(ots) - Die Flüchtlingskrise ist weiter das beherrschende
Thema in den deutschen Fernsehnachrichten. Gut zwei Stunden (130
Minuten) berichteten die Hauptnachrichten von ARD, ZDF, RTL und Sat.1
im April über dieses Thema. Auf Rang 2 folgt mit einigem Abstand der
Skandal um die "Panama Papers" (66 Minuten) vor dem
Flüchtlingsabkommen mit der Türkei (61 Minuten), der
Böhmermann-Affäre (55 Minuten) und dem Obama-Besuch in Deutschland
(51 Minuten).
Die Sendungen zeigten auffällige Unterschiede in der Gewichtung
einiger Themen. So waren die "Panama Papers" kein Top-10-Thema für
"RTL aktuell", aber für alle anderen Nachrichtensendungen. Dafür war
nur bei "RTL aktuell" die Islam-Debatte in Deutschland ein Topthema.
Die "Tagesschau" widmete der Diskussion um Rentenreform und
Altersarmut mit Abstand am meisten Aufmerksamkeit, "heute" berichtete
mehr als die anderen Sendungen über die Erdbeben in Japan und
Ecuador. Für die Nachrichten von ARD und ZDF waren auch die
Koalitionsverhandlungen in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und
Rheinland-Pfalz ein Top-10-Thema, bei RTL und Sat.1 spielten sie so
gut wie keine Rolle.
Gegenüber dem Vormonat ging die Präsenz der Parteien, gemessen an
der Zahl der Politikerauftritte, insgesamt leicht zurück. Die
Top-20-Liste der am häufigsten präsenten deutschen Politiker führt
erneut Bundeskanzlerin Merkel an (162 Auftritte). Auf den folgenden
Plätzen finden sich Bundesminister der großen Koalition.
Hans-Dietrich Genscher erscheint an zehnter Stelle.
Vor allem die "Panama Papers" und der VW-Abgasskandal sorgten im
April für relativ hohe Anteile an Wirtschaftsthemen in den
Fernsehnachrichten, auch Human-Interest-Themen waren zum Teil etwas
stärker vertreten. Dafür lagen die Politikanteile wieder etwas
niedriger.
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