(ots) - "Ich wurde schon als Kind in der Schule
schikaniert" / "Man muss auch über Leichen gehen können" / "Ich hatte
nie Geld, und plötzlich war ich reich" / Star-Designer meidet Partys:
"Ich fühle mich einfach nicht sehr wohl mit anderen"
Der US-Designer Rick Owens ist schockiert über die Umgangsformen
in sozialen Netzwerken. "Das Internet ist für mich eine der größten
Enttäuschungen überhaupt - was dort so kommentiert wird, ist eine
Orgie der Feindseligkeit", sagte Owens im Interview mit Lufthansa
Exclusive (Juni-Ausgabe) in seinem Haus im Zentrum von Paris. Doch im
Laufe seiner Karriere habe er sich ein dickes Fell zugelegt: "Ich
wurde schon als Kind in der Schule reichlich schikaniert, danach
konnte es nur noch besser werden. Von daher überrascht es mich nie,
wenn Menschen unfreundlich sind. Außerdem kann ich mir ja aussuchen,
wem ich meine Aufmerksamkeit schenke."
Owens Mode steht für weite Schnitte, wilde, kunstvolle
Drapierungen, Farbfokus auf Schwarz. Durch seine Kollektionen, seine
Vita und sein Aussehen hat sich der in Porterville, Kalifornien,
geborene Designer mittlerweile selbst zur Kunstfigur stilisiert. Ein
Designer müsse extrem sein, findet er selbst. "Keiner hört auf dich,
wenn du still und bescheiden deinen Job machst. Du musst wild sein.
Ein Kollege sagte mal: Brennt man nicht für die Sache, wird es
nichts. Man muss genau das machen, was man will, und dafür muss man
auch über Leichen gehen können."
Ob es ihm großen Spaß mache, reich zu sein? "Absolut. Wem nicht?
Ich weiß nur nicht, ob ich je über Geld nachgedacht habe", erzählte
der 53-jährige "Lord of Darkness". "Es ist lustig: Ich hatte nie
Geld, und plötzlich war ich reich. Es gab nichts dazwischen.
Wahrscheinlich gebe ich bis heute nicht so viel aus, wie ich
eigentlich könnte."
Partys meidet der Star-Designer: "Ich bin Einzelkind und war immer
Einzelgänger. Ich fühle mich einfach nicht sehr wohl mit anderen",
gestand Owens gegenüber Lufthansa Exclusive. "Vielleicht ist es
Unsicherheit, vielleicht denke ich zu viel darüber nach, wie ich auf
andere wirke." Themen wie Botox oder Lifting lehnt er nicht
prinzipiell ab. "Ich kann gut nachvollziehen, wie schmerzhaft es sein
muss, wenn man gewöhnt ist, durch sein Aussehen viel Aufmerksamkeit
zu erhalten, und das dann irgendwann aufhört. Ich würde niemanden je
dafür verurteilen, diese Entwicklung kontrollieren zu wollen. Wer bin
ich, das zu missbilligen? Ich mache viel Fitness, bin süchtig
danach."
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