Der Werdegang eines Hidden Champion aus dem deutschen Südwesten.
(firmenpresse) - Tampondruck? Für den Durchschnittsbürger weitgehend unbekannt. Für die kunststoffverarbeitende Industrie jedoch zur Bedruckung vieler Produkte nicht mehr weg zu denken. Dabei stehen die Entwicklung des Tampondruck-Verfahrens und die der TAMPOPRINT AG in enger Verbindung. Denn ohne den Erfindungsgeist des heute 88 jährigen Firmengründers, wären weder Tampondruck noch TAMPOPRINT was sie heu-te sind.
Die Erfolgsgeschichte beginnt 1956 mit DM 500,- Startkapital. Wilfried Philipp, 1928 im Ost-Sudetenland (heutige Tschechische Republik) geboren, graviert in Stuttgart von Hand vor-wiegend Druckplatten für den präzisen Reliefdruck. Das Unternehmen wächst schnell. Mit 15 Mitarbeitern zieht die „Wilfried Philipp Industriegravuren“ 1961 in größere Räumlichkeiten nach Stuttgart-Zuffenhausen. Dort macht Wilfried Philipp zwei wegweisende Erfindungen. Die weltweit erste handbetriebene Tampondruckmaschine und eine automatische Gravur-Vorrichtung zur Herstellung von Prägestöcken für Münzen und Medaillen. Mit ihrem Einsatz werden erste Automatisierungen und der Wandel von der Manufaktur zum Industrie-Gravurbetrieb eingeleitet. Schnell setzt der Betrieb Maßstäbe. Denn: Seine Qualität, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit sind einzigartig am Markt.
Nach langem Tüfteln erfindet und patentiert Wilfried Philipp 1968 den Drucktampon aus Sili-konkautschuk. Er ersetzt den bis dahin gebräuchlichen Gelatinetampon. Mit ihm können Lö-semittelfarben beim Druck verwendet werden, die das Drucken in viel höherer Geschwindig-keit zulassen. Auf der „K-71“ – der Leitmesse für die Kunststoffindustrie in Düsseldorf – folgt 1971 die Vorstellung der ersten elektromechanisch angetriebenen Tampondruckmaschine. Dies markiert den Beginn der industriellen Anwendung des Tampondrucks. Begeisterte Kun-den tätigen noch auf der Messe erste Bestellungen und ebnen damit den Weg zum Maschi-nenbauer TAMPOPRINT.
TAMPOPRINT – ein Synonym des Druckverfahrens
Die Vorteile des Tampondrucks liegen auf der Hand: Kleine Maschinen, robust und leicht zu warten. Tolerant gegenüber Staub und Schmutz, und in beinahe jedem Klima einsatzfähig. Das Alleinstellungsmerkmal des Tampondrucks aber ist: Dass beinahe beliebig geformte Körper verzerrungsfrei bedruckt werden können. In Folge haben in den ersten Jahrzehnten massenhaft illegale (nicht patentrechtlich verfolgbare) Nachbauten den Markt überflutet.
Heute stehen nahezu 80% der weltweit gefertigten Tampondruck-Maschinen im Ost-Asiatischen Raum. Kein Wunder, gilt Wilfried Philipp dort als Ikone des Tampondrucks und der Firmenname TAMPOPRINT als Synonym für das Druckverfahren.
Mit Erfindung des geschlossenen Farbsystems HERMETIC (1983), dem rotativen Tampon-druck (1981) und der Tampondruckmaschine SPEED (2010) hat TAMPOPRINT regelmäßig mit innovativen Erfindungen den Tampondruck vorangebracht. Dabei liegen stets die Fakto-ren Geschwindigkeit, Genauigkeit und die Bedienerfreundlichkeit im Fokus.
