(ots) - Mit 2,1 Mrd. Euro und 21.600 Wohnungen ist nach 
Informationen von JLL im ersten Quartal 2016 über ein Viertel weniger
an Kapital geflossen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - und 
dies auch nur ohne Einberechnung des Gagfah-Deals Anfang 2015 mit 
allein 8 Mrd. Euro. Inklusive dieser Mega-Transaktion ist ein 
Rückgang von 80 % zu verbuchen.  Diese Zahlen relativieren sich dann 
im 5-Jahreschnitt, der bei 2,7 Mrd. Euro (ohne Gagfah, bei 4,3 Mrd. 
Euro mit Gagfah) liegt. Die Zahlen machen deutlich, dass Megafusionen
momentan nicht im Fokus stehen, die bereits am Jahresende 
angekündigten kleineren Bereinigungsverkäufe zum Jahresanfang das 
Transaktionsgeschehen bestimmen. Zwei Drittel des Gesamtvolumens 
entfallen auf Verkäufe unter 800 Wohnungen. Nicht einmal zehn 
Transaktionen kommen auf mehr Einheiten.
   Die Top 5 Transaktionen summierten sich im ersten Quartal auf ein 
Kaufpreisvolumen von lediglich insgesamt ca. 530 Mio. Euro. Es wird 
deutlich, dass insbesondere die großen börsennotierten 
Wohnungsgesellschaften ihren bereits in der jüngeren Vergangenheit 
eingeleiteten Konsolidierungs- und Bereinigungspfad weiterverfolgt 
haben. Darin  spiegelt sich auch das knapper werdende Angebot an sehr
großen Portfolien. Die börsennotierten Bestandshalter gehörten, 
anders als noch in den Vorjahren, mit einer Reduktion des 
Immobilienbestandes um 130 Mio. Euro zu den Nettoverkäufern, während 
Asset- und Fondsmanager, die oft spezifischere Investitionsstrategien
verfolgen, für aktuell fast eine halbe Milliarde mehr Käufe als 
Verkäufe getätigt haben. Spezialfonds, als größte Käufer von 
Projektentwicklungen und auch von Studentenwohnheimen, bauten netto 
etwa 280 Mio. Euro an Wohnimmobilienvermögen auf.
   Der Anteil ausländischer Käufer stieg auf etwa 30 %, auf  
Verkäuferseite sogar auf mehr als 40 % des Transaktionsvolumens. Die 
durchschnittlichen Kaufpreise für gewerblich gehandelte Wohnungen und
Wohnportfolios stiegen auf fast 100.000 Euro/Wohnung. Noch vor fünf 
Jahren lag dieser Preis bei unter 60.000 Euro/Wohnung. Der 
Preisanstieg wird nicht zuletzt durch Projektentwicklungen getrieben.
Sie hatten gemessen an der Anzahl einen Anteil von ca. 20% (Q1 2011: 
6 %). Im Mittel bezahlen Investoren etwa 230.000 Euro/Wohnung für 
einen solchen Forward Deal.
   Traditionell ist auf regionaler Ebene Berlin der 
Hauptumschlagplatz für Wohnimmobilien. Etwa ein Viertel der 
bundesweit erzielten Transaktionssumme wurde in der Bundeshauptstadt 
umgesetzt. Auf den Plätzen folgen Hamburg (205 Mio. Euro) und München
(180 Mio. Euro).
   Im laufenden Jahr bleiben Wohnprodukte mit höherer Verzinsung 
stark nachgefragt, auch wenn diese Produkte knapper werden. JLL geht 
von Ausweichbewegungen in bisherige B- und C-Städte aufgrund der 
gestiegenen Kaufpreise für das klassische Wohnprodukt in den 
Metropolen bzw. in Nischenprodukte wie beispielsweise 
Studentenwohnheime aus, die eine attraktivere Verzinsung versprechen.
Bereits 2015 wurde ein Transaktionsvolumen für Studentenwohnheime von
rund 525 Mio. Euro registriert - Tendenz für 2016 steigend. Es ist 
nicht unwahrscheinlich, dass Fusionen mit oder innerhalb der 
Verfolgergruppe der börsennotierten Gesellschaften, auch die weitere 
Konsolidierung und Optimierung der Wohnungsbestände der großen 
Bestandshalter maßgebliche Treiber des weiteren 
Transaktionsgeschehens in Deutschland sein werden. Ein 
Transaktionsvolumen von ca. 13-15 Mrd. Euro bis Ende des Jahres 
scheint insofern erreichbar. Im besten Fall würde der 
Fünfjahresschnitt von 14,2 Mrd. Euro wieder überboten.
Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch(at)eu.jll.com