodienstleister. Das macht sich bemerkbar: Während die Zahlungsrückstände aus 2004 weiterhin sehr schleppend laufen, sehen die Zahlungseingänge auf die Inkassoaufträge 2005 wesentlich besser aus und entwickeln sich weiter steigend. Die Unternehmen erzielen einen schnelleren Geldfluss und eine höhere Erfolgsquote", erklärt Thomas Jappe, Geschäftsführer von Sitel Risk Management http://www.sitel.de in Krefeld. Experten führen das darauf zurück, dass in diesem Jahr offene Rechnungen im Durchschnitt nach maximal zwei schriftlichen Mahnungen und etwa 60 Tagen an ein professionelles Inkassounternehmen übergeben wurden. In 2004 dagegen wurde der spezialisierte Dienstleister in der Regel erst 120 Tage nach Fälligkeit und nach drei schriftlichen Mahnungen hinzugezogen.

"Die offenen Rechnungen werden zunehmend nicht mehr einfach nur routinemässig angemahnt, sondern stehen aufgrund der eigenen und vielfach eingeschränkteren sowie der allgemeinen Liquidität in der Wirtschaft wesentlich mehr im Fokus der Unternehmensführung. Die Tendenz geht deutlich in Richtung eines gezielten und intelligenten Forderungsmanagements, das neben der Einbringung von Aussenständen auch die Kundenbindung zum Ziel hat", so Jappe.

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Datum: 13.05.2005 - 15:50 Uhr
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