PresseKat - Marietta und ihr Haus aus Hanf

Marietta und ihr Haus aus Hanf

ID: 1394841

Projekt "Design trifft Funktion" inspiriert und spornt an

(PresseBox) - Eigentlich wollte die Masterstudentin Marietta Scheider nur scheinfrei werden. Aus einer schnellen Idee, die sie am Schreibtisch ihres WG-Zimmers ausklügelte, wurde letztlich ein professioneller Auftritt auf der Messe Farbe, Ausbau & Fassade 2016 in München. Nun könnte ihr Projekt ?Hanfsteckhaus? noch größer werden.
?Ich war im ersten Moment etwas skeptisch?, erinnert sich Marietta Scheider (26). Innerhalb einer Woche sollte sie zum Thema Hanf eine architektonische Idee ausarbeiten. Dieser sogenannte Stegreif wird oft genutzt, um scheinfrei und somit für den Abschluss eines Studiums zugelassen zu werden. ?Nachdem ich mich jedoch in die Materie eingearbeitet hatte und verstand, wofür man Hanf alles nutzen kann, habe ich schnell eigene Ideen entwickelt.? Die Aufgabe, ein Hanfhaus zu entwerfen, war nicht vorgegeben, dennoch hatte die leitende Professorin Kerstin Schultz bereits eine Anregung gegeben: ?Wir haben allen Architekturstudierenden angeboten, sich dem Thema Hanfsteckhaus zu nähern, um zum Beispiel ein Ein-Raum-Haus als Wohnraum für Studenten oder Flüchtlinge zu entwickeln.?
Mariettas Idee ? ein Haus, das überall und unkompliziert aufgebaut werden kann ? überzeugte die Professoren. So sehr, dass sie eingeladen wird, ihr System auf der Messe in München vorzustellen. ?Nach der positiven Rückmeldung habe ich angefangen, an dem Hanfhäuschen zu feilen und das Stecksystem auszuarbeiten?, sagt Marietta Scheider. So musste sie als Masterabsolventin der Innenarchitektur sich plötzlich über Fassadenaufbau, Dach und Wände Gedanken machen.
?Uns ist es wichtig, dass auch Innenarchitekten sich mit den Themen der Architekten auseinandersetzen. Deshalb gibt es hier an der Hochschule das Y-Modell: Innenarchitekten und Architekten werden die ersten drei Semester gemeinsam unterrichtet, bevor sie sich spezialisieren?, sagt Professorin Schultz. ?Auch danach bekommen die Innenarchitekten Vorlesungen zu Themen wie Fassade und Dämmung.?




