(ots) - Die Anzeigenblätter in Deutschland behaupten ihre
Stellung als drittgrößter Werbeträger in einem umkämpften
Marktumfeld. Laut dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA)
betrug der Netto-Werbeumsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr 1,81
Milliarden Euro. Bezogen auf die Auflagenzahlen ist der Umsatz im
Jahr 2015 damit konstant geblieben.
Der Gesamtnetto-Werbeumsatz ging im Vergleich zu 2014 um zwei
Prozent leicht zurück. Dieser Rückgang entspricht auch der Abnahme
der wöchentlichen Gesamtauflage, wie der Verband im Vorfeld seiner
Frühjahrstagung mitteilt. Die Auflage sank von 90,2 Millionen
Exemplaren in 2015 auf aktuell 88,4 Millionen Exemplare, das ist ein
Minus von zwei Prozent.
"Trotz der zunehmenden Konkurrenz am Werbemarkt unterstreichen
diese Zahlen die Bedeutung der Gattung. Dank der tiefen Verwurzelung
im Lokalen und der großen Bürger- und Verbrauchernähe können sich
Anzeigenblätter im Angebots- und Mediendschungel behaupten", sagt
BVDA-Geschäftsführer Dr. Jörg Eggers. Wachsend ist zudem das Geschäft
mit Prospektbeilagen, dessen Bedeutung weiter zunimmt. So machte im
Geschäftsjahr 2015 der Anteil des Beilagengeschäfts am Gesamtumsatz
708 Millionen Euro aus, das sind knapp 12 Prozent mehr als im
Vorjahr. Das Anzeigengeschäft ist dagegen mit einem Anteil von 1,10
Milliarden Euro am Gesamtumsatz rückläufig.
Die Auflagenrückgänge sind nach BVDA-Erhebungen größtenteils auf
Gebiets- und Strukturanpassungen der Verlage zurückzuführen, da den
Anzeigenblättern ein zunehmender Kosten- und Konkurrenzdruck zu
schaffen macht. Ein Kostenfaktor ist die Einführung des gesetzlichen
Mindestlohns. "Nicht nur durch die bürokratischen Belastungen ist der
gesetzliche Mindestlohn für unsere Verlage eine Herausforderung. Nach
dem Ende der befristeten Übergangslösung im Jahr 2017 wird von
unseren Mitgliedsunternehmen mit erheblichen Kostensteigerungen
gerechnet", betont Dr. Eggers.
Gesetzeslücken und ungleiche Wettbewerbsbedingungen sieht der
BVDA-Geschäftsführer als eine weitere Ursache für das schwierige
Marktumfeld der Anzeigenblätter. "Internationale Unternehmen wie
Google oder Amazon können ihre Steuerlast durch bestehende
Ausweichmöglichkeiten im Steuerrecht reduzieren. Darunter leiden
unsere Verlage genauso wie unsere Kunden aus dem Mittelstand. Die
lokal aufgestellte Wirtschaft und insbesondere der lokale Handel
haben das Nachsehen. Die Folge sind außerdem finanziell geschwächte
Kommunen, die auf Gewerbesteuereinnahmen verzichten müssen",
unterstreicht Dr. Eggers.
Über den Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter
Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA) ist die
Spitzenorganisation der Anzeigenblattverlage in Deutschland.
Gemeinsam mit den beiden anderen Verlegerverbänden hat er seinen Sitz
im Haus der Presse in Berlin. Dem BVDA gehören 216 Verlage mit
insgesamt 851 Titeln und einer Wochenauflage von 64,7 Millionen
Exemplaren an. Damit repräsentiert der BVDA rund 73,2 Prozent der
Gesamtauflage der deutschen Anzeigenblätter. Anzeigenblätter sind
nach BVDA-Definition Presseprodukte, die kostenlos mindestens einmal
wöchentlich an die Haushalte eines festumrissenen Gebietes nahezu
flächendeckend verteilt werden. Ihr Vorzug liegt in der hohen
Haushaltsabdeckung sowie der großen Lokalität. Anzeigenblätter weisen
im Schnitt 30 bis 40 Prozent redaktionelle Inhalte auf.
Pressekontakt:
Ellen Großhans
Leiterin PR und Kommunikation
Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA)
Tel.: 030 / 72 62 98-2822
E-Mail: grosshans(at)bvda.de
Web: www.bvda.de