(ots) - Am 26.04.2017 erschien auf FAZ.net ein Artikel 
unter dem Titel "Ärzten geht Narkosemittel aus", der sich mit der 
Problematik der Lieferengpässe des Analgetikums Remifentanil befasst.
Die Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und 
Intensivmedizin e.V. (DGAI) und des Berufsverbandes Deutscher 
Anästhesisten e.V. (BDA) haben hierzu folgende Stellungnahme 
abgegeben:
   Als Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin e.V. (DGAI) und des Berufsverbandes Deutscher 
Anästhesisten e.V. (BDA), die gemeinsam die über 23.000 
Anästhesistinnen und Anästhesisten in Deutschland vertreten, teilen 
wir die in dem Artikel angesprochene Sorge über die anhaltenden 
Lieferengpässe des Opioids Remifentanil. Gleichwohl möchten wir 
ausdrücklich betonen, dass sich kein Patient Gedanken darüber machen 
muss, dass er nicht die von ihm benötigte Anästhesie auf qualitativ 
hohem und sicherem Niveau erhält oder dass deswegen notwendige 
Operationen verschoben werden müssen. Der Einsatz von Remifentanil 
ist nicht alternativlos. Der mögliche Einsatz von anderen Präparaten 
bedingt aber einen Systemwechsel bei der Narkoseführung, der u.a. mit
einer verlängerten Aufwach- und Überwachungsphase nach Operationen 
verbunden sein kann.
   Remifentanil kommt im Rahmen einer Allgemeinanästhesie als 
hochpotentes Analgetikum regelmäßig zum Einsatz. Es ist extrem gut 
steuerbar, d.h. der Grad der Schmerzausschaltung (Analgesietiefe) 
kann situationsgerecht und schnell erhöht oder erniedrigt werden. Das
"Einschlafen" und "Aufwachen" der Patienten nach Operationen ist gut 
regelbar. Dieses hat zu einer weiten Verbreitung, speziell in der 
ambulanten Anästhesie, beigetragen. Remifentanil wird aber auch im 
stationären Bereich, insbesondere bei besonders schmerzhaften oder 
langandauenden Eingriffen angewendet. Gleiches gilt zur Unterstützung
der Schmerzausschaltung bei Regionalanästhesien. 
   Daher hoffen wir sehr, dass es den zuständigen Behörden gemeinsam 
mit den Herstellern gelingt, die bestehenden Lieferengpässe von 
Remifentanil schnellstmöglich zu beheben.
   Deutscher Anästhesiecongress 2017 (DAC) 
   In der nächsten Woche findet vom 3.-5. Mai in Nürnberg der 
Deutsche Anästhesiecongress 2017 (DAC) statt. Dort stehen viele 
Experten für vertiefende Gespräche auch zu anderen, die Anästhesie, 
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin betreffende Themen zur 
Verfügung. Mehr Informationen auch unter www.dac2017.de.
Prof. Dr. G. Geldner, Präsident BDA 
Prof. Dr. B. Zwißler, Präsident DGAI
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Götz Geldner
Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin 
und Schmerztherapie
Klinikum Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH
Posilipostr. 4
71640 Ludwigsburg
Tel.: 07141 9966701
Fax: 07141 9966709
goetz.geldner(at)kliniken-lb.de
Prof. Dr. Bernhard Zwißler
Direktor der Klinik für Anästhesiologie
Klinikum Großhadern/Innenstadt, Ludwig-Maximilians-Universität 
Nußbaumstr. 20
80336 München
Tel.: 089 440074550
Fax: 089 70958885
bernhard.zwissler(at)med.uni-muenchen.de
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