(ots) - Martin Brüning, Leiter Unternehmenskommunikation
der Rewe Group, hat mit dem prmagazin darüber gesprochen, warum es
gut ist, wenn Manager auch mal emotional werden, warum die Rewe Group
für ihre Nachhaltigkeitskommunikation mitunter Prügel bezieht - und
was er von Auseinandersetzungen mit NGOs hält.
In dem Gespräch ging es unter anderem um die Ministererlaubnis für
die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka. Bei der Anhörung
im Bundeswirtschaftsministerium Ende 2015 wurde es laut
Medienberichten zwischen Rewe-Chef Alain Caparros und
Kaiser's-Tengelmann-Inhaber Karl-Erivan Haub mitunter persönlich. Auf
die Frage, ob es hilfreich sei, wenn ein CEO emotional werde, sagte
Brüning: "Ich kann Ihnen sagen, was nicht hilft: wenn wir nur noch
Robotermanager haben. Es hilft der Glaubwürdigkeit von Unternehmen,
wenn Leute auch mal ihre Emotionen zeigen und sagen, was sie denken.
Es hilft nicht, wenn wir nur noch Leute haben, die nur in Stanzen und
Phrasen reden." Alain Caparros sei ein interessanter und guter Chef,
"weil er Mut zur Meinung, Mut zur Emotion, Mut zum Klartext hat".
In den mehr als sieben Jahren, in denen er die Gesamtverantwortung
für die Kommunikation der Rewe Group trägt, hat Brüning unter anderem
das Thema Nachhaltigkeit offensiv kommuniziert. Damit mache man sich
auch angreifbar, räumte er ein: "Wir haben Situationen erlebt, in
denen wir regelrecht verprügelt worden sind." Das Unfairste sei der
"Markencheck" des WDR von Januar 2013 gewesen. Reporter der Sendung
hatten kritisiert, dass Rewe entgegen eigener Bekundungen die
Situation der Landarbeiter des konzerneigenen Nachhaltigkeitslabels
"ProPlanet" in Spanien nicht verbessert hätte. Laut Brüning hatten
die in der Sendung gezeigten Arbeiter jedoch "nichts mit unserer
Anbausituation und unseren Vertragspartnern dort zu tun". "Die
zynische Pointe daran ist, dass es diesen Bericht nie gegeben hätte,
wenn wir uns - wie alle anderen - nicht um das Thema in Südspanien
kümmern würden", sagte Brüning im Interview dazu. Dennoch sei es
wichtig, das Thema Nachhaltigkeit zu kommunizieren. "Das Thema hat
uns nicht unbedingt Milliarden in die Kasse gespült. Aber es hat
erheblich zu einem positiven Imagewandel und zur Reputation von Rewe
beigetragen. Wichtig ist, dass es glaubwürdig kommuniziert wird. Und
dass man auch in der Medienkommunikation bereit ist zu sagen: Wir
sind nicht perfekt, wir machen auch Sachen falsch. Aber wir haben uns
auf den Weg gemacht."
Zu Kontroversen mit NGOs sagte Brüning: "Wir als Unternehmen
müssen uns damit auseinandersetzen - sofern es einen inhaltlichen
Ansatzpunkt gibt." Er müsse aber nicht über jedes Stöckchen springen,
dass ihm hingehalten werde. "Wenn man sich mit den Leuten von
Greenpeace trifft, dann sitzen da Fachleute, Chemiker, Biologen, mit
denen man über die Sache diskutieren kann. Wenn man sich mit
foodwatch trifft, sitzt man Campaignern gegenüber. foodwatch hat
nicht die Sachkompetenz, die NABU, Greenpeace oder der BUND haben.
Darum verstehe ich nicht, worüber ich mit denen diskutieren soll."
Das gesamte Interview finden Sie in der Juni-Ausgabe des
prmagazins: http://www.prmagazin.de/aktuell/meldungen/details/wir-sin
d-nicht-perfekt.html
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