PresseKat - Mit neuem Wissen ums Knie durch die Skisaison

Mit neuem Wissen ums Knie durch die Skisaison

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Weilheim, im Januar 2010. Es ist bekannt, dass Knieverletzungen mit einem Anteil von ĂŒber 33 % in der Verletzungsstatistik ganz oben stehen. Was verwundert ist der geschlechtsspezifische Unterschied. Bei Frauen gehen knapp 45 % aller Verletzungen auf das Knie. Bei MĂ€nnern sind es nur rund 25 %. Diese Angaben sind der im Dezember 2009 veröffentlichten Skiunfallanalyse der Auswertungsstelle fĂŒr Skiverletzungen (ASU) zu entnehmen. Als ehemaliger Mannschaftsarzt der Skidamen-Nationalmannschaft und Kniespezialist hat sich der OrthopĂ€de und Sportmediziner Dr. Karl Wolfgang Flock vom OrthopĂ€dischen Fachzentrum Weilheim – Garmisch-Partenkirchen – Starnberg (OFZ) mit der Thematik auseinandergesetzt. Zudem gibt er weiblichen wie mĂ€nnlichen Skifahrern Tipps, wie man sich beim Skifahren vor UnfĂ€llen schĂŒtzen kann.

(firmenpresse) - Knieverletzungsgefahr bei Skifahrerinnen und was am Frauenski dran ist

„Der Hauptgrund, warum weibliche Skifahrer hĂ€ufiger als mĂ€nnliche Knieverletzungen erleiden, ist, dass sie eher passiv fahren“, so Dr. Karl Wolfgang Flock, der auch staatlich geprĂŒfter Skilehrer ist und daher aus Erfahrung spricht. „Wenn sie beispielsweise auf vereiste oder schlecht prĂ€parierte Abfahrten treffen, plötzlich ein Hindernis auftaucht oder die Geschwindigkeit zu hoch wird, gehen sie instinktiv in die defensive RĂŒcklage. Mit dieser Position versuchen sie einen Sturz zu vermeiden. Sie stellt aber eine Extrembelastung fĂŒr KniebĂ€nder und -gelenke dar. Der Skischuhschaft drĂŒckt den Unterschenkel sehr stark nach vorne und die Oberschenkelmuskulatur wird heftig angespannt.“ FĂŒr ihn ist Selbstsicherheit das Zauberwort: „Sie lĂ€sst sich aber nur durch Können erreichen. Daher Kurse belegen und ĂŒben, bis man sich gut und sicher auf der Piste fĂŒhlt und auch schwierige Situationen meistern kann.“

Weiterhin rĂ€t Flock Passivfahrerinnen zu Frauenskier: „Die Hersteller nehmen das ‚orthopĂ€dische Problem‘ ernst und haben frauenfreundliche Carvingskier herausgebracht. Beispielsweise ist die Bindung bei diesen Modellen so montiert, dass die Fahrerin automatisch in eine Lage geht, die besser fĂŒr das Knie ist. Außerdem sind sie so konstruiert, dass sie drehfreudiger sind und daher weniger Kraft bei der Schwungauslösung aufgewendet werden muss. Der hintere Teil ist zudem so gebaut, dass die FliehkrĂ€fte am Kurvenende nicht zu stark werden. Alles in allem haben Skifahrerinnen mit diesen Modellen weniger MĂŒhe ihre Skier zu beherrschen und können sich auf ein entspanntes Carven einlassen – was die Konzentration erhöht und dadurch wiederum die Unfallgefahr herabsetzt wird.“

Eine andere hĂ€ufige Verletzungsursache fĂŒr das vordere Kreuzband, das Innenband und den Meniskus ist die Beuge- und X-Beinbelastung des Kniegelenks bei gleichzeitiger Außendrehung des Unterschenkels. Dieses sogenannte Flexions-Valgus-Außenrotations-Trauma kommt beim EinfĂ€deln an einer Slalomstange vor, kann sich aber auch im freien GelĂ€nde bei Verschneiden der Innenkante ereignen.





