(ots) - Entlang der Balkanroute kämpfen tausende 
Flüchtlinge gegen eisige Kälte, Hunger und Krankheiten. Die Situation
ist nicht nur in Griechenland katastrophal, auch in Serbien und 
Ungarn harren Hunderte bei Minusgraden aus. Sie hoffen, in die EU 
einreisen zu dürfen. Aber die Grenzen sind dicht, die Balkanroute 
gilt offiziell als geschlossen. Angesichts der Eiseskälte fordern die
SOS-Kinderdörfer alle Länder entlang der Balkanroute auf, die 
Anstrengungen der Hilfsorganisationen zu unterstützen und für noch 
mehr geschützte und warme Unterkünfte zu sorgen.
   Seit Ungarn seine Grenzkontrollen verschärft hat, sitzen viele 
Flüchtlinge in Serbien fest. Allein in Belgrad leben Hunderte auf der
Straße, darunter viele minderjährige unbegleitete Kinder, sogenannte 
UMFs. "Hinter diesem Kürzel verbergen sich Kinder, die oft 
Schreckliches erlebt haben: die strapaziöse und gefährliche Flucht, 
die Trennung von den Eltern", sagt Vesna Mrakovic-Jokanovic, Leiterin
der SOS-Kinderdörfer in Serbien. "Weil die Lager überfüllt sind, 
hausen viele von ihnen in Lagerhallen, Baracken oder unter freiem 
Himmel", sagt Mrakovic-Jokanovic. "Das Leben dieser Kinder ist in 
Gefahr: Sie hungern, sind anfällig für Krankheiten und jeglicher 
Gewalt schutzlos ausgeliefert." Die Erfahrungen auf der Flucht sowie 
die Einsamkeit seien "extrem belastend", vor allem wenn die Kinder 
ihre Eltern auf der Flucht verloren hätten. "Diese Kinder brauchen 
dringend Hilfe! Wir fordern deshalb alle Beteiligten dazu auf, diese 
Kinder nicht ihrem Schicksal zu überlassen!"
   "Unmenschlich" seien auch die Zustände in den ungarischen 
Flüchtlingslagern und an der Grenze zu Serbien, berichtet Eszter 
Kosa, Nothilfekoordinatorin der SOS-Kinderdörfer in Ungarn. 
Angesichts von Temperaturen, die bis zu minus dreißig Grad erreichen,
seien Kinder, Jugendliche und Familien vom Kältetod bedroht. "Viele 
Kinder haben Erfrierungen, sind ausgehungert und erschöpft, haben 
Fieber¸ Lungenentzündungen oder Durchfall", sagt Kosa. Die SOS-Teams 
versuchen so vielen Familien und Kindern wie möglich zu helfen: "Wir 
versorgen sie mit Decken, Winterkleidung und Schuhen, SOS-Ärzte 
behandeln die Kranken", so Kosa weiter. "Aber egal, wie viel wir auch
tun, insgesamt ist die Hilfe nicht ausreichend. Alle Familien und 
Kinder brauchen sofort geschützte und warme Notunterkünfte!"
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