PresseKat - Bundesagentur für Arbeit versagt bei Vermittlung von Ingenieuren

Bundesagentur für Arbeit versagt bei Vermittlung von Ingenieuren

ID: 14436

(firmenpresse) - Bonn/Düsseldorf - Die Flut in Südasien hat alles weggeschwemmt. Auch die kritische Berichterstattung über die Arbeitsmarktreformen und die Leistungen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Im vergangenen Jahr hat die BA 26,6 Prozent weniger Menschen in neue Arbeitsstellen vermittelt als 2003, so ein Bericht der Nachrichtenagentur ddp http://www.ddp.de. Gegenüber 2001, als die damalige Bundesanstalt für Arbeit noch falsche Zahlen angeben hatte, lag der Rückgang sogar bei 70 Prozent. Politiker wie der FDP-Arbeitsmarktexperte Dirk Niebel verlangen jetzt sogar eine Auflösung der Nürnberger Mammutbehörde. Niebel weist der BA eine gehörige Mitschuld an der schlechten Vermittlung von Arbeitslosen in neue Beschäftigungsverhältnisse zu.

Ein besonders eklatantes Beispiel für das Versagen der BA ist die Situation der deutschen Ingenieure. Laut einem 19-Punkte-Papier des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) http://www.vdi.de gehört dieser Berufsstand "langfristig zu den am intensivsten nachgefragten Akademikern". Insbesondere in der IT- und TK-Branche entwickele sich der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren rasant. In den nächsten zehn Jahren werde das Angebot an Ingenieuren voraussichtlich bei rund 70.000 pro Jahr liegen. Im europäischen Vergleich müsse Deutschland deutlich zulegen, da sonst der Forschungs- und Wirtschaftsstandort gefährdet sei.

In der Praxis läuft die Vermittlung der arbeitslosen Ingenieure über die BA jedoch schlecht, wie Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer IT-Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de, bestätigt: "Wir haben zuverlässige Daten darüber, dass es bei uns zur Zeit rund 12.000 beschäftigungslose Ingenieure gibt, aber wir haben keine Chance, über die Bundesagentur an diese Leute zu kommen." Harvey Nash bekomme ständig Anfragen nach geeignetem Personal. Es sei aber schwierig, diese Leute zu finden. So weiche man sogar bis nach Weissrussland aus. Harvey Nash sei im gesamten östlichen Europa und in Skandinavien unterwegs. Da die BA als Rekrutierungsstelle fast völlig ausfalle, arbeite sein Unternehmen vor allem mit der eigenen Datenbank und schaue sich auf den Recruting-Messen des VDI um, so Nadolski.





Der Bedarf an Ingenieuren sei nach wie vor hoch. Besonders bei hardwarenahen Entwicklungsprojekten in der Automobilbranche, wo es darum geht, die fortschreibende Digitalisierung in den Fahrzeugen abzubilden. "Die Mechanik wird zunehmend durch digitale Schaltungen ersetzt. In diesem Umfeld gibt es ein sehr starkes Wachstum und sehr starke Nachfrage nach Arbeitskräften für die hardwarenahe und objektorientierte Programmierung dieser Bauteile. Das fängt an bei Einspritzanlagen für Dieselfahrzeuge, die elektronisch gesteuert werden. Das hört auf beim Mensch-Maschinen-Interface, wo es darum geht, die Kommunikation zwischen der Rechnerwelt im Fahrzeug und dem Fahrer oder dem Beifahrer effektiv und erfolgreich zu gestalten", berichtet Nadolski von den Projekten seines Unternehmens. In diesem Markt sei das Potential an Know-how-Trägern erschöpft. "Es gibt hier seit mehreren Jahren eine Knappheit an qualifizierten Ingenieuren und an solchen Ingenieuren, die neben ihrer Ingenieurswissenschaft auch über fundierte Informatikkenntnisse verfügen. Wir bedienen den Markt heute entweder mit Maschinenbauingenieuren, die ein Zusatzstudium Informatik absolvierten haben oder aber mit Informatikern, die vor einer Maschine keine Angst haben", sagt Nadolski.

Arbeitslose Ingenieure, die sich bei Harvey Nash melden, durchlaufen zunächst ein Testverfahren, in dem die Unterlagen, also beispielsweise Zeugnisse und Lebenslauf, überprüft werden. Anschliessend werden die Bewerber nach einer positiven Bewertung in die eigene Datenbank aufgenommen. Bei bestimmten Projektanfragen können sie dann berücksichtigt werden. Der VDI sieht gerade bei Ingenieuren über 55 grosse Defizite. Aufgrund ihrer "unverzichtbaren vorhandenen Erfahrung" dürften diese Menschen nicht vom Arbeitsleben ausgeschlossen werden.


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Datum: 14.01.2005 - 10:39 Uhr
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