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   Fleck-Fiasko oder saubere Sache? Zehn Reiniger für Velours- und 
Polster-Sitzbezüge im Vergleich
   Wieder mal keine Zeit gehabt. Also wird das Auto zum 
Schnellrestaurant umfunktioniert. Leider geht in der Hektik auch 
schnell was daneben. Wenn nach dem Imbiss ein fetter Ketchup-Fleck 
den Sitz ziert, dann wäre es nicht schlecht, möglichst frühzeitig 
einen guten Polsterreiniger zur Hand zu haben. Damit nicht kleine 
Unachtsamkeiten zum unauslöschlichen Dauerärgernis werden.
   Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat in einem 
Praxistest gemeinsam mit der Auto Zeitung zehn gängige 
Polsterreiniger verglichen. Testsieger mit dem Prädikat "sehr 
empfehlenswert" wurde der Aktivschaum-Reiniger von Nigrin, der mit 
6,70 Euro für die 500-ml-Flasche auch noch besonders günstig zu haben
ist. Platz zwei belegte der ebenfalls sehr empfehlenswerte, jedoch 
fast doppelt so teure Auto-Innenreiniger von Clean Extreme, gefolgt 
von den empfehlenswerten Armor All Universal Aktiv Schaum Reiniger, 
Kim Tec Polster- & Innenraum-Reiniger, Sonax PolsterSchaumReiniger, 
Sonax Xtreme Polster- & Alcantara-Reiniger, Dr. Wack A1 
Polster-Schaum-Reiniger, Mannol 9931 Textile Foam und Caramba 
Polster-Reiniger. Ausgerechnet die Nummer 1 im GTÜ-Vergleich, nämlich
Nigrin, erzielte mit seinem zweiten getesteten Produkt 
Textil-Reinigung und -Pflege aus der Performance-Serie nur ein 
"bedingt empfehlenswert".
   Das Resultat verwundert nicht unbedingt. Denn die GTÜ-Tester 
gingen streng nach Bedienungsanleitung vor. Die will es dem 
Verbraucher leicht machen und empfiehlt für das Nigrin Performance 
eine eher lässige Vorgehensweise: Einsprühen, 30 Sekunden einwirken 
lassen, mit dem integrierten - ziemlich groben - Bürstenkopf 
einarbeiten, eine Stunde trocknen lassen und danach abbürsten bzw. 
absaugen. Fertig ist das leider nicht sonderlich überzeugende 
Reinigungsergebnis. Eine Herstellerempfehlung für intensiveres 
Rubbeln mit Tuch oder Schwamm hätte wohl mehr gebracht.
   So hat die GTÜ getestet
   Gewertet haben die GTÜ-Prüfer in den vier Hauptkategorien 
Anwendung, Reinigung, Verträglichkeit und Kosten. Für die 
Kostenbewertung wurden die Produktpreise pro 100 ml verglichen, 
Sonderpunkte gab's für aufpreisfrei mitgelieferte Reinigungsbürsten 
bei Mannol und Nigrin Performance.
   In Sachen Anwendung ging es zum einen um den Informationsgehalt 
der Bedienungsanleitungen, zum anderen um die Dosierbarkeit und 
Verteilbarkeit der Produkte sowie um Ergiebigkeit und Geruch. Die 
Produkte bestanden diese Tests mit meist guten Noten genauso wie die 
Verträglichkeitsprüfung. Hier haben die GTÜ-Experten nachgesehen, ob 
die Reiniger auf den bearbeiteten Flächen Ränder oder Rückstände 
hinterlassen, deren Farbe verändern oder die Oberflächen verfilzen.
   Die meisten Punkte konnten sich die Reiniger natürlich mit der 
eigentlichen Wirkungsprüfung verdienen. Dabei ging es darum, 
hochfloriges Velours sowie einen einfacheren glatten Webstoff vom 
Autosattler von ziemlich üblen Flecken zu befreien. Thomy 
Delikatesssenf mittelscharf, Heinz Ketchup Original, klassisches Coca
Cola gemixt mit Orangensaft, Lidl Vollmilchschokolade Fin Carré oder 
TiP Latte Macchiato mit drei Viertel Milchanteil werden vielfach 
gekauft und geschätzt, nicht jedoch auf Autopolstern. Genauso wenig 
wie Kugelschreiber- und Filzstiftstriche, Wagenschmiere der Marke 
Molykote BR 2 plus und 5-prozentige Salzlösung, die für Dreckspritzer
von winterlichen Straßen steht.
   Schnellstmögliche Reinigung für gute Ergebnisse
   Zugegeben, die Testbedingungen waren hart. Denn bevor die 
Reinigungsversuche nach Herstellervorgabe gestartet wurden, kamen die
verschmutzten Stoffe erst mal 18 Stunden bei 40 Grad Celsius in den 
Trockenschrank. Umso mehr überrascht das Ergebnis. Denn Cola/Saft und
Milchkaffee, aber auch die Salzlösung beseitigten die meisten 
Polsterreiniger makellos, ohne dass die GTÜ-Tester bei der Reinigung 
einen allzu großen mechanischen Aufwand hätten treiben müssen. 
Halbwegs gut stehen die Chancen auch noch für eingebackenes Ketchup 
und Schokolade, merkwürdigerweise aber nicht für Senf. Kugelschreiber
und Filzstift, aber mehr noch Wagenschmiere à la Molykote sind am 
Ende die echt harten Brocken, mit denen man seine Autopolster 
ziemlich effizient ruinieren kann.
   Ganz grundsätzlich raten die GTÜ-Experten daher auch dazu, bei 
jeglichen Verschmutzungen von Polsterstoffen im Auto schnellstmöglich
eine Reinigung zu versuchen. Je kürzer die Einwirkdauer von Kaffee, 
Ketchup, Kuli & Co., desto höher die Chance, mit einem guten 
Polsterreiniger den Dreck auch vollends wieder loszuwerden.
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