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   Ein Mainzer Präventionsprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, 
muslimische Jugendliche vom Extremismus fernzuhalten. Die Gründer des
Programms arbeiten als muslimische Gefängnisseelsorger unter anderem 
gegen die Radikalisierung in deutschen Gefängnissen. Spätestens seit 
den Anschlägen von Paris und Brüssel gelten Gefängnisse auch in 
Europa als Brutstätten für Extremisten und islamistische Attentäter. 
Alle sind sich einig: Dagegen muss dringend etwas unternommen werden.
Aber was? Der 60-minütige SWR Dokumentarfilm "Muslimische 
Friedenskämpfer - Mit Prävention gegen den Terror" zeigt am Mittwoch,
11. Januar 2017, um 23:30 Uhr, wer sich dafür einsetzt und welche 
Erfahrungen bisher mit dem Präventionsprogramm gemacht wurden.
   Kritische Auseinandersetzung mit dem Islamismus Die Pädagogin 
Misbah Arshad hat ein Anti-Radikalisierungsprogramm entwickelt, das 
Mainzer Jugendbildungsprogramm "Kompass - Muslimische Jugendbildung".
Unterstützt wird sie dabei von Mustafa Cimsit, 
Religionswissenschaftler und Imam. Das Programm richtet sich an 
muslimische Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren, Mädchen und Jungs 
gemeinsam - ungewöhnlich für eine muslimische Gemeinde. Das Ziel: 
eine kritische Auseinandersetzung mit den Themenkomplexen Islamismus,
Dschihadismus und Salafismus aus theologischer, gesellschaftlicher 
und politischer Perspektive. "Wir müssen jugendliche Muslime gegen 
den Terror sozusagen 'immunisieren'.", fordert Arshad, "Wir müssen 
mehr Präventionsarbeit leisten, wir brauchen mehr Ressourcen. Für uns
als Muslime ist es wichtig, dass wir am Kampf gegen den 
gewaltbereiten Salafismus teilnehmen."
   Pionierarbeit der Gefängnisseelsorger
   Misbah Arshad und Mustafa Cimsit haben neben "Kompass" noch eine 
weitere berufliche Aufgabe, die ihnen sehr am Herzen liegt: Sie sind 
beide Gefängnisseelsorger für muslimische Gefangene in der JVA 
Frankfurt. Cimsit seit 2012 und Arshad seit 2015 im Frankfurter 
Frauengefängnis. Bei ihrer Arbeit geht es nicht nur um klassische 
Seelsorge. Auf dem Spiel steht weit mehr: Beide wollen verhindern, 
dass sich Muslime hinter Gittern den Islamisten anschließen. Ihre 
Arbeit ist nichts anderes als Terrorprävention. Der Film begleitet 
Misbah Arshad und Mustafa Cimsit ein Jahr lang bei ihrer 
Präventionsarbeit mit den muslimischen Jugendlichen in Mainz, 
Wiesbaden und bei ihrer Gefängnisseelsorge in Frankfurt.
   Sendung:
   SWR Dokumentation "Muslimische Friedenskämpfer - Mit Prävention 
gegen den Terror" am Mittwoch, 11. Januar 2017, 23:30 Uhr im SWR 
Fernsehen.
   Pressekontakt: Daniela Kress, Tel. 07221 929 23800, 
Daniela.Kress(at)SWR.de
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