Schultz arbeitet regelmäßig mit dem Baustoffhersteller Caparol zusammen. ?Wir gehen oft auf Praxisworkshops zum Thema Farbe, Putze oder auch Hanf. Dadurch kommen wir nicht nur in Kontakt mit den verschiedenen Materialien, sondern auch mit den Menschen, die uns das Know-how vermitteln und uns solche Messeauftritte ermöglichen.? Die Professorin unterstützte ihre Studentin bei der Realisierung des Projekts. ?Wir haben den Stuckateur-Meisterschülern der Johann-Jakob-Widmannschule in Heilbronn Mariettas Idee vorgestellt und nach Verbesserungsvorschlägen gefragt. Gemeinsam haben sie dann das Projekt ausgetüftelt, bis sie mit einem fertigen Bauplan dastanden. Das ist der Wert dieser Kooperation: Dass Handwerk und Hochschule von Beginn an zusammenarbeiten und voneinander lernen.?
Auch Marietta Scheider war vom Gemeinschaftsprojekt positiv überrascht: ?Bei so einer Zusammenarbeit von Architekt und Handwerk muss man auch sehr kompromissbereit sein. Die Jungs haben sich zum Beispiel auf mein Stecksystem eingelassen. Am Anfang war es noch einteilig, als wir gemerkt haben, dass es Schwierigkeiten gibt, war mein Vorschlag, es zweiteilig zu machen, was dann auch besser funktionierte.? Sie selbst sei Kompromisse bei der Dachverbindung eingegangen. ?Am Ende saßen wir gemütlich in unserem Hanfhäuschen und waren stolz auf das Ergebnis. Und die Resonanz auf der Messe war natürlich Balsam für die Seele?, sagt sie und schwärmt von den vielen Besuchern, die das Haus unbedingt anfassen wollten. ?Ein Besucher sagte: ,Wir bauen doch keinen Pool in unseren Garten, sondern ein kleines Hanfhaus?.?
Nicht nur die positive Resonanz der Messebesucher begeistert sie noch heute. ?Ich stand auf der Messe viel in Kontakt mit Stuckateuren und Fachbesuchern, die dann über Putze oder andere Themen geredet haben, mit denen ich als Innenarchitektin in der Bandbreite noch nicht zu tun hatte. Ich habe dadurch enorm viel Neues gelernt.? Auch Caparol-Geschäftsführer Guido Kuphal ist beeindruckt vom ?Hanfhaus?. Das Projekt biete Potenzial, anspruchsvolles Design und Funktion zu kombinieren. Hier gibt es Kreativität, die Caparol gerne fördert: ?Die Fassade verändert sich, und die Anforderungen werden vielseitiger. Um dies auch in der Wärmedämmung gestalterisch und funktionell zu berücksichtigen, haben wir das Projekt ?Design trifft Funktion? gerne unterstützt.?
Hinzu komme die Chance, das Bauen der Zukunft mit zu gestalten und die Themen Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. ?Als nachwachsenden Rohstoff für die Dämmung sehen wir Hanf unter ökologischen Gesichtspunkten als  richtungsweisende Lösung?, so Kuphal. Die Dämmplatte besteht aus natürlichen Rohstoffen, die während ihres Wachstums erhebliche Mengen Kohlendioxid binden und gut recyclebar sind. Produkteigenschaften wie hohe Diffusionsoffenheit oder verbesserter Schall- und Hitzeschutz gehören ebenfalls zu den Vorzügen dieser Wärmedämmung. Die guten Dämmeigenschaften des Materials und seine hervorragende Ökobilanz beeindrucken: Hanf speichert mehr Kohlendioxid als fu?r Anbau, Ernte, Verarbeitung und Transport in die Atmosphäre gelangt.
Die Messe ist mittlerweile vorbei, das Hanfhäuschen abgebaut und sicher verstaut, doch das Projekt lebt fort. ?Bisher wurden die Capatect-Platten ja nur als Dämmung benutzt, wir haben diese erstmals als eigenständig stehende Wand genutzt. Das hat viele Besucher verwundert, aber auch begeistert. Für temporäre Bauten könnte das eine Option sein?, sagt Marietta Scheider, die nach wie vor in Kontakt mit den Stuckateuren der Widmannschule steht, welche auf einer Baugartenschau das Hanfhäuschen erneut aufbauen wollen.
?Das Produkt Hanfplatte wird permanent weiterentwickelt, aber bis es alle nötigen Eigenschaften für temporäre Bauten erfüllt, muss noch viel untersucht werden. Ein richtiges Forschungsprojekt?, sagt Kerstin Schultz. Auch für Marietta Scheider steht fest: Sie möchte sich in Zukunft weiter mit dem Hanfhäuschen beschäftigen und es in ausgereifter Form vielleicht 2019 auf der Messe Farbe, Ausbau und Fassade in Köln präsentieren.
Das Projekt ?Design und Funktion?
Im Hinblick auf die Energieeffizienz von Gebäuden kommt der Fassade eine besondere Bedeutung zu. Dabei gilt es, innovative Lösungen zu finden, die auch gestalterisch einen Beitrag zur Baukultur unserer Städte liefern. In dem Projekt ?Design trifft Funktion? wurden innovative Ansätze von Hochschulen und Meisterschulen gemeinsam erarbeitet. Die beiden Initiatoren des Projektes, die Firma Caparol sowie der Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF), stellten die Ergebnisse auf der Messe in München vor.
Die Zusammenarbeit mit Architekten und Handwerkern ist Caparol seit jeher wichtig. Deshalb unterstützt das Unternehmen die Arbeiten der Hoch- und Meisterschulen fachlich wie auch finanziell. Entscheidend waren die guten Kontakte zu den Schulen, als auch das vorhandene Potenzial, Design und Funktion an einer Fassade zu realisieren, so Geschäftsführer Guido Kuphal. Auch der BAF-Vorsitzender Rainer König sieht einen Gewinn für beide Seiten. Studierende können sich mit der Baupraxis vertraut machen und Meisterschüler lernen ihre Erfahrungen im Dialog mit den Studierenden einzubringen.
Das Hanfsteckhaus
Das Hanfhaus besteht aus einem zweiteiligen Stecksystem, das die 40 Zentimeter dicken Platten miteinander verbindet. Für die Planung und Entwicklung benötigte Marietta Scheider rund einen Monat. Bei der anschließenden Umsetzung wurde sie von den Stuckateuren der Bundesfachschule in Heilbronn unterstützt.
Marietta Scheider
Marietta Scheider schloss in Mainz ihren Bachelor in Innenarchitektur ab, bevor sie an der Hochschule Darmstadt ihr Masterstudium begann, welches sie mittlerweile beendete. Während ihres Projekts wurde sie nicht nur von ihren Professoren, sondern auch von Caparol unterstützt. Auch durch die enge Zusammenarbeit mit den Stuckateuren konnte Marietta Scheider ihr Projekt Hanfhaus tatsächlich realisieren.
Kerstin Schultz
Prof. Dipl.-Ing. Dr. Kerstin Schultz hält seit 2008 die Stiftungsprofessur von Caparol und Knauf an der Hochschule Darmstadt mit Schwerpunkt Ausbausysteme, Leichttrockenbau Farbe und Fassade. Sie unterrichtet die Studiengänge Innenarchitektur und Architektur. Von ihr erschienen verschiedene Bücher, derzeit schreibt sie mit dem Farbdesignstudio von Caparol ein weiteres Buch zum Thema Farbe.

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Datum: 31.08.2016 - 13:53 Uhr
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