(ots) - Gerry Weber, Hugo Boss, Escada, Strenesse, Tom 
Tailor, Esprit, Steilmann: Viele deutsche Modehersteller kämpfen mit 
Problemen und müssen sparen. "Oft ist die einzige Antwort, die 
Manager unter Druck finden: Machen wir noch mehr Geschäfte auf. 
Kurzfristig bringt das mehr Umsatz, vielleicht auch mehr Gewinn. Aber
mittel- bis langfristig fügen sie damit der Marke Schaden zu", sagte 
der frühere Hugo Boss und Joop-Chef Peter Littmann (68) dem am 
Freitag erscheinenden Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ.
   Tatsächlich haben sich viele der Unternehmen übernommen: So hat 
Gerry Weber zu schnell zu viele eigene Geschäfte eröffnet - und 
darüber den Großhandel vernachlässigt. Hugo Boss konnte sich nicht 
wie geplant mit höheren Preisen am Markt durchsetzen, der 
Vorstandsvorsitzende Claus-Dietrich Lahrs (52) musste gehen. "Käufer 
wollen nicht nur das nackte Produkt, sondern ein damit verbundenes 
Gefühl. Wenn Sie es nicht schaffen, dieses Gefühl zu vermitteln, 
müssen Sie davon ausgehen, dass die Marke nicht relevant ist. Das ist
der Fall bei Escada und Strenesse", sagte Littmann im Gespräch mit 
BILANZ.
   Vielen deutschen Marken fehlten "die Coolness, die Modernität, die
Einzigartigkeit", sagte auch Annette Weber, langjährige 
Chefredakteurin der Modezeitschrift "Instyle": "Deutsche Modemarken 
haben es total verschlafen, einen Grund zu finden, warum man sich mit
ihnen identifizieren soll", sagte Weber BILANZ.
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