(ots) - Nach 24 Jahren steter Zunahme sank das 
durchschnittliche Bevölkerungsalter in Deutschland im Jahr 2015 
erstmals seit der Wiedervereinigung. Zum Ende des Jahres 2015 lag das
Durchschnittsalter aller Einwohnerinnen und Einwohner der 
Bundesrepublik Deutschland bei 44 Jahren und 3 Monaten. Im Vorjahr 
hatte es noch 44 Jahre und 4 Monate betragen.
   Der Rückgang betraf ausschließlich die nichtdeutsche Bevölkerung. 
Das durchschnittliche Alter der deutschen Bevölkerung stieg weiter 
von 44 Jahren und 10 Monaten auf 45 Jahre zum Ende des Jahres 2015.
   Besonders deutlich sank das Durchschnittsalter der nichtdeutschen 
Bevölkerung aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, 
Somalia und Syrien. So verringerte sich das durchschnittliche Alter 
aller in Deutschland gemeldeten Personen mit einer 
Staatsangehörigkeit der genannten Krisenländer zwischen 2014 und 2015
um 3 Jahre und 1 Monat auf 26 Jahre und 5 Monate. Der starke Zuzug 
überproportional vieler junger Menschen aus diesen Ländern nach 
Deutschland im Jahr 2015 führte zu einem Absinken des 
Durchschnittsalters der ausländischen Bevölkerung sowie der 
Bevölkerung insgesamt.
   Methodische Anmerkungen:
   In der Bevölkerungsfortschreibung werden alle Einwohnerinnen und 
Einwohner als Bestand geführt, die gemäß Melderecht in Deutschland 
gemeldet sind beziehungsweise gemeldet sein sollten. Grundlage der 
Bevölkerungsfortschreibung bilden die Ergebnisse des Zensus 2011, 
welche anhand von Mitteilungen der Meldebehörden zu Wanderungen (An- 
und Abmeldungen) sowie Angaben der Standesämter zu natürlichen 
Bevölkerungsbewegungen (Geburten und Sterbefälle) fortgeschrieben 
werden.
   Schutzsuchende sind grundsätzlich meldepflichtig und werden somit 
prinzipiell in der Bevölkerungsfortschreibung erfasst. In den Zahlen 
zum 31.12.2015 sind allerdings Nachmeldungen für 2015 eingeschränkt 
eingeflossen: So sind Geburten und Sterbefälle berücksichtigt, die 
bis Ende Februar 2016 von den Standesämtern erfasst und mitgeteilt 
wurden. Bei den Wanderungen sind dagegen nur die An- und Abmeldungen 
einbezogen, die bis zum 31.12.2015 von den Meldebehörden erfasst und 
an die Statistik übermittelt wurden.
   Es wird davon ausgegangen, dass 2015 eine zeitnahe Erfassung aller
Schutzsuchenden durch die Meldebehörden nicht möglich war, sodass ein
Teil der Zugänge in der Bevölkerungsfortschreibung fehlen dürfte. 
Wegen fehlerhafter Erfassungen, insbesondere in Zusammenhang mit der 
Verteilung der Schutzsuchenden innerhalb Deutschlands, können auch 
Doppelerfassungen vorgekommen sein. Insgesamt könnte der Effekt der 
Zuwanderung auf das Durchschnittsalter zum 31.12.2015 unterschätzt 
sein.
   Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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Thomas Altenhoven, 
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