Ein Druckverfahren erobert die Welt
Die erste und bis heute andauernde Auslandsbeziehung knüpft TAMPOPRINT in Japan. Bereits 1977 pflegt TAMPOPRINT weltweit Geschäftsbeziehungen und gründet in den USA, später in Frankreich und Spanien Tochtergesellschaften. Es folgen die Übernahme des heutigen System-Zulieferers ALFA TOOLS und der intensive Ausbau eines globalen Händlernetzes. Heute zählt die TAMPOPRINT-Gruppe rund 300 Mitarbeiter und mehr als 40 Auslandsvertretungen.
Mit Innovationen an die Spitze
Mit dem richtigen Gespür entwickelt TAMPOPRINT von Beginn an Maschinen- und komplette Automations-Lösungen für die Industrie. Dabei finden besonders mehrfarbige Tampondruckmaschinen und Rotations-Tampondruckmaschinen seit Jahrzehnten hohen Absatz. Doch: Robuste und langlebige Produkte garantieren keine herausragende Marktposition. Außergewöhnliches Prozesswissen und ein unbändiger Wille der TAMPOPRINT-Mannschaft, scheinbar unlösbare Kundenanforderungen zu meis-tern, machen das Unternehmen zum Technologieführer und „Ermöglicher“ in der Branche. Anfang der 1990er Jahre forscht TAMPOPRINT an einem neuartigen Klischeematerial für den Tampondruck. Denn zu diesem Zeitpunkt ist die Klischeefertigung Handarbeit und damit die Qualität maßgeblich von der Erfahrung des Menschen abhängig. Ziel ist es daher, exakt reproduzierbare Druckbilder bei höchster Qualität zu erzeugen. Als perfekte Lösung zeichnet sich schnell die LASER-Gravur ab. Sie ist bedienerunabhängig und mit eindeutigen Parametern vom Computer zu steuern. Seitdem produ-ziert TAMPOPRINT Klischeematerialien für Raster- und Strich-Gravuren, die für LASER-Quellen mit geringem Energieverbrauch optimiert sind. Sogar Keramik- und Chrom-Klischee-Walzen für den Rota-tions-Tampondruck werden mittlerweile binnen Minuten exakt nach Kundenwunsch direkt LASER-graviert.
Der Prozess im Mittelpunkt
Im Laufe der Geschichte hat sich TAMPOPRINT vom reinen Maschinenbau gelöst. Zwischenzeitlich bestehen 50 % des Produktionsvolumens aus vollautomatischen Tampondruck-Automationen. Im Mittelpunkt steht heute das optimale Zusammenwirken von Maschinen, Verbrauchsmaterialien und dem Mensch als Bediener. Kurzum: Zentrale Aspekte sind Qualität und Nachhaltigkeit des ganzheitli-chen Prozesses. TAMPOPRINT bietet als Top-A Lieferant der Industrieunternehmen, Prozess-sicherheit vom ersten Treffen, über validierte Abnahmen bis zur intensiven Betreuung im laufenden Betrieb. Egal ob Tampondruck oder LASER-Individualisierung.
Im 60. Jubiläumsjahr hält Wilfried Philipp weltweit 232 Patente und ist mit der TAMPOPRINT AG in allen Branchen breit aufgestellt. Die Neuentwicklungen der kommenden Jahre werden weiterhin den Markt revolutionieren. Und dank hochmotivierter Mitarbeiter ihren Weg in die produzierende Industrie finden. Vorstand Oliver Nitschke meint: „Die Herausforderungen der kommenden Jahre liegen aller Voraussicht nach in der individuellen Produktdekoration. Unsere Kunden wollen digitale, parametrisch kontrollierte Prozesse und schätzen die Vernetzung aller relevanten Komponenten einer komplexen Produktion.“
Die TAMPOPRINT AG ist in den letzten Jahren mutige Schritte nach vorne gegangen. Und wurde dafür mit vollen Auftragsbüchern belohnt. Weitere drei Patente in 2016 und der Ansatz, alle prozessre-levanten Bauteile selbst herzustellen, sichern langfristig die Qualität und Zuverlässigkeit des Unter-nehmens. Ganz im Sinne der Anfänge.
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