(ots) - In den vergangenen fünf Jahren hat die Polizei
nach Recherchen des MDR-Nachrichtenmagazins "Exakt" 264 Einsätze im
Altmarkdorf Insel absolviert. Dabei sind rund 42.000 Einsatzstunden
angefallen, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord
"Exakt" sagte. Nötig wurde das außergewöhnlich hohe Polizeiaufkommen
durch den Zuzug von zwei ehemaligen Sicherungsverwahrten. Monatelang
demonstrierten daraufhin Anwohner gegen die beiden Männer, teilweise
unter Beteiligung von Rechtsextremen sowie NPD-Funktionären.
Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) hat die hohe Polizeipräsenz
im Gespräch mit "Exakt" erklärt. Es sei darum gegangen, eine
Eskalation zu verhindern, sagte Stahlknecht. Man habe etwas
gesichert, was der Rechtsstaat vorgibt. "Nämlich, dass jemand, der
strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, der seine Strafe
abgesessen hat und resozialisiert ist, wieder ein normales Mitglied
unserer Gesellschaft ist." Man habe mit den Einsätzen die Demokratie
geschützt.
Dafür sind laut Polizei zwischen August 2011 und September 2014
permanent Einsatzkräfte in Insel präsent gewesen. Außerdem war für
mehrere Monate eine mobile Wache vor dem Wohnhaus der
Ex-Sicherungsverwahrten platziert worden. Die Polizei richtete auch
eine Videoüberwachung ein, um das Haus vor möglichen Übergriffen zu
schützen.
Im August 2011 waren zwei aus der Sicherungsverwahrung entlassene
Vergewaltiger in das Dorf gezogen. Daraufhin demonstrierten Anwohner
monatelang, um einen Wegzug der Männer durchzusetzen. Immer wieder
beteiligten sich auch Rechtsextreme und NPD-Funktionäre an den
Demonstrationen. Die beiden Männer leben heute nach wie vor in Insel,
sie haben laut Behörden nicht ein einziges Mal gegen ihre Auflagen
verstoßen.
Mehr dazu im MDR-Magazin "Exakt" am 10.08.2016 ab; 20.15 Uhr im
MDR FERNSEHEN und unter www.mdr.de/exakt.
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