PresseKat - Judoka Theresa Stoll im Interview: "Für das Physikum lasse ich die WM sausen"

Judoka Theresa Stoll im Interview: "Für das Physikum lasse ich die WM sausen"

ID: 1515356

(ots) - Die EM-Zweite und Medizin-Studentin
steht zur Wahl zum "Sport-Stipendiat des Jahres" / Deutsche Bank und
Sporthilfe vergeben Auszeichnung für Spitzenleistungen in Sport und
Studium / Top 5 in öffentlicher Online-Abstimmung unter
sportstipendiat.de

Theresa Stoll gehört zu den größten Hoffnungsträgern der deutschen
Judoka. Nach dem Gewinn der U23-Europameisterschaft im November 2016
verteidigte die 21-Jährige Anfang 2017 zunächst ihrem DM-Titel aus
dem Vorjahr, feierte dann in Düsseldorf ihren ersten Grand-Prix-Sieg
und holte bei ihrer ersten EM-Teilnahme im April die Silbermedaille.
Parallel dazu studiert sie im vierten Semester Medizin an der LMU in
München. Der Leistungssport ist für sie trotz aller Belastungen ein
wichtiger Ausgleich zum Lernstress.

Theresa, Du bist 2017 von Erfolg zu Erfolg geeilt. Ist das schon
jetzt die beste Saison des Lebens?

Das kann man schon so sagen, ja. Der Wechsel vom Jugend- in den
Frauenbereich ist immer die größte Herausforderung im Judo, insofern
ist es umso schöner, dass es jetzt schon im zweiten Jahr so gut
läuft. Als der Neuling in der Runde hatte ich überhaupt keinen Druck,
wollte eigentlich nur meine Weltranglistenposition kontinuierlich
verbessern. Dann habe ich mir von Turnier zu Turnier neue Ziele
gesetzt.

Wie merkt man als junger Sportler, dass man gerade den nächsten
Entwicklungsschritt gemacht hat?

Mit jedem gewonnen Kampf wächst das Selbstvertrauen. Und das ist
in einer Zweikampfsportart wie dem Judo auf diesem Niveau das
Wichtigste. Die erfahrenen Athleten kennen sich alle untereinander,
da hatte ich am Anfang schon etwas Respekt. Als ich den langsam
abgelegt hatte, wurden auch die Ergebnisse immer besser. Außerdem
gibt das einen Motivationskick und Schub für das Training.

Deine Zwillingsschwester ist ebenfalls Judoka und geht in der




gleichen Gewichtsklasse an den Start. Welchen Anteil hat sie an
Deiner Entwicklung?

Amelie ist unheimlich wichtig. Sie ist der beste Trainingspartner,
den man sich wünschen kann. Außerdem ist es sehr angenehm, jemanden
zu haben, der oft ganz ähnliche Situationen durchlebt. Wir stacheln
uns gegenseitig an. Wenn die eine vorlegt, will die andere
nachziehen. Momentan habe ich ein bisschen die Nase vorne, aber das
ist ein großer Ansporn für sie.

Parallel zum Judo studierst Du in München Medizin. Wie
funktioniert die Kombination aus Leistungssport und einem so
zeitintensiven Studium?

Wichtigste Voraussetzung ist auf jeden Fall eine gute
Organisation. Ich halte immer am Anfang des Semesters Rücksprache mit
der Universität und schaue, welche Veranstaltungen ich belegen kann.
Mir wurde eingeräumt etwas häufiger zu fehlen, aber
Pflichtveranstaltungen bleiben Pflichtveranstaltungen. Trotzdem kann
ich vieles auch unterwegs erledigen. Oft sitze ich im Trainingslager
noch abends über den Büchern und lerne.

Gab es auch Zweifel, dass das alles auf Dauer zu schaffen ist?

Es haben mich schon viele Leute vorgewarnt und mir geraten, gut
darüber nachzudenken. Mich hat das aber eher zusätzlich motiviert.
Ich wollte zeigen, dass ich es trotzdem schaffen kann. Meine Familie
stand ohnehin hinter jeder Entscheidung, die ich getroffen hätte.
Mein Trainer ebenfalls. Das war wichtig.

Ist der permanente Wechsel zwischen Training und Lernen nicht auf
Dauer ermüdend?

Im Gegenteil: Für mich ist das ein super Ausgleich. Beim Sport
kann ich richtig gut abschalten. Klar ist es im Endeffekt auch eine
Art der Konzentration, aber wenn man sich richtig auspowert, kann man
danach auch wieder fokussierter Lernen. Nach dem Abitur habe ich -
mit Ausnahme eines zweimonatigen Pflegepraktikums - ein Jahr lang nur
Sport gemacht. Das hat mir zwar viel Spaß gemacht, aber irgendwie war
da das Gefühl: Das ist nicht alles. Den Kopf überhaupt nicht
anzustrengen hat mir gar nicht gepasst.

Wie viel Prozent Deiner Zeit investierst Du unterm Strich für das
Studium, wie viel für den Sport?

