(ots) - Die Drogeriekette Rossmann lässt verdeckt die 
Preise in Filialen von Konkurrenten wie DM, Müller, Kaufland und 
Budnikowsky ausspähen. Das berichtet die Online-Ausgabe des stern 
unter Berufung auf interne Firmenunterlagen und Aussagen von 
Mitarbeitern der Firma promota.de. Diese Firma, die bis vor kurzem 
als ISS GmbH firmierte, setzt ihre Mitarbeiter nicht nur als 
Regaleinräumer in Rossmann-Filialen ein. Rossmann unterhielt 
mindestens seit dem Jahr 2007 auch Werkverträge mit ISS, wonach deren
Beschäftigte sogenannte Preiserhebungen vornehmen sollten.
   Eine dem stern vorliegende Einsatzplanung der ISS-Tochter Impuls 
One listete für eine Woche im Oktober 2014 insgesamt 641 
Rossmann-Filialen in der ganzen Nordhälfte der Republik auf und 
nannte den jeweils nächsten Markt der Konkurrenz, den "Rival Store", 
wie es in dem Papier hieß. Laut "Vorgabe Rossmann" sollten in dieser 
Oktoberwoche 33 DM-Märkte besucht werden, 15 bei Kaufland, zehn von 
Budnikowsky und fünf von Müller. Auch für die Gruppengröße der 
Spähteams nannte der Einsatzplan Vorgaben, von eins bis sieben.
   Rossmann bestätigte dem stern, dass ISS zu den Firmen gehört, die 
für die Drogeriekette Preise in Filialen der Konkurrenz erheben, wies
aber den Vorwurf der Preisspionage als "absurd" zurück. Solche 
Preiserhebungen seien branchenüblich. Die Preise stünden überdies 
offen an den Regalen. "Das gezielte Erheben von Preisinformationen", 
versicherte der Sprecher, sei "rechtlich unbedenklich", auch wenn 
betroffene Filialen das Recht hätten, Hausverbote zu erteilen. Ein 
ISS-Sprecher bestätigte, dass Unternehmen der Firmengruppe wie andere
Dienstleister auch Preiserhebungen anbiete. Er wies den Vorwurf der 
Preisspionage ebenfalls vehement zurück.
   Müller, Kaufland und Budnikowsky ließen Anfragen des stern zur 
Sache unbeantwortet. DM-Geschäftsführer Christian Harms sagte 
lediglich: "Dazu ist uns nichts bekannt." Die Firma Kaufland war nach
den dem stern vorliegenden Unterlagen zumindest im Jahr 2014 nicht 
nur Objekt der Ausspähung durch ISS; Kaufland war im selben Jahr auch
Kunde der ISS-Gruppe, aber offenbar für andere Dienstleistungen als 
die Preiserhebung. ISS äußerte sich nicht zu der Kundenbeziehung. 
"Durch organisatorische Trennung", so der Sprecher, "können wir 
ausschließen, dass Interessenkonflikte in der Behandlung einzelner 
Kunden entstehen."
   Den vollständigen Artikel lesen Sie unter www.stern.de/rossmann.
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Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation
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