(ots) - Anzahl und Volumen des offerierten 
Eigenkapitals an der Börse bleibt auch im dritten Quartal verhalten /
Fremdkapital ist weiterhin eine gefragte Finanzierungsform 
   Im dritten Quartal 2016 wagten sechs Unternehmen den Schritt an 
den Kapitalmarkt, wobei voraussichtlich nur eine der sechs 
Transaktionen Kapital einspielen wird und zwar die va-Q-tec AG, ein 
Anbieter von Produkten und Lösungen im Bereich der thermischen 
Isolation. Bei den anderen fünf Börsenneulingen handelt es sich um 
Unternehmen, die ihre Aktien am regulierten Markt zulassen, ohne neue
Aktien öffentlich anzubieten. Darunter zum Beispiel auch der Spin-off
der E.ON Kraftwerkssparte Uniper SE, deren Aktien den Alt-Aktionären 
der E.ON SE ins Depot gebucht wurden. Zudem hat die Berliner 
Internetschmiede Rocket Internet SE im dritten Quartal einen Wechsel 
vom Entry Standard in den regulären Markt (Prime Standard) 
vorgenommen. So niedrig war die IPO-Aktivität in Deutschland seit dem
ersten Quartal 2014 nicht mehr. Damals war im ersten Quartal keine 
einzige Transaktion durchgeführt worden. 
   "Zwar hat die Volatilität an den Märkten innerhalb des vergangenen
Quartals abgenommen, die Unsicherheiten durch global-politische 
Unwägbarkeiten sowie die Währungspolitik der FED und der EZB sind 
aber weiterhin spürbar", so Christoph Gruss, Kapitalmarktexperte bei 
PwC und Partner im Bereich Capital Markets & Accounting Advisory 
Services. 
   "Aufgrund des anhaltend niedrigen Zinsumfelds und dem daraus 
resultierenden Mangel an alternativen Anlageformen sowie der 
anhaltenden Reorganisation von Geschäftsbereichen deutet vieles auf 
eine zunehmende IPO-Aktivität im letzten Quartal des Jahres 2016 
hin", sagt Gruss. 
   Darunter wird auch die Abspaltung der "grünen" Sparte des 
Energiekonzerns RWE, Innogy, sein. Innogy bietet bis zum 6. Oktober 
bis knapp über 100 Millionen Aktien ohne Mehrzuteilungsoption in 
einer Spanne von 32 bis 36 Euro an. Bei Hinzurechnung der 
Aufstockungsoption könnte dieser IPO mit einem Volumen von insgesamt 
bis zu vier Milliarden Euro einer der größten Börsengange in 
Deutschland seit langem werden. 
   "Wegen der bleibenden Unsicherheiten, etwa zur 
Konjunkturentwicklung nach dem Brexit-Votum oder weiterer 
Zentralbankinterventionen rechnen wir auch für das zweite Halbjahr 
mit maximal fünf Börsengängen, ", erklärt Gruss.
   Aftermarket Performance 
   Die Aftermarket Performance der Unternehmen, die in diesem Quartal
den Sprung an die Börse geschafft haben, war zum Ende des ersten 
Handelstags mehrheitlich sehr gut zum Quartalsende drehte sie bei der
Mehrzahl der Emittenten jedoch ins Negative. Grund dafür können 
Gewinnmitnahmen, aber auch das allgemeine Marktumfeld am Ende des 
Quartals sein. Am volatilsten stellte sich die Aktie der A.H.T. 
Syngas Technology N.V., einem Versorgerunternehmen, dar, die am Ende 
des ersten Handelstags um 16 Prozent über dem Emissionspreis lag. Am 
Ende des Quartals lag die Aktie jedoch 37 Prozent unter dem 
Eröffnungspreis. Einzig die Ciech S.A., einem Chemieunternehmen, 
gelang eine positive Wertentwicklung zum Ende des ersten Handelstags 
als auch zum Ende des Quartals. Lag der Preis am Ende des ersten 
Tages noch bei einem Prozent über dem Ausgabepreis konnte sich der 
Wert der Aktie zum Ende des Quartals um vier Prozent steigern.