Das wechselt. Während des regulären Semesters, passe ich meinen
Trainingsplan an die Uni an. In den Ferien kann ich mich dann auch
mal ein bisschen intensiver aufs Training konzentrieren.

Und wie sieht es aus, wenn das große Ziel Olympia 2020 näher
rückt? Verschieben sich dann die Prioritäten?

Im Grunde habe ich jetzt gerade damit angefangen, den Zeitplan auf
die Olympischen Spiele in Tokio auszurichten. Mein Ziel ist es, im
Sommer das Physikum zu bestehen, die im Medizin-Studium vielleicht
größte Hürde und lernintensivste Klausur. Dafür muss ich in diesem
Jahr auch die WM im August sausen lassen. Danach werde ich alles ein
bisschen strecken. Wenn es Richtung Olympia geht, kann ich dann auch
mal nur wenige Module belegen. Vielleicht werde ich sogar ein
komplettes Urlaubssemester nehmen.

Bedeutet das nicht enormen zusätzlichen Druck für die Klausur im
Sommer?

Nun ja, es wäre schon nicht schlecht, das jetzt zu bestehen...

Was bedeutet es für Dich, zu den Top 5 bei der Wahl zum
Sport-Stipendiat des Jahres zu gehören?

Es ist schön, auch einmal von außerhalb der Judo-Kreise so eine
Bestätigung zu erhalten. Beim Judo kann man bekanntermaßen nicht viel
Geld verdienen. Im Großen und Ganzen macht man das einfach, weil es
einem Spaß macht. Insofern tut eine solche Anerkennung der eigenen
Leistung unheimlich gut.

Bewerbungs-Video von Theresa Stoll zur Wahl zum Sport-Stipendiat
des Jahres: https://youtu.be/k2LYb4Ikxdc

Steckbrief
Theresa Stoll (* 21. November 1995)
Sportart: Judo
Wohnort: München
Verein:TSV Großhadern G
rößte Erfolge:EM-Zweite 2017, U23-Europameisterin 2016, Deutsche
Meisterin 2016 und 2017, Grand-Prix-Siegerin in Düsseldorf 2017
Studium: Humanmedizin
Universität: Ludwig-Maximilians-Universität München

Die Deutsche Bank unterstützt im Rahmen der Sporthilfe-Förderung
studierende Spitzenathleten mit 400 Euro im Monat. Aktuell
profitieren rund 400 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das
mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit hinaus gewährt wird.
Die besonderen Leistungen der studierenden Athleten sollen mit der
Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres zusätzlich herausgestellt und
gewürdigt werden. Der Preisträger erhält für 18 Monate von der
Deutschen Bank den doppelten Stipendiumsbetrag von 800 Euro pro
Monat. Die weiteren vier Finalisten erhalten für den gleichen
Zeitraum eine Zusatzförderung in Höhe von 200 Euro pro Monat.

Diese Sporthilfe-Athleten stehen zur Wahl: Jan-Philip Glania
(Schwimmen/Zahnmedizin), Laura Grasemann (Ski Freestyle/Molekulare
Biotechnologie), Anna Schaffelhuber (Ski alpin paralympisch/Lehramt),
Lisa Marie Schütze (Hockey/Humanmedizin) und Theresa Stoll
(Judo/Humanmedizin). Bis zum 20. August 2017 kann jeder unter
www.sportstipendiat.de den Nachfolger von Lisa Mayer, Olympia-Vierte
mit der 4 x 100-Meter-Sprint-Staffel, wählen. Unter allen Teilnehmern
des Online-Votings wird eine Deutsche Bank SparCard mit einem
Guthaben von 500 Euro verlost.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN:

Abdruck honorarfrei.
Quelle: Deutsche Sporthilfe

Wir bieten kosten- und rechtefreies Video- und Foto-Material an:

/> einen sendefertig geschnittenen und vertonten Video-Beitrag, der
die fünf Finalisten sowohl als Sportler als auch als Student
vorstellt. Wir zeigen spektakuläre Einblicke in die Trainingsarbeit
und schauen beim Studium über die Schulter.
/>> Zum Download: http://bit.ly/2u9pVdl
/>> Zum Embedden aus dem Sporthilfe YouTube-Kanal:
https://youtu.be/DssLopCQuOI

> Auf Wunsch stellen wir gerne kostenlos Rohmaterial zu den fünf
Athleten zur Verfügung. Wenden Sie sich bitte an Timon Saatmann: //
E-Mail: ts(at)teamon.de // Tel.: 0176 / 31361539

> Rechtefreies Fotomaterial steht zum Download auf der Homepage
der Deutschen Sporthilfe bereit: http://bit.ly/2uzvvs0

"Nationale Förderer" der Deutschen Sporthilfe sind Deutsche
Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom und
Deutsche Post. Sie unterstützen die Deutsche Sporthilfe, die von ihr
betreuten Sportlerinnen und Sportler und die gesellschaftspolitischen
Ziele der Stiftung in herausragender Weise.



Kontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Pirmin Clossé
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 514
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: pirmin.closse(at)sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de und www.sportstipendiat.de

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