Was die AusrĂŒstung anbelangt, gibt es einen weiteren wichtigen Punkt, der zu beachten ist: „Frauen sollten Skischuhe wĂ€hlen, die keine starke Vorlage fest vorgeben und deren Schaft eher weicher beschaffen ist. Denn bei einer fixierten Schuhvorlage erhöht sich insbesondere in Kombination mit einem sehr steifen Schaft der Anpressdruck auf die Kniescheibe so stark, dass spĂ€testens zum AprĂšs-Ski Knieschmerzen verspĂŒrt werden. Ähnlich wie es manchmal beim Bergabwandern vorkommt“, erklĂ€rt Flock. Er empfiehlt außerdem beim Kauf von Skier nach einer Bindung mit RĂŒckwĂ€rtsauslösung zu fragen: „Ohne diese kann sonst bei den hĂ€ufig vorkommenden RĂŒckwĂ€rtsdrehstĂŒrzen leicht das vordere Kreuzband reißen.“

WorĂŒber sich Frauen in der Regel auch nicht bewusst sind: WĂ€hrend hormoneller Umstellungen, wie das beispielsweise bei der Menstruationsphase der Fall ist, besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko fĂŒr die BĂ€nder am Kniegelenk. Die gleiche AnfĂ€lligkeit kommt bei hoher KĂ€lte vor. Zu empfehlen ist daher, an solchen Tagen anstrengende Abfahrten wie Buckelpisten zu meiden.


Einen flotten Fahrstil nimmt das Knie oft gar nicht sportlich

Ein sportlicher Fahrstil, wie er oft bei routinierten weiblichen wie mĂ€nnlichen Skifahrern vorkommt, ist ebenfalls in vielen FĂ€llen die Ursache fĂŒr Verletzungen. Der Kniespezialist erklĂ€rt dazu: „Ihre Beine haben mit enormen ZentrifugalkrĂ€ften zu kĂ€mpfen, die bei hohen Geschwindigkeiten und gleichzeitig eng gefahrenen Kurvenradien auf die Kniegelenke einwirken.“ Eine weitere Gefahrenquelle ist der Übergang von Natur- auf Kunstschnee. Die Kanten greifen plötzlich unterschiedlich, so dass man die dabei entstehenden KrĂ€fte nur mit hoher Körperkraftaufwendung beherrschen kann. Viele stĂŒrzen aber.


Muskeltraining als PrÀvention

„Generell gilt: Jeder kann sich verletzen. Insgesamt gesehen können die meisten Knieverletzungen aber vermieden werden mit der richtigen Vorbereitung des Körpers auf den Wintersport, einem knieschonenden Fahrstil, einer passenden AusrĂŒstung und der Beherzigung genereller Regeln rund um das Skifahren“, fasst Flock zusammen.

Vorbeugen lĂ€sst sich mit Muskeltraining. Der Sportmediziner setzt auf Ausdauertraining, denn eine gut trainierte Beinmuskulatur fĂ€ngt DruckkrĂ€fte beim Skisport ab und schĂŒtzt so das Knie: „Wer zwei Mal die Woche dreißig bis vierzig Minuten Ausdauersport betreibt, trainiert sich eine Grundlagenausdauer an. Fahrradfahren, Mountainbiken, Rollerbladen, Skirollern und Schwimmen sind dafĂŒr gut geeignet. Bei diesen Bewegungen wird die KnorpelernĂ€hrung im Kniegelenk am besten gefördert. ZusĂ€tzlich sollte die Muskulatur der WirbelsĂ€ule, Schultern und Beine trainiert werden. Kontinuierliches Krafttraining verbessert darĂŒber hinaus auch die Struktur und StabilitĂ€t von BĂ€ndern und Sehnen. Außerdem ist zu empfehlen, vor der Skisaison einen Skigymnastikkurs zu belegen. Hier werden die Muskeln aufgebaut, die beim Skifahren zum Einsatz kommen. DarĂŒber hinaus werden spezifische KoordinationsĂŒbungen durchgefĂŒhrt, die insbesondere fĂŒr schnelle Sportarten von großer Bedeutung sind. Durch sensomotorische Übungen kann sich der Körper besser und schneller an die Anforderungen auf der Piste anpassen. Weiterhin wird gezeigt, wie man Muskeln jeweils vor Fahrbeginn aufwĂ€rmen und dehnen kann. Beides ist wichtig, um das Verletzungsrisiko herabzusetzen.

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Datum: 11.01.2010 - 18:31 Uhr
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Freigabedatum: 11.01.2009
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