   Kapitalerhöhungen 
   Die Aktivität im Bereich der Kapitalerhöhungen hat sich im 
aktuellen Quartal im Vergleich zum Vorquartal hinsichtlich des 
Volumens deutlich verbessert. Insgesamt wurden 1.116 Millionen Euro 
an sogenannten Secondary Offerings eingenommen. Damit konnte ein 
Zuwachs in Höhe von 173 Prozent zum Vorquartal erzielt werden. Das 
Volumen entfiel auf 19 Kapitalerhöhungen. Im Vorquartal hatten 23 
Transaktionen nicht mehr als 409 Millionen Euro eingespielt. Im 
dritten Quartal des Vorjahres waren noch 2,8 Milliarden Euro erlöst 
worden. Auch hier scheint der Markt weiterhin durch die hohe 
Volatilität und Unsicherheit gehemmt. 
   Der Erlös entfiel - wie im Vorquartal - im Wesentlichen auf drei 
Kapitalerhöhungen: Die KION GROUP AG stellt mit 459 Millionen Euro 
die höchste Kapitalerhöhung der letzten zwölf Monate dar, wobei die 
ADO Properties S.A. erneut - nach einer Kapitalerhöhung im April 
diesen Jahres - im September fast 200 Millionen Euro erlöste. Die 
Stabilus S.A. beschaffte sich neues Eigenkapital in Höhe von 159 
Millionen Euro. Die weiteren Kapitalerhöhungen wiesen Volumina von 
weniger als 40 Millionen Euro auf. Wie im vergangenen Quartal sind 
die meisten Kapitalerhöhungen von Unternehmen aus dem Bereich der 
Finanzdienstleistungen durchgeführt worden, wobei das höhere Volumen 
von Industrieunternehmen eingespielt worden ist.
   Volumen bei Fremdkapitalemissionen weiterhin auf hohem Niveau 
   Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik bleibt Fremdkapital 
weiterhin ein beliebtes Vehikel der Finanzierung. Der vorläufige 
Höchststand von 323 Milliarden Euro des zweiten Quartals 2106 konnte 
zwar dieses Quartal nicht übertroffen werden, jedoch bleibt das 
Volumen mit 213 Milliarden Euro auf hohem Niveau. Bei den Anleihen 
mit einer mittelfristigen Laufzeit bleibt das Volumen mit 34 
Milliarden Euro auf einem soliden Niveau, jedoch kann die Marke von 
71 Milliarden Euro des Vorquartals nicht übertroffen beziehungsweise 
gehalten werden. Der durchschnittliche Zinskupon fiel von 3,07 auf 
2,87 Prozent (im Median von 2,63 auf 2,52 Prozent). 
   Gruss: "Für die Unternehmen ist es weiter vorteilhaft, das 
günstige Zinsumfeld auszunutzen und teureres Fremdkapital abzulösen."
Mit der Henkel AG & Co. KGaA gab es im September zum ersten Mal eine 
Unternehmensanleihe in Deutschland, die eine negative effektive 
Rendite aufweist. Dabei handelt es sich um einen Zero-Bond mit 
zweijähriger Laufzeit. "Nachdem die Zinswende nach den Entscheidungen
der FED und EZB weiterhin ausbleibt und bei Unternehmen in 
Deutschland eine Tendenz zu Fremdkapitalfinanzierung zu beobachten 
ist, bleibt abzuwarten, ob sich hieraus ein Trend entwickelt und dies
in Zukunft als Einfluss geldpolitischer Entwicklungen gesehen werden 
kann.", sagt der PwC-Experte. 
   Der Volatilitätsindex VDAX NEW stagnierte über die Laufzeit des 
dritten Quartals und nahm Ende September einen Wert von unter 20 
Prozentpunkten ein und erreichte damit ein Zwölf-Monats-Tief.
   PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen 
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 208.000 
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, 
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen 
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die 
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder 
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