(ots) - Der sechsjährige Prozessmarathon gegen den
BILD-Journalisten Wolf-Ulrich Schüler wegen des Vorwurfs der
Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches des Schauspielers
Ottfried Fischer ist endgültig beendet. Am Donnerstag, 2. Juni 2016,
stellte das Landgericht München das letzte Verfahren gegen
Schüler gegen Zahlung von 3500 Euro ein. 2012 und 2013 hatte es
bereits Freisprüche des Journalisten gegeben. 2014 war der
BILD-Reporter vom Vorwurf, Ottfried Fischer genötigt zu
haben, rechtskräftig freigesprochen worden.Â
Der Vorsitzende Richter heute in der Verhandlung: "Herr Schüler
hat sich das Video angeguckt, das hätte ich auch gemacht." Als
Journalist habe er "schließlich wissen müssen, was drauf ist." Der
Vorsitzende weiter:Â "Die kniffligen Rechtsfragen, die dieser Fall
aufwirft, bleiben ungeklärt."
Claas-Hendrik Soehring, Leiter Medienrecht bei Axel Springer,
sagte: "Die Staatsanwaltschaft München hat über sechs Jahre hinweg
auf absurde Weise versucht, einen Journalisten zu kriminaliseren, der
nichts anderes getan hat, als gründlich zu recherchieren. Von den
Vorwürfen aus 2010 ist nichts übrig geblieben."
BILD bleibt der Auffassung, dass es für
Journalisten weiterhin möglich sein muss, Material zu sichten, ohne
sich einer Strafverfolgung auszusetzen.
Auch ein Verfahren beim Bundesverfassungsgericht wegen der aus
Sicht von BILD widerrechtlichen Hausdurchsuchung und
Handybeschlagnahmung bei Wolf-Ulrich Schüler ist weiter anhängig.
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