(ots) - Komikerin Enissa Amani, derzeit mit ihrer neuen 
Sendung "nissa" bei ProSieben zu sehen, hat die massive Kritik an 
ihrem ersten eigenen TV-Format "Studio Amani" in diesem Jahr schwer 
getroffen. "Ich hatte durch all die Kritik so große Krisen, dass ich 
häufiger dachte: 'Fuck it, das muss ich nicht mehr haben'", sagt 
Amani im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Zudem hätten die 
Leute einen falschen Eindruck von ihr. "Ich habe 
Migrationshintergrund und bin eine Frau - noch dazu eine, die sich 
gerne schminkt und lange Fingernägel hat. Da geht sofort eine 
Schublade auf, in der ich mich aber sehr ungern sehe. Dass ich in der
Pubertät plötzlich eine große Oberweite bekam, hat mir eher Steine in
den Weg gelegt, weil das den Eindruck einer Tussi noch verstärkt 
hat."
   Dass ihre Show auf dem einstigen Sendeplatz von "TV total" zu 
sehen war, sieht sie rückblickend nicht als hilfreich an. "Ich habe 
mir niemals angemaßt, in die Fußstapfen von Stefan Raab zu treten. 
Das kann ich nicht und das wollte ich auch nicht", erklärt Amani. 
"Dass Raab dann entscheidet, nicht mehr weiterzumachen und die 
Zuschauer daher empfinden, ich sei seine Nachfolgerin, war mein 
großes Pech." Im DWDL.de-Interview rechnet sie zudem mit der 
TV-Branche ab: "Ich bin in Frankfurt aufgewachsen und habe mein 
ganzes Leben lang keinen Rassismus erlebt. Dafür musste ich erst ins 
Fernsehen kommen. Es wird nämlich gerne so getan, als wäre ein 
Migrationshintergrund von Vorteil. Dabei ist er das in aller Regel 
nicht."
   Deutliche Worte findet Amani auch für Kollegen, bei denen sie das 
"Gentlemantum" vermisst: "Gerade von den Comedian-Kollegen habe ich 
in der Zeit von 'Studio Amani' viel Chauvinismus erfahren." Anstelle 
konstruktiver Kritik habe sie von einigen zunächst so etwas wie 
"Möpse und Migrationshintergrund" gehört, "obwohl ich mit einem 
hochgeschlossenen Kleid genau das vermeiden wollte." Dadurch sei sie 
"sehr verunsichert" gewesen, so Amani. Über ein hämisches Posting von
Mario Barth sagt sie bei DWDL.de: "In diesem Moment habe ich einen 
gewissen Stolz empfunden, weil er es - gemessen an seinem 
Fernseherfolg und seinen Ticket-Verkäufen - eigentlich null nötig 
hat, über mich zu sprechen. Das ist in etwa so, als würde sich Lionel
Messi über einen unbedeutenden Spieler aus Wolfsburg aufregen, nur 
weil dem ein Fallrückzieher gelungen ist, den er auch schon mal 
gemacht hat."
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