(ots) - 
   Dem Deutschen Tierschutzbüro liegen aktuelle Bildaufnahmen aus dem
sogenannten Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle vor. Auf sechs 
Etagen werden ca. 500 Sauen gehalten, die jedes Jahr Tausende von 
Ferkeln auf die Welt bringen. Transportiert werden Tiere in die 
einzelnen Etagen mit Fahrstühlen, Auslauf gibt es nicht. Das 
Schweinehochhaus wurde 1970 erbaut und galt als DDR-Prestigeobjekt, 
es ist einzigartig in ganz Europa.
   Bereits 2015 deckten Recherchen des Deutschen Tierschutzbüros 
massive Missstände im Schweinehochhaus auf, so liegt etwa kein 
Brandschutzkonzept vor. Da der Gebrauch des Fahrstuhls bei einem 
Brand nicht möglich ist, würden im Ernstfall vermutlich alle Schweine
verbrennen. Zudem waren die Kastenstände viel zu klein. Es folgte 
eine Strafanzeige, die allerdings am 01.04.2016 von der 
Staatsanwaltschaft Dessau u.a. mit der Begründung eingestellt worden 
ist, dass die Kastenstände angepasst worden seien.
   Aktuelle Aufnahmen zeigen allerdings etwas völlig anderes. "Die 
Kastenstände sind immer noch viel zu klein, teilweise steht den Sauen
25 % weniger Platz zur Verfügung als ihnen gesetzlich zusteht", so 
Jan Peifer vom Deutschen Tierschutzbüro, der selbst schon im 
Schweinehochhaus war. Besonders pikant: es liegen dem Tierschutzbüro 
Aufnahmen vor, die wenige Tage vor der letzten amtlichen Kontrolle im
Mai und auch wenige Tage danach entstanden sind. Zudem zeigen interne
Dokumente, dass sich das zuständige Veterinäramt Köthen bei seinen 
Kontrollen im Schweinehochhaus i.d.R. im Vorfeld beim Betreiber 
anmeldete, teilweise 4 Tage vorher. Jan Peifer hat dafür kein 
Verständnis. "Wenn man sich tagelang vorher anmeldet, dann kann man 
sich die Kontrolle auch gleich sparen. Hier versagt das Veterinäramt 
Köthen völlig."
   Das Deutsche Tierschutzbüro hat heute erneut Strafanzeige gegen 
den Betreiber des Schweinehochhauses erstattet. "Die hygienischen 
Zustände sind eine Katastrophe, die Schweine müssen buchstäblich in 
ihrem eigenen Kot leben, es kommt offenbar zu einem Einsatz von 
Medikamenten wie Antibiotika, zudem sind die Kastenstände immer noch 
viel zu klein, hier wird massiv gegen gesetzliche Vorgaben 
verstoßen", so fasst Jan Peifer die Vorwürfe zusammen.
   Die Tierschützer fordern endlich die Schließung des 
Schweinehochhauses und generell die Abschaffung der Kastenstände. 
"Aus reiner Profitgier werden Sauen in so genannten Kastenständen 
gehalten, das ist nichts anderes als ein Käfig, in dem sich die Tiere
noch nicht einmal umdrehen können", so Jan Peifer, Gründer vom 
Deutschen Tierschutzbüro, abschließend.
Pressetermin
Wann: MORGEN, 26. August 2016 um 12:30 Uhr
Wo:   Direkt vor dem Schweinehochhaus, Bundesstraße K2073 in 06388
      Maasdorf (bei Halle)
Ansprechpartner vor Ort: Jan Peifer, Gründer Deutsches 
Tierschutzbüro, Tel.: 0171-4841004
Tierschutz-Aktivisten sperren den "Tatort" (das Schweinehochhaus) mit
Polizeiband symbolisch ab. Ermittler in weißen Schutzanzügen sichern 
die Beweise: einen zu kleinen Kastenstand, Blutspuren und tote Tiere 
auf dem Boden.
   Am heutigen Donnerstag (25.08.2016) berichtet die ARD in der 
Sendung Kontraste ab 21.45 Uhr über die neusten Recherchen des 
Deutschen Tierschutzbüros. Zeitgleich geht die neue Kampagnen-Seite 
online: www.tierschutzbuero.de/schweinehochhaus-schliessen
Pressekontakt:
Jan Peifer, Gründer Deutsches Tierschutzbüro 
Tel.: 0171-4841004 (Jan.Peifer(at)tierschutzbuero.de)
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