(ots) - Die Schriftstellerin Juli Zeh beklagt in der
aktuellen Ausgabe von Allegra die Doppelmoral beim Einkaufen:
Lebensmittel dürfen für viele nur aus dem Biomarkt kommen, aber bei
Kleidung will kaum jemand genau wissen, woher sie kommt.
Die bekannte Schriftstellerin ("Unter Leuten") Juli Zeh beklagt im
Magazin Allegra die Doppelmoral vieler Öko-Enthusiasten. "Richtige
Ernährung ist zu einem Fetisch des neuen Bürgertums geworden. Wer
etwas auf sich hält, kauft Produkte aus der Region und der Saison.
Der liebt Vollkorn, vermeidet Lactose und Gluten und nimmt Stevia
statt Zucker", schreibt sie. Doch: "Das Verrückte ist, dass nicht
wenige Grünkern-Fetischisten vom Reformhaus direkt in den
Textildiscounter laufen." Sie seien in der Lage, sich beim Verzehren
eines Ökohuhns über Massentierhaltung zu empören, während die
Pullover, die sie tragen, aus Massenmenschenhaltung in Kambodscha
stammen.
"Ich bin selbst keine Heilige beim Klamottenkauf", sagt Juli Zeh
dazu. "Aber wenn ich Leute sehe, die ohne Ende Geld für Bio Essen
ausgeben, aber finden, dass ein T-Shirt nicht mehr als 15 Euro kosten
darf, dann frage ich mich schon: Geht's um Moral oder nur ums Ego?"
Allegra war in den neunziger Jahren bis 2005 die Alternative zur
klassischen Frauenzeitschrift. Seit März 2016 erscheint das Magazin
wieder regelmäßig. Entwickelt und produziert wird es vom
Redaktionsbüro Papermind aus München unter der Herausgeberin Michaela
Mielke und der Redaktionsleiterin Mareen Linnartz. Es erscheint in
der Axel Springer Mediahouse Berlin GmbH. Infos unter allegra.de.
Pressekontakt:
Mareen Linnartz / Redaktionsleiterin Allegra / +49 (0) 89 23 70 20 55
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