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   Wie war das früher zu Heiligabend, als eine Apfelsine noch als 
kostbares Geschenk galt? Als sich die Frauen im Dorf zum gemeinsamen 
Binden der Adventskränze trafen und die Krippe aus Wachsfiguren 
bestand, für die die ganze Familie Moos im Wald suchte? Wie sehen die
Erinnerungen an das Weihnachten auf dem Land in den 1940er, 50er und 
60er Jahren aus, lange vor dem heutigen Konsumtrubel? Die 90-minütige
SWR Dokumentation "Weihnachten auf dem Land - Erinnerungen aus dem 
Südwesten" lädt am Donnerstag, 22. Dezember 2016, um 20:15 Uhr ein 
auf eine Zeitreise zu Bräuchen und Traditionen der Vergangenheit.
   Nachbarbesuche im Schwarzwald und "Dingeln" im Rheinland Die 
Autoren Elmar Babst, Holger Wienpahl und Christopher Paul sind durch 
den Südwesten gereist, um dem Weihnachtsfest nachzuspüren, das heute 
fast verschwunden scheint. Dafür haben sie Menschen aus 
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz getroffen, die ihre 
Erinnerungen mit ihnen geteilt haben. Da ist die Bäuerin Agnes Sester
aus Gengenbach im mittleren Schwarzwald, die als Kind zu Heiligabend 
die Almosenpäckchen ihrer Mutter zu den bedürftigen Nachbarn brachte.
Der ehemalige Förster Walter Trefz aus Kniebis im nördlichen 
Schwarzwald erinnert sich daran, wie sich die Nachbarn reihum abends 
besuchten, um Heizkosten und Licht zu sparen. Eine lange Tradition 
hat das "Dingeln" in Ahrweiler. Die Glocken werden dort noch mit der 
Hand geschlagen. Werner Bergmann gehört zu denen, die in Eiseskälte 
auf den Kirchturm geklettert sind, um pünktlich nach dem 
Weihnachtsgottesdienst Weihnachtslieder mit den Glocken anzustimmen. 
Für den Diakon Günter Johannes Barth bei Bingen war die 
Schiffsprozession auf dem Rhein ein Höhepunkt. Jahrelang fuhr er in 
der Figur des historischen Nikolaus auf dem Rhein, um die 
Rheinschiffer zu segnen.
   Das Jesuskind schmilzt in der Krippe dahin Natürlich spielt auch 
die Krippe eine besondere Rolle - Gustl Hertling hat im Westerwald in
Waldbreitbach eine der größten Krippensammlungen des Südwestens 
zusammengestellt. Seit frühester Kindheit ist er vor allem von 
Wurzelholzkrippen fasziniert. Auch Jürgen Hohl aus Weingarten in 
Oberschwaben liebte die Weihnachtskrippe seiner Eltern. Als er jedoch
eines Tages dem armen Jesulein eine wärmende Kerze an die Seite 
stellte, war es um die schönen Wachsfiguren geschehen. Und der 
Kabarettist und Journalist Hubert vom Venn erzählt von typischen, 
skurrilen und besonderen Weihnachtsbräuchen in der Eifel, seiner 
Heimat. Die Erzählungen der Protagonisten und die Bilder von heute 
werden durch Schwarz-Weiß-Aufnahmen und einzigartiges historisches 
Archivmaterial ergänzt.
   Zeitzeugen erinnern sich in "Auf dem Land" Die Sendereihe "Auf dem
Land" bietet Erinnerungsfernsehen aus Baden-Württemberg und 
Rheinland-Pfalz. Lebhaft wird vor Augen geführt, was in der nahen 
Vergangenheit noch die Lebenswelt der Menschen aus der Region 
ausmachte. Wie haben die Menschen früher auf dem Land gelebt? Wie sah
ihr Alltag aus? In einer Mischung von Zeitzeugen-Erzählungen, 
heutigen Landschaftsaufnahmen und historischem Filmmaterial entsteht 
ein bunter Bilderbogen über das Leben früher. Es sind Geschichten aus
einer scheinbar anderen Welt, und doch Erinnerungen, die gar nicht so
lange her sind.
   Sendung:
   "Weihnachten auf dem Land - Erinnerungen aus dem Südwesten", 
Donnerstag, 22. Dezember 2016, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen
   Pressekontakt: Daniela Kress, Tel. 07221 929 23800, 
Daniela.Kress(at)SWR.de
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