(ots) - Der frühere Chef der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, gerät weiter unter
politischen Druck. Nach Informationen des Hamburger Magazins stern
hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor Kurzem
Strafanzeige gegen Köhler gestellt - wegen des Verdachts der Untreue.
Hintergrund sind umstrittene Immobiliengeschäfte. Köhler, der
Deutschlands mächtigste Ärzte-Organisation über neun Jahre leitete,
hatte dafür gesorgt, dass sein Verband 2010 eine Immobilien- und
Vermietungsgesellschaft übernahm. Ein Jahr später war die
Gesellschaft überschuldet, der KBV droht nun ein Millionenschaden.
Mit der Klage versucht Gröhe das Wirken von Köhler weiter
aufzuklären. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Ministerium
Strafanzeige gegen den früheren Verbandschef gestellt. Damals ging es
um überhöhte Mietzuschüsse von 95 000 Euro, die Köhler von der KBV
erhalten hatte. Das Berliner Landgericht verurteilte ihn im Januar
dazu, die Zuschüsse zurückzuzahlen.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung zählt zu den mächtigsten
Organisationen im deutschen Gesundheitswesen. Sie vertritt die
Interessen von 165 000 niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten
und verteilt die Honorare unter den Medizinern, zuletzt waren es 35
Milliarden Euro.
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