(ots) - Die Zahlen sind erschreckend, die 
Präventionsmaßnahmen noch immer ungenügend: Obwohl im Jahr 2016 etwa 
1 Prozent weniger alkoholische Getränke getrunken und 7,7 Prozent 
weniger Zigaretten geraucht wurden, sind die Folgen für die 
Gesundheit noch immer dramatisch.
   Allein in Deutschland starben im Jahr 2013 74.000 Menschen an den 
Folgen eines übermäßigen Alkoholkonsums an Herz-Kreislauferkrankungen
und Leberschäden. 121.000 Menschen starben an den Folgen des 
Rauchens, vor allem an Atemwegs- und Krebserkrankungen. Hinzu kommen 
noch etwa 3.000 Todesfälle durch Passivrauchen.
   Insgesamt sieben Millionen Menschen sind abhängig vom Nikotin in 
Tabakwaren. Die Folgekosten für die medizinische Versorgung und für 
Ausgaben auf Grund von Frühberentung oder Arbeitsausfällen sind 
beträchtlich - sie werden auf 40 Milliarden Euro im Zusammenhang mit 
Alkohol und auf 79 Milliarden im Zusammenhang mit dem Tabakkonsum 
geschätzt. Bei Männern waren die psychischen Störungen und die 
Verhaltensstörungen im Zusammenhang mit Alkohol im Jahr 2015 mit rund
240.000 Behandlungsfällen die häufigste Hauptdiagnose in 
Krankenhäusern.
   Es ist daher schwer verständlich, dass von den Steuereinnahmen in 
Höhe von 3,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf von alkoholischen 
Getränken oder von den 14,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf von 
Tabakwaren, also von 17,4 Milliarden Euro insgesamt, nicht 
wirkungsvolle und konsequente Programme zur Prävention finanziert 
werden, mit denen die Häufigkeit der Folgen des Konsums der beiden 
legalen Drogen verringert werden kann.
   Eine solche Investition wäre dringend notwendig. Der Staat nimmt 
die Steuern gerne ein, die Folgekosten zahlen die Krankenkassen sowie
die Arbeitslosen- und Rentenversicherung. Zu den wirksamen Maßnahmen 
würden vor allem Einschränkungen der Verfügbarkeit gehören. So 
müssten zum Beispiel Zigarettenautomaten endlich von den Wänden 
verschwinden, die einen ungehinderten Zugang zum Tabakkonsum 
ermöglichen. Die Zigarettenindustrie empfand die Möglichkeit, die 
Automaten weiterhin in Deutschland aufzuhängen, übrigens als einen 
großen Erfolg ihrer Lobbyarbeit. Viele andere europäische Länder 
hatten diesen vereinfachten Zugang verboten, die bei uns notwendige 
Legitimation über eine Bankkarte beim Kauf von Zigaretten am 
Automaten ist sicherlich kein großes Hindernis.
   Es müssten die Preise für Zigaretten und für Alkoholika steigen. 
Wenn die Zigaretten teurer würden, zum Beispiel durch die Erhöhung 
der Tabaksteuer, wäre dies eine bekanntermaßen wirksame 
Präventionsmaßnahme, um insbesondere Jugendliche vor dem frühen 
Einstieg in den Zigarettenkonsum zu schützen. In Kanada kostet eine 
vergleichbare Packung wie bei uns 9 Euro und mehr. Diese hohen Preise
wirken ohne Frage abschreckend.
   Beim Alkohol ist es auch die einfache Verfügbarkeit in 
Supermärkten, Kiosken oder Tankstellen - Tag und Nacht sind 
alkoholische Getränke verfügbar. Und dass die Werbung für Alkohol und
Zigaretten noch immer erlaubt ist, sowohl auf Plakaten wie in 
Kinovorprogrammen, macht im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar, dass 
die Präventionspolitik noch nicht ernst genug genommen wird. Dabei 
muss die Verhaltensprävention des Einzelnen durch eine breit 
angelegte Verhältnisprävention in der Gesellschaft gefördert werden, 
damit Erfolge vor allem bei der Verringerung von Krankheit und Tod 
erreicht werden können. Die Lebensqualität der Menschen steigt, die 
Konflikte in der Gesellschaft und in vielen Familien würden 
verringert werden, Gewalt gegen Frauen und Kinder oder Unfälle am 
Arbeitsplatz und im Straßenverkehr im Zusammenhang mit Alkohol würden
weniger werden.
   Dies sind Ziele des Präventionsprogramms "Länger besser leben." 
der BKK24, die all diese Maßnahmen, wie zum Beispiel die 
Frühjahrskur, mit eigenen Mitteln finanziert und sich als einzige 
Kasse in einem derartigen Programm engagiert. Es gibt Angebote zur 
Entwöhnung vom Rauchen sowie Informationen über einen 
verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol. Während beim Rauchen nur das
Aufhören hilft - und viele schaffen das immer leichter mit Hilfe von 
verhaltenstherapeutischen Maßnahmen, unterstützt durch 
Nikotinpflaster oder Nikotinkaugummis, hilft bei Alkoholkonsum vor 
allem die Einhaltung von Grenzen. Männer sollen bei der täglichen 
Menge 24 Gramm Alkohol nicht überschreiten, Frauen 12 Gramm. Das 
bedeutet für Männer zum Beispiel einen halben Liter Bier oder einen 
viertel Liter Wein und bei Frauen einen viertel Liter Bier oder einen
achtel Liter Wein. Alle Mengen darüber können auf Dauer erhebliche 
Schäden anrichten.
   Wem die eigene Gesundheit wichtig ist, der sollte sich daran 
halten. Dass dies leider nicht alle tun, zeigen die Zahlen: Knapp 1,8
Millionen Menschen sind von Alkohol abhängig, 3,4 Millionen Menschen,
vor allem Männer, waren im Jahr 2015 von einer alkoholbezogenen 
Störung betroffen. Das können psychische und körperliche Symptome 
sein oder beides nebeneinander. Und am meisten sind davon Menschen 
aus sozial benachteiligten Gruppen betroffen - Gesundheitschancen 
haben eben auch viel mit Bildungschancen zu tun!
   Alkohol ist ein Gift, das in der Leber "verarbeitet" werden muss. 
Es geht dabei in der Prävention darum, die Belastung unseres Köpers 
in Grenzen zu halten. Und auch wenn Dr. Eckart von Hirschhausen eher 
im Spaß gemeint hat: "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben!", so ist 
die Realität doch ernster als viele meinen. Die Leber kann nämlich 
auch ihre Funktion wegen Überforderung einstellen - und dann sind 
Leberzirrhose oder Lebertransplantation die Folge.
   Wer länger besser leben möchte, der beginnt mit der Prävention 
beim Tabak- und Alkoholkonsum - die Krankenkasse BKK24 unterstützt 
dabei und man hat etwas für seine psychische und körperliche 
Gesundheit getan. Es lohnt sich: Die Küsse schmecken wieder besser 
und der Kater war die längste Zeit ein quälender Begleiter!
Pressekontakt:
"Länger besser leben."-Institut 
an der Universität Bremen
Wissenschaftlicher Leiter Prof. Gerd Glaeske
E-Mail: glaeske(at)uni-bremen.de
Telefon: 0421 218 58558  
www.bkk24.de/lbl-institut
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