(ots) - "Die Hütte brennt in Europa", warnt Hans-Werner Sinn,
einer der einflussreichsten Ökonomen Deutschlands. Er verweist auf 
die Schuldenproblematik, die Migrationsbewegung und den Brexit. Es 
braue sich viel zusammen in Europa, das würde ihn nicht allzu 
optimistisch stimmen. Man hätte klüger sein und die Bedenken 
Großbritanniens ernster nehmen müssen, kritisiert Sinn, denn der 
Austritt Großbritanniens sei in wirtschaftlicher Hinsicht 
gleichbedeutend mit dem Austritt der zwanzig kleinsten EU-Länder. Da 
könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. "Der Brexit ist 
ein Misstrauensvotum gegen die EU, und wir werden vielleicht noch 
andere Misstrauensvoten bekommen."
   Im Gespräch mit Michael Krons spricht der ehemalige Präsident des 
ifo Instituts für Wirtschaftsforschung Hans-Werner Sinn über die 
Fehler, die derzeit in Europa gemacht werden, seinen Aufstieg aus dem
Arbeitermilieu und den Einfluss der Ökonomen auf die Politik.
   An den meisten Politikern missfällt Sinn die Kurzfristigkeit ihres
Denkens. Ihm als Volkswirt würde es hingegen um die "langfristige 
Prosperität" des Volkes gehen. Als positive Beispiele für Politiker, 
die langfristige Visionen verfolgt hätten, nennt Hans-Werner Sinn 
u.a. Willy Brandt und die Ostpolitik sowie Gerhard Schröder und die 
"Agenda 2010".
   Der renommierte und streitbare Ökonom Hans-Werner Sinn hat sich 
immer wieder in die wirtschafts- und sozialpolitischen Debatten 
eingemischt. Sinn ist Professor für Volkswirtschaft an der 
Ludwig-Maximilian-Universität in München. In seinem aktuellen Buch 
"Der schwarze Juni" denkt er vor dem Hintergrund von Brexit, 
Flüchtlingsbewegung und Euro-Krise darüber nach, wie Europa 
stabilisiert werden könnte.
   http://ots.de/oJOMJ
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Pressestelle
Telefon: 0228 / 9584 192
Fax: 0228 / 9584 198
presse(at)phoenix.de
presse.phoenix.de
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell